Aus: Ausgabe vom 31.03.2007, Seite 13 / Feuilleton
Kino trinken
Vergeßt das mitgeschmuggelte Dosenbier: Ein neuer Trend der Kinorezeption besteht in der Kombination aus Filmgucken und Weinprobe. Das gab es schon auf der Berlinale, das geht jetzt auch im Kino Babylon in Berlin-Mitte. Unter dem Motto »Kino di Vino« präsentiert man dieses Wochenende Weine und Filme aus Italien. In dezisionistisch gemeinten Diskussionen wird schon seit Ewigkeiten darüber debattiert, welcher der beiden Nachbarstaaten denn nun generell zu favorisieren sei – Italien oder Frankreich und zwar in Sachen Küchen-, Wein- oder Kinokultur? Erste persönliche Entscheidungen kann man im Babylon treffen, denn es läuft hauptsächlich Kanon: Fellinis grandiose Wimmelbildfeier »Roma« (Samstag 16 Uhr, Sonntag 14 Uhr), Bertoluccis rauschartiges Epos über die antifaschistische Landarbeiterbewegung »1900« (beide Teile, also 316 Minuten: Teil 1 am Samstag, 18.15 Uhr; Sonntag, 13 Uhr; Teil 2 am Samstag, 21.15 Uhr; Sonntag, 16 Uhr), Ferreris lustige Blähungsstudie »Das große Fressen« (Samstag, 22.15 Uhr; Sonntag 19 Uhr). Vom unermüdlichen Moretti gibt es »Il Caimano«, eine poetisch-pädagogische Abrechnung mit dem Fastfaschisten Berlusconi zu sehen (Samstag, 20 Uhr; Sonntag, 18 Uhr). Dazu wird unter anderem Barbera d’Asti, Nebbiolo, Amarone, Nero d’Avola oder Sangiovese gereicht.
(jW)
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