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Aus: Ausgabe vom 28.08.2006, Seite 12 / Feuilleton

Weimarer Buhs

Am Freitag begann das Kunstfest Weimar mit einem Eklat. Bevor das Auftaktkonzert »Gedächtnis Buchenwald« der Staatskapelle Weimar gegeben wurde, sprach Festredner Hermann Schäfer, stellvertretender Bundesbeauftragter für Kultur und Medien über die Flucht und Vertreibung von Deutschen nach 1945, was für Pfiffe und Buhrufe sorgte. Im Rundfunksender MDR 1 Radio Thüringen verteidigte sich Schäfer am Samstag, er sei in einem Brief von Kunstfestchefin Nike Wagner im März ausdrücklich darum gebeten worden, zur Eröffnung über das Thema Flucht und Vertreibung zu reden. Die Geschäftsführerin des Kunstfestes, Franziska Castell, entgegnete, Schäfer habe den Brief nicht richtig gelesen. Diese Aufforderung komme nicht vor. Man hätte zwar über das Thema reden können, dann aber zum Beispiel unter dem Aspekt »Flucht und Vertreibung von Juden in Europa«. Der Zeithistoriker Schäfer ist Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Das Weimarer Kunstfest wartet unter dem Motto »Schlaflos– Frage und Antwort« bis zum 17. September mit 42 Veranstaltungen auf. (ddp/jW)

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