Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 29.08.2006, Seite 6 / Ausland

Bombenanschläge gegen Touristen – »Freiheitsfalken« als Täter?

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Ankara. Wenige Tage, nachdem die kurdische Guerilla der PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) für den 1. September einen erneuten Waffenstillstand ins Gespräch brachte, erschütterte eine Bombenserie die Türkei. Im südwesttürkischen Urlaubs­ort Marmaris explodierten in der Nacht zum Montag drei Sprengsätze. Zwei davon waren in Mülleimern versteckt, der dritte lag unter dem Sitz eines Kleinbusses. 21 Personen wurden verletzt, darunter zehn britische Touristen. Drei mußten auf die örtliche Intensivstation gebracht werden (Foto). Wenige Stunden zuvor waren bereits bei einem Anschlag im vor allem von kurdischen Flüchtlingen bewohnten Istanbuler Vorort Bagcilar sechs Menschen verletzt worden. Die an einer Schulmauer deponierte Paketbombe ging in der Nähe des Gouverneursbüros in die Luft.

Umgehend unterstellten verschiedene Medien eine Täterschaft der PKK, obwohl kein Bekennerschreiben vorlag und die Anschläge die Handschrift der Freiheitsfalken Kurdistans (TAK) tragen – eine Gruppe, die sich nach eigener Aussage vor rund zwei Jahren von der Arbeiterpartei und deren Guerilla abgespalten hatte. Ihr erschien die auf eine politische Lösung zielende PKK-Linie »nicht radikal genug«, und sie machte infolge mehrfach durch Bombenanschläge von sich reden.

Bevorzugte Angriffsziele der in der Westtürkei tätigen Stadtguerilla waren staatliche Behörden, Industrieanlagen und der Tourismus. Auf ihrer Website (teyrebaz.com) gestehen sie offen, ihre Attentate »vor allem im touristischen Bereich« durchzuführen. Der Tourismus, so die Begründung, sei einer der »Hauptbereiche, welche den schmutzigen Krieg nähren und finanzieren«. Die »Freiheitsfalken« drohen schließlich: »Wir warnen inländische und ausländische Touristen davor, sich in touristische Gebiete zu begeben.«

(nb/jW)

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