Aus: Ausgabe vom 11.08.2006, Seite 15 / Feminismus
Ruanda: Gesetz gegen Gewalt an Frauen
Bonn/Kigali. Das ruandische Parlament, das mit 48,8 Prozent den weltweit höchsten Anteil weiblicher Abgeordneter aufweisen kann, hat einen Gesetzentwurf gegen geschlechtspezifische Gewalt angenommen. Eingebracht hat die Vorlage das Forum Ruandischer Parlamentarierinnen (FFRP), wie die Agentur IPS am Mittwoch berichtete. Wie nötig der Schutz von Frauen vor Gewalt ist, zeigt eine vom FFRP durchgeführte Erhebung unter rund 720 Frauen aus allen Teilen des ostafrikanischen Landes. Über 50 Prozent der Befragten gaben an, von ihren Partnern wegen Kleinigkeiten wie eine unpünktliche Essenszubereitung angegriffen worden zu sein, genauso viele wegen des Verdachts auf Ehebruch.
Das Forum führte auch Polizeistatistiken an, nach denen zwischen 2002 und 2004 6440 Gewalttaten gegen Frauen und Kinder begangen wurden. In 75 bis 80 Prozent waren Minderjährige die Opfer. Erinnert wurde auch an die Zeit des Völkermordes von 1994, der für Tausende Frauen mit Übergriffen und Vergewaltigungen einherging, und an die Tatsache, daß die ruandische Gesellschaft geschlechtsspezifische Gewalt offenkundig akzeptiert.
(IPS/jW)
Das Forum führte auch Polizeistatistiken an, nach denen zwischen 2002 und 2004 6440 Gewalttaten gegen Frauen und Kinder begangen wurden. In 75 bis 80 Prozent waren Minderjährige die Opfer. Erinnert wurde auch an die Zeit des Völkermordes von 1994, der für Tausende Frauen mit Übergriffen und Vergewaltigungen einherging, und an die Tatsache, daß die ruandische Gesellschaft geschlechtsspezifische Gewalt offenkundig akzeptiert.
(IPS/jW)
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vom 11.08.2006