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Aus: Ausgabe vom 21.10.2006, Seite 12 / Feuilleton

Schwarz surfen

Die letzte Erhöhung der Rundfunkgebühren begründeten die öffentlich-rechtlichen Anstalten damit, daß sie sich auch im Internet breitmachen müßten: neue Technik, neue Leute – kostet ja alles. Am Donnerstag haben die Ministerpräsidenten nun beschlossen, daß ab 1. Januar alle internetfähigen Geräte gebührenpflichtig sind. Wer weder Fernseher noch Radio, aber einen internetfähigen Computer hat, muß ab dem Neujahrstag monatlich 5,52 Euro an die Öffentlich-Rechtlichen zahlen. Daß jemand, der seinen Fernseher aus Haß auf Rosamunde Pilcher oder Sabine Christiansen kaputtgeschlagen hat, kaum auf das Internetangebot der ARD scharf ist, versteht sich von selbst. Mit der Neuregelung werden einzelne Bürger für solch vorbildliches Medienverhalten abgestraft. Die Unternehmen halten sich schadlos. Für sie wird die Gebühr nur einmal fällig, egal wie viele Computer sie haben.

(jW)

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