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Aus: Ausgabe vom 24.04.2006, Seite 15 / Feuilleton

Neu erschienen

isw-report

Das jüngste Berichtsheft des isw trägt den Titel »Die Enteignung des Südens – Die Ausbeutung der armen Länder in der neoliberalen Globalisierung«. Die Propaganda der Globalisierung ruhe immer noch auf dem morschen Gerüst der 200 Jahre alten Theorie der komparativen Kostenvorteile von David Ricardo. Danach handelt es sich schlicht um eine internationale Ausdehnung der Arbeitsteilung, die zu einem höheren Wohlstand aller Länder und Völker führe. Diese These sei, so der Report, von Anfang an nur die Rechtfertigung für die Übervorteilung der weniger »entwickelten« durch die schon weiter industrialisierten Länder gewesen. In der Globalisierung von heute, die nicht mehr von Ländern, sondern von Transnationalen Konzernen getrieben werde, wirkten die Behauptung eines wachsenden Wohlstandes aller Völker wie blanker Hohn.

Mit einer Fülle von Material wird belegt, daß mit dem Fortschreiten dieser neoliberalen Globalisierung Armut und Arbeitslosigkeit global zunehmen, und zwar sowohl in den Ländern des Südens wie in den Industrieländern des Nordens. Am Beispiel des völlig fehlgeschlagenen Millennium-Projekts der UN, die bis 2015 die Zahl der von Armut und Hunger geplagten Menschen halbieren wollte, erweist sich, daß eine »bessere Welt« mit diesem globalen Kapitalismus nicht möglich ist.

* isw-report, Nr. 65, 40 Seiten, 3 Euro plus Versand

Bezug: isw münchen e. V., Johann-von-Werth-Str. 3, 80639 München, Tel.: 089/130041, Fax: 089/1689415, E-Mail: isw_muenchen@t-online.de

Briefwechsel

Annelies Voigtländer hat unter dem Titel »Ihr seid meine Hoffnung und der Quell der Kraft.... Ein Familienbriefwechsel 1933/1934 und 1945/1947« Briefe vor allem von Irma und Walter Clajus, die beide als Chemnitzer Kommunisten wegen ihres Widerstandes gegen den Faschismus in Haft kamen, an Verwandte und Behörden chronologisch zusammengestellt. Beide arbeiteten nach ihrer Entlassung 1935 weiter im Widerstand, Walter Clajus kam erneut in Haft und blieb bis 1937 im KZ Sachsenburg. Alle zwei Wochen durften die Gefangenen Briefe schreiben, die nur Alltägliches und private Nachrichten enthalten durften. Der Briefwechsel aus der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gibt u. a. Auskunft, wie sich Kommunisten damals für die Schaffung einer einheitlichen Arbeiterpartei einsetzten.

* Annelies Voigtländer (Hg.): Ihr seid meine Hoffnung und der Quell der Kraft... Ein Familienbriefwechsel 1933/1934 und 1945/1947. edition bodoni, Berlin 2005, 236 Seiten, 14,80 Euro, ISBN 3-929390-83-3