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Aus: Ausgabe vom 10.08.2007, Seite 16 / Sport

Sonstiges

Olympia und die FAZ

Frankfurt/Main. Ein Jahr noch bis Olympia in Peking! Auf dem Platz des Himmlischen Friedens wurden schon Fahnen geschwenkt, in deutschen und US-amerikanischen Politikerbüros und Redaktionen die Agitationsmörser mit ersten Boykottdrohungen geladen. Man tut, als habe China mit den Olympischen Spielen die Verpflichtung übernommen, alles so zu handhaben, wie es etwa der »Menschenrechtsbeauftragte« der Bundesregierung, Günter Nooke – früher in der Treuhandanstalt Menschenrechte praktizierend – und die Frankfurter Allgemeine geregelt sehen möchten.

Zum Beispiel: Journalisten seien noch nicht olympisch »frei« genug. Als Washington den DDR-Journalisten – auch mir -– 1960 die Einreise zu den Winterspielen nach Squaw Valley verweigerte, verlor die FAZ kein Wort darüber.

Oder: China sei überhaupt nicht friedlich genug, um Olympische Spiele auszutragen. Das Lied ist alt. 1980 verlangten die USA, das IOC solle Moskau die Spiele wegnehmen, weil russische Truppen in Afghanistan operierten. 2007 operieren US-Truppen in Afghanistan und niemand forderte bislang, daß das Land deshalb auf die Teilnahme bei Olympia verzichten soll.

Und noch viel mehr anti­olympische Verbrechen warf die FAZ den Chinesen vor: »das … Aufkaufen westlicher Milchprodukte« und »die immer wieder aufflackernden Querelen mit Taiwan«. Ich erinnere mich noch gut an den Vormittag in Lake Placid, als US-Außenminister Cyrus Vance vom IOC forderte, Moskau die Sommerspiele zu entziehen. Damals war der Ire Lord Killanin Präsident des IOC und verkündete: »Und wenn ich der einzige aus dem Westen sein sollte – ich bin in Moskau.« Er war nicht der einzige! Jetzt ist der Belgier Jacques Rogge IOC-Präsident, und man darf sicher sein, daß er auch nicht der einzige in Peking sein wird.Klaus Huhn

Neonazis und der BVB

Dortmund. Antifaschisten haben sich in einem offenen Brief an die Verantwortlichen von Borussia Dortmund gewandt, nachdem »in der Hohen Straße 53 am Rande des Dortmunder Kreuzviertels das extrem rechte Bekleidungsgeschäft ›Goaliat‹ aus Bochum eröffnet« worden ist. Aus Bochum war der Betreiber vertrieben worden. Nun hat er ein »Wir sind Borussia«- Plakat an die Eingangstür gehängt. Mit den »Thor Steinar«-Produkten, die er anbietet, kommt man bei Hertha BSC nicht mehr ins Stadion. Beim BVB, erklärt der Brief, wäre das kaum durchzusetzen, weil es »vor allem unter den Ordnern eine erhebliche Anzahl von Personen gibt, die selbst Kleidungsstücke dieser Firma tragen«. »Auch zwei Mitarbeiter des Fanshops tragen ›Thor Steinar‹ – während ihrer Arbeit für den BVB«. Die Antifa fordert »die sofortige Entlassung« dieser Angestellten.(jW)

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