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Die junge Welt wird von 2974 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 12.08.2006, Seite 16 / Aktion

Mit jW die Jugendarbeit politischer machen

Neuer Rekord: 407 Testabos in nur einer Woche
Aktion
Um die jW kennenzulernen oder bekanntzumachen, bedarf es eigener Initiative
Alleine in den letzten Tagen, also mitten in der Urlaubszeit, wurden 407 Testabos bestellt. Die bisher erfolgreichste Woche der Kampagne. Nicht, daß wir schon genug hätten: 3836 Gutscheine wurden uns insgesamt bisher zurückgeschickt, aber wir gehen davon aus, daß noch viel mehr Menschen im Land diese Zeitung abonnieren würden. Wenn man sie mit deren Existenz überraschen und dem Inhalt überzeugen könnte. Voraussetzung dafür ist das Probeabo. Und genau da sind Sie gefragt. Mittlerweile sind zwar in vielen Zeitungen und Zeitschriften die Gutscheine zu finden, oder sie liegen in Jugendhäusern und Arztpraxen aus. Aber: Der einzelne direkt von unseren Leserinnen und Lesern direkt an potentielle Interessenten weitergegebene Gutschein ist der für uns interessanteste. Denn die Wahrscheinlichkeit, daß aus so einem Gutscheinprobeabo ein Vollabo wird, ist am höchsten. Schließlich schenken Sie diesen Gutschein ja nicht irgend jemandem – sondern Menschen, von denen Sie vermuten, daß sie diese Zeitung gut gebrauchen könnten.
Immer wieder erreichen wir über die Gutscheine auch Leserinnen und Leser, die von der Zeitung begeistert sind, sich eine zusätzliche monatliche Ausgabe für ein Abonnement aber nicht leisten können. Wir kommen unseren Abonnenten zwar entgegen, indem wir drei verschiedene Preisklassen anbieten. Mehr Spielraum haben wir aber leider nicht. Das ist insbesondere in jenen Fällen bedauerlich, in denen Einrichtungen um ein Freiabo bitten. In Bibliotheken oder Jugendhäusern entdeckten ja viele erst die junge Welt. Diesen Einrichtungen stehen aber immer weniger Gelder zur Verfügung. So schrieb uns eine Mitarbeiterin vom Haus der Jugend / Bunte Kuh in Berlin: »Schwerpunkt unseres Konzeptes ist die politische Bildung. Unser Jugendtreff zeichnet sich durch weitgehende Selbstverwaltung der NutzerInnen und ein Klima lebhaften Dialogs zwischen unterschiedlichen antirassistischen und antifaschistischen Positionenen aus (...) Die BesucherInnen der Bunten Kuh nutzen intensiv alle zur Verfügung stehenden Medien, um sich weiterzubilden (...) Wie Sie wissen, sind die Mittel drastisch gekürzt worden, was dazu führt, dass ein Ort der politischen Bildung wie die Bunte Kuh nicht einmal eine Tageszeitung abonnieren kann.« Die junge Welt wird nun gebeten, mit einem Geschenkabonnement die Arbeit zu unterstützen. Guter Gedanke, aber wir sind leider nicht in der Lage, all solche Anfragen mit einem kostenlosen Abonnement zu beantworten.
Hoch interessant auch der Bericht aus einem großen süddeutschen Automobilwerk: Ein Mitglied von dessen Jugend- und Auszubildendenvertretung hat versuchsweise 15 Probeabos bestellt, also wurden für drei Wochen täglich 15 Zeitungen hingeschickt. Die junge Welt wurde dort nicht verteilt, sondern täglich von interessierten Betriebsräten, Jugendvertretern und Vertrauensleuten der Azubis selbst abgeholt. Nach einiger Zeit seien die Diskussionen mit den Jugendvertretern politischer gewesen, was an der jungen Welt gelegen haben soll, wurde uns berichtet. Jetzt aber sind die drei Wochen Probebelieferung vorbei – und weder Betriebsleitung noch Betriebsrat sind bereit, wenigstens ein Abo für die Jugendvertretung zu übernehmen. Obwohl das für die Jugendvertretung offensichtlich sehr wertvoll wäre.
Nur zwei von mehreren aktuellen Beispielen. Wer es sich also leisten kann, könnte eine Abopatenschaft für solche Einrichtungen übernehmen. Sie können aber auch einfach ein Abo schalten und es dem Verlag überlassen, wer als Empfängerin oder Empfänger eingetragen wird. An Interessenten für solche Geschenkabos mangelt es nicht.


Verlag, Redaktion, Genossenschaft

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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