Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 30.03.2007, Seite 2 / Inland

Erneut Rückgang der offiziellen Erwerbslosenzahl

Osten bleibt Problemgebiet. Viele neue Jobs in Teilzeit oder prekär

Auch im März sank die Anzahl der offiziell gemeldeten Erwerbslosen. Registriert wurden 4,108 Millionen und damit 114000 weniger als im Vormonat, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag bei 9,8 Prozent. Im Vergleich zum März 2006 ergab sich mit 869000 der höchste je gemessene Rückgang im Jahresvergleich. Bemerkenswert sei auch, daß im März 160000 Jugendliche unter 25 und 180000 Arbeitssuchende über 50 wieder eine neue Stelle gefunden hätten. Zwar sei die Erwerbslosigkeit auch im Osten zurückgegangen, doch insgesamt sei sie in den neuen Bundesländern immer noch doppelt so hoch wie im Westen, heißt es in der BA-Meldung.

Allerdings sind nur drei Viertel der im Jahresvergleich entstandenen Arbeitsplätze sozialversicherungspflichtig. Von denen wiederum sind lediglich 60 Prozent Vollzeitstellen. 25 Prozent entfallen auf Zeitarbeitsfirmen.

Vom Jobaufbau profitieren derzeit laut BA alle Bundesländer und fast alle Branchen, mit Ausnahme des Banken- und Versicherungsgewerbes sowie des Öffentlichen Dienstes, wo weiterhin Stellen gestrichen würden. Gesucht würden zur Zeit besonders Ingenieure und andere technische Berufe. Hier mache sich allmählich ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften bemerkbar, sagte BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt. Die Zahl der offenen Stellen bezifferte die BA auf 891000. Das sind 173000 mehr als vor einem Jahr.


CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sprach am Donnerstag von einem »robusten und nachhaltigen Aufschwung am Arbeitsmarkt«. Dieser müsse für »weitere Reformen« genutzt werden. Der stellvertrettende FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle warnte davor, den konjunkturellen Aufschwung durch »kontraproduktive Fehlentscheidungen«, wie die Einführung von Mindestlöhnen abzuwürgen. Linkspartei.PDS-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch nannte den Rückgang der Erwerbslosigkeit »erfreulich«. Der anhaltend hohe Sockel und die doppelt so hohe Arbeitslosigkeit im Osten bedeuteten aber ein »Alarmsignal«.

(AP/ddp/jW)