Aus: Ausgabe vom 07.04.2007, Seite 1 / Inland
Appell an Köhler: »Begnadigen Sie Klar«
Berlin. Wissenschaftler, Gewerkschafter, Kulturschaffende und Friedensaktivisten appellieren an Bundespräsident Horst Köhler (Foto), den seit 24 Jahren inhaftierten früheren RAF-Aktivisten Christian Klar zu begnadigen. Insgesamt haben 150 Personen den vor gut drei Wochen in junge Welt veröffentlichten Aufruf »Antikapitalismus? Ich bekenne mich schuldig« unterzeichnet. Die Unterschriften und der Appell wurden vor den Osterfeiertagen an den Bundespräsidenten geschickt. In einem persönlichen Schreiben an Köhler wird die anhaltende »Medienkampagne, an der sich auch führende Politiker einiger Bundestagsparteien beteiligen«, scharf kritisiert. Die Kernaussage dieser Kampagne bestehe darin, »daß antikapitalistisches Gedankengut juristisch geahndet werden müsse, also letztlich illegal sei«. Christian Klar seien einzig wegen eines antikapitalistischen Grußwortes an die Rosa-Luxemburg-Konferenz gesetzlich vorgesehene Haftlockerungen verweigert worden. Köhler wird gebeten, sich von dem Druck nicht beeinflussen zu lassen und dem Begnadigungsgesuch »baldmöglichst« stattzugeben.
(jW)
(jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- M. Schuhmann: Nicht gegen die Menschen Antikapitalismus: Ja! Aber Entlassung von Klar nur bei Tataufklärung und Nennung der Täter. Leute, machen wir uns nichts vor: Eine menschliche Gesellschaft kann Angehörige von Mordopfern nicht allein...
Mehr aus: Inland
-
»Wir diskutieren intensiv über Friedenspolitik«
vom 07.04.2007 -
Hakki Keskin zündelt in Zypern
vom 07.04.2007 -
Für Angriffskrieg ungeeignet
vom 07.04.2007 -
USA verweigern Datenschutz
vom 07.04.2007 -
Wedel: Was wäre, wenn
vom 07.04.2007