Was ’ne Parke ist
Sonntag ab 11.00 Uhr findet am Brandenburger Tor ein »Umweltfestival« statt. 50 Jahre National-»Parke« werden gefeiert. »Parke«? Das ist die eingedeutschte Pluralbildung des Wortes Park. Als gesichert gilt, daß man in diesen Parke, Parken oder wie auch immer die Akkussativflexion lautet, unter anderem wirkliche Tiere sehen kann, wie der Präsident des Landesumweltamtes Brandenburg, Matthias Freude, nicht ohne Stolz verkündete. Ein echtes Highlight also für den Großstadtberliner, der sich unter der Bezeichnung »wirkliche Tiere« vermutlich genauso wenig vorstellen kann wie unter einem Parke. Zur Klärung dieser Probleme können Talkrunden verschiedener ökologischer Verbände sowie Kindertheatervorstellungen besucht werden. Vorab soll es tolle Grußworte geben: Vom Agrar- und Umweltminister Brandenburgs, Herrn Woidke, als auch vom »Streuobstpapst«, der »Blütenkönigin« und von »Max Moorfrosch«. Wem diese Konstellation so undurchsichtig wie die Pluralakkussativflexion des Wortes Park dünkt, der kann sich bei Fair trade Keksen und Schülerbands, die von Weltoffenheit und Toleranz singen, in eine bessere Welt ohne Plastikgeschirr und unverständlicher Grammatik träumen. (nb)
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