Jung will nach Darfur marschieren

Wiesbaden. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) spricht sich für einen Militäreinsatz in der sudanesischen Krisenre­gion Darfur aus. »Hier werden Menschenrechte mit Füßen getreten, und ich denke, daß erst ein militärischer Einsatz für eine friedliche Entwicklung sorgen kann«, sagte Jung am Donnerstag im Hessischen Rundfunk vor Beginn der Konferenz der EU-Verteidigungsminister in Wiesbaden. Als Beispiel für die Wirksamkeit solcher Einsätze nannte Jung den Balkan. Erst als die NATO eingegriffen habe, sei es zu einer »friedlichen und stabilen Entwicklung gekommen«. Zugleich wies Jung den Begriff der »Kriegsvorbereitungskonferenz« für das Verteidigungsministertreffen entschieden zurück.

Im Mittelpunkt des zweitägigen informellen Treffens stehen die EU-Operationen in Bosnien, Kosovo und Afghanistan. Thema sind dabei unter anderem die Planungen zu einem Teilabzug aus Bosnien sowie die Verhandlungen über den künftigen Status der von der UN verwalteten serbischen Provinz Kosovo. Zudem wollen die Minister über die weitere Ausgestaltung der bisherigen UN-Mission in Darfur beraten.

(ddp/jW)