Aus: Ausgabe vom 02.11.2006, Seite 13 / Feuilleton
Chronisch übersehen. Gegen zu viel Religion bei ARD und ZDF
Die Giordano-Bruno-Stiftung hat in einem Offenen Brief die Vorschläge der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer, und des Intendanten des Südwestrundfunks, Peter Voß, kritisiert, Muslime in die Aufsichtsgremien von ARD und ZDF aufzunehmen und »islamisch geprägte Sendungen« in den öffentlich-rechtlichen Programmen auszustrahlen. Der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, wies darauf hin, daß es bemerkenswert sei, daß »die größte weltanschauliche Gruppierung in Deutschland, nämlich die Konfessionsfreien, bei solchen Vorstößen chronisch übersehen« würde.
Obwohl es in Deutschland mittlerweile mehr Konfessionsfreie als Katholiken und zehnmal mehr Konfessionsfreie als Muslime gäbe, wollten »die Verantwortlichen offensichtlich nur Vertreter religiöser Glaubenssysteme an politischen Entscheidungsprozessen beteiligen«. Die Gruppe der Konfessionsfreien umfaßt nach Angaben der »Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland« (http://fowid.de) mittlerweile 32,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. 31,1 Prozent sind Mitglieder der katholischen Kirche, 31,0 Prozent Mitglieder der evangelischen Kirche, 1,7 Prozent gehören sonstigen religiösen Gruppierungen an (christliche und nichtchristliche Glaubensbekenntnisse). 3,9 Prozent der Bevölkerung werden gemeinhin den Muslimen zugerechnet.
Am liebsten würde der Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung, »islamisch oder christlich geprägte Sendungen« überhaupt nicht im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sehen oder hören, denn öffentlich-rechtliche Sender hätten »den Auftrag zu informieren, nicht zu missionieren«. Sollten solche Sendungen dennoch ausgestrahlt werden, argumentiert die Stiftung, sei es im Sinne des »Konsumentenschutzes« geboten, diese mit dem deutlichen Hinweis »Werbesendung« zu versehen.
(jW)
Obwohl es in Deutschland mittlerweile mehr Konfessionsfreie als Katholiken und zehnmal mehr Konfessionsfreie als Muslime gäbe, wollten »die Verantwortlichen offensichtlich nur Vertreter religiöser Glaubenssysteme an politischen Entscheidungsprozessen beteiligen«. Die Gruppe der Konfessionsfreien umfaßt nach Angaben der »Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland« (http://fowid.de) mittlerweile 32,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. 31,1 Prozent sind Mitglieder der katholischen Kirche, 31,0 Prozent Mitglieder der evangelischen Kirche, 1,7 Prozent gehören sonstigen religiösen Gruppierungen an (christliche und nichtchristliche Glaubensbekenntnisse). 3,9 Prozent der Bevölkerung werden gemeinhin den Muslimen zugerechnet.
Am liebsten würde der Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung, »islamisch oder christlich geprägte Sendungen« überhaupt nicht im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sehen oder hören, denn öffentlich-rechtliche Sender hätten »den Auftrag zu informieren, nicht zu missionieren«. Sollten solche Sendungen dennoch ausgestrahlt werden, argumentiert die Stiftung, sei es im Sinne des »Konsumentenschutzes« geboten, diese mit dem deutlichen Hinweis »Werbesendung« zu versehen.
(jW)
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