Aus: Ausgabe vom 28.04.2007, Seite 13 / Feuilleton
Cello
Der Cellist Mstislaw Rostropowitsch ist im Alter von 80 Jahren in einer Krebsklinik der russischen Hauptstadt Moskau gestorben. Über 50 Jahre lang beeinflußte er als Dirigent und Solist maßgeblich das internationale Konzertleben. Rostropowitsch galt als Motor der Emanzipation des Cellos vom reinen Ensemble- zum Soloinstrument. Sein Credo, daß ein Interpret sein Ego zurücknehmen müsse und ein »Diener der Noten« und des Geistes, der sie erst ermögliche, zu sein habe, machte ihn bei vielen seiner komponierenden Zeitgenossen (Sergei Prokofjew, Aram Chatchaturjan, Benjamin Britten, Dmitri Schostakowitsch) beliebt. 1978 wurde Rostropowitsch während einer Tournee durch Westeuropa wegen seines Eintretens für Alexander Solschenizyn von der Regierung der UdSSR ausgebürgert, 1990 wurde ihm die russische Staatsbürgerschaft verliehen. Für einen Künstler seines Ranges waren das wohl Petitessen. (balc)
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