Eishockey: B-WM-Auftakt in Frankreich
Amiens. Stefan Ustorf ist der Kapitän des deutschen Eishockey-Teams, das heute, 13 Uhr, in Amiens sein B-WM-Aufktaktspiel gegen Israel hat. »Ich habe mal gehört, daß da lauter eingebürgerte Russen spielen. Aber ich weiß nicht, ob es stimmt«, sagte der Berliner vorab, räumte dann freimütig ein: »Ich weiß nichts, überhaupt nichts.« Auch Bundestrainer Uwe Krupp hat nur Informationen aus zweiter Hand: »Wir haben mit ein paar Leuten gesprochen, die schon gegen sie gespielt haben. Man kann ja nicht einfach beim Weltverband anrufen und ein Video von Israel bestellen.«
Seit 14 Jahren erst wird in Israel Eishockey gespielt. Trainiert wird das Nationalteam vom Kanadier Jean Perron, Stanley-Cup-Sieger von 1986. Vor dem Turnier sollte der Kader mit einigen NHL-Profis kurzfristig noch einmal verstärkt werden, das hat aber nicht geklappt. »Sie haben versucht, sechs Kanadier für die B-WM zu melden, aber die sind nicht spielberechtigt«, erklärte Franz Reindl, Generalsekretär des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). »Es spielt jetzt die gleiche Mannschaft, die letztes Jahr aufgestiegen ist«, darunter einige Spieler russischer Herkunft, etwa ein 37 Jahre alter Torwart, der einst für ZSKA Moskau im Kasten stand. Trainiert wird in der einzigen Eisarena des Landes an der Grenze zum Libanon.
Dieser Auftaktgegner sollte zu packen sein für die vor Jahresfrist aus der A-Gruppe abgestiegene DEB-Auswahl. Krupp hat sie deutlich verjüngt: Neun Spieler aus dem 22köpfigen Kader sind jünger als 23 Jahre. Mit Christoph Gawlik, Felix Schütz und Philipp Gogulla sind drei 18jährige dabei. Auf ihren Schultern – vor allem aber denen des NHL-Stars Marco Sturm – lastet einiges an Verantwortung. Nur der sofortige Wiederaufstieg kann den Absturz in die Bedeutungslosigkeit, der sich in niedrigen Zuschauerzahlen bei den Vorbereitungsspielen bereits andeutete, noch stoppen. Nach Israel sind am Dienstag (16.30 Uhr) Japan, am Donnerstag (16.30 Uhr) Großbritannien, am Samstag (20 Uhr) Ungarn und am Sonntag (20 Uhr) Gastgeber Frankreich die Gegner. Nur der Erste steigt auf.
(sid/jW)
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