Aus: Ausgabe vom 11.05.2007, Seite 12 / Feuilleton
Moore in Kuba
Gegen Michael Moore läuft im Zusammenhang mit seiner neuen Dokumentation »Sicko« ein Ermittlungsverfahren des US-Finanzministeriums. Die Behörde prüft nach Informationen der Nachrichtenagentur AP, ob Moore während der Dreharbeiten gegen das US-Embargo gegen Kuba verstoßen hat. »Sicko« nimmt das amerikanische Gesundheitssystem aufs Korn, so wie »Bowling for Columbine« die Waffenliebe der Amerikaner und »Fahrenheit 9/11« den Umgang der Regierung Bush mit den Ereignissen vom 11.September 2001. Die Abteilung für Auslandsguthaben des Finanzministeriums informierte Moore in einem Schreiben vom 2. Mai, daß gegen ihn wegen einer Kuba-Reise ermittelt werde. Es lägen keine Hinweise vor, daß er die erforderliche Genehmigung für eine Reise nach Kuba gehabt habe, heißt es. Moore flog im Februar mit zehn Arbeitern, die nach Rettungseinsätzen im Anschluß an die Attacke auf das World Trade Center erkrankt waren, zur Behandlung nach Kuba. Er nahm zunächst nicht Stellung, ließ jedoch eine Kopie des Films außerhalb der USA an einen sicheren Ort bringen. »Sicko« hat am 19. Mai auf dem Filmfest in Cannes Premiere, US-Kinostart ist am 29.Juni. (AP/jW)
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