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Aus: Ausgabe vom 27.07.2006, Seite 1 / Ausland

US-Kritik an Rüstungsgeschäft mit Venezuela

Geplanter Verkauf von Waffen durch Rußland sei »nicht hilfreich in bezug auf die regionale Stabilität«
Die Vereinigten Staaten hoffen nach eigenen Angaben darauf, daß Rußland seine geplanten Rüstungsgeschäfte mit Venezuela noch einmal überdenkt. Die USA hätten »eine ganz eindeutige Haltung« zu dem geplanten Verkauf von Kampfflugzeugen an Venezuela, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums, Tom Casey, am Dienstag in Washington. Rußland solle den Verkauf überdenken, weil er »nicht im besten Interesse« für Rußland und Venezuela sei. Die US-Regierung habe wiederholt mit der russischen Regierung darüber gesprochen, daß Venezuela mehr Waffen kaufe, als es für seine Verteidigung brauche. Das geplante Geschäft mit Rußland sei »nicht hilfreich in bezug auf die regionale Stabilität«.

Die venezolanische Regierung hat bei Rußland Kampfflugzeuge und Hubschrauber im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar (knapp 800 Millionen Euro) bestellt. Präsident Hugo Chávez will bei seinem anstehenden Besuch in Rußland einen Vertrag über 30 Flugzeuge vom Typ Suchoi Su-30 und 30 Hubschrauber unterschreiben. In Anbetracht der Tatsache, daß ein einzelnes Flugzeug dieser Art zwi­schen 30 und 45 Millionen Dollar koste, »kommen ein paar Fragen zu Venezuelas Rangordnung auf«, so der Sprecher des US-Außenamtes.

Der venezolanische Vizepräsident José Vicente Rangel hatte am Montag gesagt, »die USA sollten sich nicht so viele Sorgen über Venezuela machen«. Chávez hatte unlängst angekündigt, daß er die militärische Zusammenarbeit mit Rußland ausbauen wolle, nachdem die Vereinigten Staaten im Mai einen Ausfuhrstopp gegen das südamerikanische Land verhängt hatten. Die Beziehungen zwischen den USA und Venezuela sind seit Jahren gespannt.


Vor seiner Ankunft in Rußland war Chávez in Minsk mit seinem belorussischen Kollegen Alexander Lukaschenko zusammengekommen. Die beiden Präsidenten hatten bei dem Treffen eine »langfristige strategische Zusammenarbeit« vereinbart. Beide Staaten wollten künftig im Bereich von Energie, Wissenschaft und Technologie stärker kooperieren, hatte das belorussische Außenministerium in Minsk mitgeteilt.

(AFP/jW)