Gottesdienst für Filbinger untersagt

Berlin. Nach scharfen Protesten hat das Erzbistum Berlin die Absage eines geplanten Gedenkgottesdienstes für den verstorbenen ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger (CDU) verfügt. Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky habe die für Dienstag anberaumte Andacht »untersagt«, erklärte am Montag Bistumssprecher Stefan Förner. Sterzinsky wolle verhindern, »daß der Gottesdienst mißbraucht und mißverstanden wird«. Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) hatte zuvor in einer Trauerrede Filbinger, der als Marinerichter in der Nazizeit für Todesurteile gegen Wehrmachtsdeserteure verantwortlich war, als »Gegner des NS-Regimes« bezeichnet.

Die Initiative zu der Andacht sei vom Prälaten Wolfgang Knauft und der Domgemeinde, aber nicht vom Erzbistum ausgegangen, sagte Förner.

(ddp/jW)