Aus: Ausgabe vom 22.04.2006, Seite 13 / Feuilleton
Ehefrau ohne MfS
Anders als allgemein angenommen, hat das sogenannte Stasi-Film »Das Leben der Anderen« nicht viel mit der DDR zu tun – er ist aber ein schönes Melodrama. Mit einem Schlag-mich-bitte-nicht-Blick guckt Hauptdarsteller Ulrich Mühe in die Kamera. Im wahren Leben widerspricht Mühes Exfrau, die Schauspielerin Jenny Gröllmann (»Liebling Kreuzberg«, vorher jahrelang am Maxim Gorki Theater in Ostberlin) Mühes Auffassung, sie wäre für das MfS tätig gewesen. Ihr Anwalt Hardy Langer sagte in dem RBB-Kulturmagazin »Stilbruch« am Donnerstag, daß es keine Verpflichtungserklärung gebe. »Es gibt keinerlei persönliches Dokument von Frau Gröllmann in den Akten, es gibt auch nichts, was sie unterzeichnet haben soll«, betonte er. Ulrich Mühe hatte dem Regisseur von »Das Leben der Anderen«, Florian Henckel von Donnersmarck, ein Interview für dessen Buch zum Film gegeben. Es wird nur noch mit geschwärzten Stellen verkauft, nachdem Gröllmann gegen den Suhrkamp-Verlag eine einstweilige Verfügung erwirkt hatte. (ddp/jW)
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