Aus: Ausgabe vom 27.09.2006, Seite 2 / Ausland
Blair würdigt seinen Rivalen
In seiner letzten Rede als Vorsitzender der Labour-Partei hat der britische Premierminister Anthony Blair seinen Rivalen Gordon Brown gewürdigt. Brown sei ein »bemerkenswerter Diener seines Landes«, sagte Blair bei seiner Rede auf dem Labour-Parteitag am Dienstag in Manchester. Ihm sei klar, daß die Erneuerung der Partei ohne Brown nicht gelungen wäre. »Ich weiß, daß wir ohne Gordon Brown niemals drei Wahlsiege errungen hätten«, sagte Blair, dessen angespanntes Verhältnis zu Brown allgemein bekannt ist.
Am Vortag hatte der britische Schatzkanzler Gordon Brown seinen Anspruch auf die Nachfolge von Premierminister Anthony Blair bekräftigt. Brown bekannte sich klar zur politischen Mitte und verteidigte Blairs Kurs.
Mit Blick auf Blairs Kriegspolitik stellte sich Brown voll und ganz hinter seinen Chef. Die Welt habe sich nach den Anschlägen vom 11. September 2001 verändert, und auf Großbritannien seien damit neue Verantwortungen zugekommen. Gegenüber Terroristen dürfe es keine Neutralität geben. In einem Wink an den linken Parteiflügel, der den britischen Einsatz im Irak vehement ablehnt, sagte er allerdings auch, der Premierminister sollte nicht als einziger die Macht haben, einen Krieg zu erklären. Die letzte Entscheidung müsse beim Parlament liegen.
Brown gilt als wahrscheinlichster Nachfolger, wenn Blair im kommenden Jahr wie angekündigt das Amt des Regierungschefs niederlegt. Blair selbst hat angekündigt, daß dies sein letzter Labour-Parteitag als Premierminister sein werde.
Für die Titelstory fast aller britischen Zeitungen vom Dienstag hatte am Montag abend während der Rede Browns Blairs Ehefrau Cherie Blair gesorgt. Die Aussage Browns, daß die langjährige Zusammenarbeit mit Tony Blair ein »Privileg« gewesen sei, soll sie nach Angaben einer Journalistin mit den Worten kommentiert haben: »Tja, das ist eine Lüge.« Cherie Blair und das Büro von Premierminister Anthony Blair hatten den Kommentar am Montag abend bestritten.
(AFP/jW)
Am Vortag hatte der britische Schatzkanzler Gordon Brown seinen Anspruch auf die Nachfolge von Premierminister Anthony Blair bekräftigt. Brown bekannte sich klar zur politischen Mitte und verteidigte Blairs Kurs.
Mit Blick auf Blairs Kriegspolitik stellte sich Brown voll und ganz hinter seinen Chef. Die Welt habe sich nach den Anschlägen vom 11. September 2001 verändert, und auf Großbritannien seien damit neue Verantwortungen zugekommen. Gegenüber Terroristen dürfe es keine Neutralität geben. In einem Wink an den linken Parteiflügel, der den britischen Einsatz im Irak vehement ablehnt, sagte er allerdings auch, der Premierminister sollte nicht als einziger die Macht haben, einen Krieg zu erklären. Die letzte Entscheidung müsse beim Parlament liegen.
Brown gilt als wahrscheinlichster Nachfolger, wenn Blair im kommenden Jahr wie angekündigt das Amt des Regierungschefs niederlegt. Blair selbst hat angekündigt, daß dies sein letzter Labour-Parteitag als Premierminister sein werde.
Für die Titelstory fast aller britischen Zeitungen vom Dienstag hatte am Montag abend während der Rede Browns Blairs Ehefrau Cherie Blair gesorgt. Die Aussage Browns, daß die langjährige Zusammenarbeit mit Tony Blair ein »Privileg« gewesen sei, soll sie nach Angaben einer Journalistin mit den Worten kommentiert haben: »Tja, das ist eine Lüge.« Cherie Blair und das Büro von Premierminister Anthony Blair hatten den Kommentar am Montag abend bestritten.
(AFP/jW)
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