Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 26.06.2006, Seite 12 / Feuilleton

Jetzt knallt’s

Auf den Braunbären Bruno darf ab heute in Tirol scharf geschossen werden, ab morgen auch in Bayern. Viele sind aus vernünftigen Gründen gegen diese Abschußerlaubnis. Die entschiedensten Gegner aber sind durchgeknallte Mitglieder der Jugendorganisation Bund Naturschutz. Sie werden ab Dienstag in Bärenkostümen durch die bayerischen Wälder schleichen, um von etwaigen Jägern aufs Korn genommen, vielleicht sogar erschossen zu werden. Die Kostüme seien »täuschend realistisch«, teilte Berndt Orendt mit, seines Zeichens Geschäftsführer des Verbandes lustiger Ökolemminge. In Erwartung handfester Schießereien von einem schlechten Gewissen geplagt, erklärte der Tiroler Landesrat Anton Steixner am Wochenende in Kufstein: »Extreme Tierschützer, die uns nun (wegen der Abschuß­erlaubnis – d. Red.) verurteilen, sollten sich überlegen, daß auch Schafe und Hasen leidensfähige Tiere sind.« Welche Tiere er außerdem von ihrem Leiden an natürlichen Feinden erlösen will, ließ Steixner noch offen. Aber mit dieser Begründung läßt sich einiges wegballern, keine Frage.

(jW/ddp)

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