Aus: Ausgabe vom 06.02.2007, Seite 3 / Schwerpunkt
Ausblick: Kaum ausländische Einmischung
Ein Teil der Irak-Lageeinschätzung der 16 US-Nachrichtendienste beschäftigt sich mit der angeblich ausländischen Einmischung im besetzten Zweistromland. Natürlich beeinflußten die Entwicklungen im Land auch Iraks Nachbarn, heißt es in dem NIE-Bericht, aber es sei »unwahrscheinlich« daß die Einmischung »außenstehender Akteure« eine bedeutende Rolle bei den Gewaltakten oder den Aussichten auf Stabilität spiele. Dennoch intensiviere Irans »tödliche Unterstützung für ausgesuchte Gruppen von schiitischen Extremisten den Konflikt im Irak«. Zugleich wird Syrien vorgeworfen, »den geflohenen irakischen Baathisten weiterhin eine sichere Zuflucht zu bieten und keine ausreichenden Maßnahmen zu treffen, um den Zustrom von ausländischen Dschihaddisten in den Irak zu stoppen«.
Ohne Saudi Arabien und Jordanien beim Namen zu nennen, verweisen die US-Geheimdienste zugleich auf »wichtige sunnitische Regime« in der Region, die wegen der Zustände im Irak, wegen der schiitischen Machtentfaltung und dem zunehmenden selbstsicheren Auftreten Teherans »sehr besorgt über die regionale Instabilität« seien. Diese »trägt zu einer zunehmenden Polarisierung zwischen Iran und Syrien einerseits und anderen Regierungen des Mittleren Ostens andererseits bei«, so der Bericht. »Traditionelle regionale Rivalitäten, verstärkte ethnische und sektiererische Gewalt im Irak, anhaltender Antiamerikanismus in der Region, antischiitische Vorurteile unter den arabischen Staaten und die Angst davor, von der eigenen Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden als jemand, der die sunnitischen Glaubensbrüder in Irak im Stich läßt, haben die arabischen Staaten dazu genötigt, einseitige Hilfe für sunnitische Gruppen in Betracht zu ziehen«, warnt der Bericht vor der verstärkten, indirekten saudischen Unterstützung sunnitischer Widerstandsgruppen. Auch die Türkei, heißt es im NIE-Bericht, sei nicht an einer Desintegration des Irak interessiert. Aber Ankara sei entschlossen, sichere Zufluchtsstätten der PKK-Nachfolger im Nordirak zu zerstören.
(rwr)
Ohne Saudi Arabien und Jordanien beim Namen zu nennen, verweisen die US-Geheimdienste zugleich auf »wichtige sunnitische Regime« in der Region, die wegen der Zustände im Irak, wegen der schiitischen Machtentfaltung und dem zunehmenden selbstsicheren Auftreten Teherans »sehr besorgt über die regionale Instabilität« seien. Diese »trägt zu einer zunehmenden Polarisierung zwischen Iran und Syrien einerseits und anderen Regierungen des Mittleren Ostens andererseits bei«, so der Bericht. »Traditionelle regionale Rivalitäten, verstärkte ethnische und sektiererische Gewalt im Irak, anhaltender Antiamerikanismus in der Region, antischiitische Vorurteile unter den arabischen Staaten und die Angst davor, von der eigenen Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden als jemand, der die sunnitischen Glaubensbrüder in Irak im Stich läßt, haben die arabischen Staaten dazu genötigt, einseitige Hilfe für sunnitische Gruppen in Betracht zu ziehen«, warnt der Bericht vor der verstärkten, indirekten saudischen Unterstützung sunnitischer Widerstandsgruppen. Auch die Türkei, heißt es im NIE-Bericht, sei nicht an einer Desintegration des Irak interessiert. Aber Ankara sei entschlossen, sichere Zufluchtsstätten der PKK-Nachfolger im Nordirak zu zerstören.
(rwr)
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