Aus: Ausgabe vom 09.11.2006, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Pischetsrieder geht, VW schweigt
Auch am Mittwoch wollte der VW-Konzern keine offizielle Erklärung zum überraschend angekündigten Abgang von Vorstandschef Bernd Pischetsrieder abgeben. Am Dienstag abend hatte das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung für die Börse mitgeteilt, das Präsidium des VW-Aufsichtsrats und der Vorstandschef hätten sich »einvernehmlich über sein Ausscheiden zum 31. Dezember 2006 verständigt«. Pischetsrieders Nachfolger soll der bisherige Chef der VW-Tochter Audi, Martin Winterkorn, werden. Die Hintergründe blieben bislang im Dunkeln. Ein Rolle spielt dem Vernehmen nach der Streit zwischen Pischetsrieder und Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch.
Der Abgang Pischetsrieders kommt zum jetzigen Zeitpunkt unerwartet. Im Frühjahr war viel über seinen möglichen Abschied spekuliert worden. Anfang März hatte Pischetsrieders Vorgänger, der heutige Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch, eine Diskussion um die Zukunft des Vorstandschefs losgetreten. »Es ist wirklich eine offene Frage«, ob Pischetsrieders Anfang 2007 auslaufender Vertrag verlängert werde, hatte damals Piëch in einem Interview erklärt. Im Mai wurde der Vertrag dann bis 2012 verlängert. Doch endgültig wurde die von Piëch aufgeworfene Frage erst jetzt beantwortet.
Der scheidende VW-Boß, gelernter Ingenieur, hatte vor seinem Amtsantritt in Wolfsburg eine glänzende Karriere bei BMW gemacht und war dort 1993 Vorstandschef geworden. Doch auch bei BMW mußte Pischetsrieder gehen: Der Konzern hatte 1994 die angeschlagene britische Rover Group übernommen und wollte ein Massenhersteller werden. Doch nach Milliardenverlusten zog BMW 1999 die Reißleine und stieg aus. Pischetsrieder wurde vorgeworfen, zu lange mit der Sanierung gezögert zu haben.
Der designierte Nachfolger Winterkorn gilt als Vertrauter Piëchs und kann bei der VW-Tochter Audi eine eindrucksvolle Bilanz vorweisen. Er war seit 2000 Konzernvorstand für Forschung und Entwicklung. Im März 2002 wurde Winterkorn zum Chef von Audi berufen. (AP/jW)
Der Abgang Pischetsrieders kommt zum jetzigen Zeitpunkt unerwartet. Im Frühjahr war viel über seinen möglichen Abschied spekuliert worden. Anfang März hatte Pischetsrieders Vorgänger, der heutige Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch, eine Diskussion um die Zukunft des Vorstandschefs losgetreten. »Es ist wirklich eine offene Frage«, ob Pischetsrieders Anfang 2007 auslaufender Vertrag verlängert werde, hatte damals Piëch in einem Interview erklärt. Im Mai wurde der Vertrag dann bis 2012 verlängert. Doch endgültig wurde die von Piëch aufgeworfene Frage erst jetzt beantwortet.
Der scheidende VW-Boß, gelernter Ingenieur, hatte vor seinem Amtsantritt in Wolfsburg eine glänzende Karriere bei BMW gemacht und war dort 1993 Vorstandschef geworden. Doch auch bei BMW mußte Pischetsrieder gehen: Der Konzern hatte 1994 die angeschlagene britische Rover Group übernommen und wollte ein Massenhersteller werden. Doch nach Milliardenverlusten zog BMW 1999 die Reißleine und stieg aus. Pischetsrieder wurde vorgeworfen, zu lange mit der Sanierung gezögert zu haben.
Der designierte Nachfolger Winterkorn gilt als Vertrauter Piëchs und kann bei der VW-Tochter Audi eine eindrucksvolle Bilanz vorweisen. Er war seit 2000 Konzernvorstand für Forschung und Entwicklung. Im März 2002 wurde Winterkorn zum Chef von Audi berufen. (AP/jW)
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vom 09.11.2006