Aus: Ausgabe vom 10.08.2007, Seite 13 / Feuilleton
Gegeninformation
Venezuela ist im Trend, und das nicht nur bei der Linken. Letztens hat sogar Guido Westerwelle das Land am Orinoco entdeckt. »Jede linke Romantik gegenüber sozialistischen Regimen in Südamerika«, so der Bad Honnefer, »ist völlig unangebracht«. Westerwelle sprach, die Medien folgten. »Heute journal«-Moderatorin Marietta Slomka schwadronierte zur besten gebührenfinanzierten Sendezeit über den »immer dikatorischer regierenden Hugo Chavez«. Zwar brachte sie die Zahlen durcheinander, die politische Linie aber stimmte. Wie bei Christoph Keese. Er unterstellte Linksparteichef Oskar Lafontaine in einem entlarvenden Artikel im Springerblatt Die Welt Zitatfälschung. Entlarvend für Keese, nicht für Lafontaine, denn der Schreiberling bog sich die Zitate selbst zurecht. Nachzulesen ist all das in dem neuen Internetportal amerika21.de. Seit Anfang August liefert ein Journalistenteam Informationen zu Venezuela und Amerika. Ein Weblog kommentiert deutsche Medienberichte »und kritisiert sie, wenn es nötig ist«. Amerika21.de geht es um Information und Mobilisierung: Auf Unterseiten können sich Soligruppen austauschen. (jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Stilistisch unsichtbar
vom 10.08.2007 -
Durch andere sprechen
vom 10.08.2007 -
Das Sommertagebuch (34)
vom 10.08.2007 -
Dandyeskes Mittelmaß
vom 10.08.2007 -
Opernfans, schnallt euch an
vom 10.08.2007 -
Teenage Kicks. Das »Underage«-Festival heute in London
vom 10.08.2007