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Aus: Ausgabe vom 14.09.2007, Seite 13 / Feuilleton

Stolperstein

In der Brunnenstraße, Berlin-Mitte, wird heute, 14 Uhr, der erste »Stolperstein« für ein afrikanisches Opfer des Naziregimes enthüllt, den Sudanesen Mahjub bin Adam Mohamed. In der Brunnenstraße 193 hat Mahjub zuletzt gewohnt. Von hier kam er 1941 über das Gestapo-Gefängnis am Alexanderplatz ins KZ Sachenhausen, wo er am 24. November 1944 verstarb. Im Ch. Links Verlag ist eine Biographie der Afrikanistin Marianne Bechhaus-Gerst erschienen: »Treu bis in den Tod« ist der Titel. Mahjub wurde als Zehnjähriger in Deutsch-Ostafrika zum Söldner der Kolonialtruppe, kam 1929 nach Deutschland. Als er beim Auswärtigen Amt seinen Sold einforderte, wies man ihn ab. Er blieb, wurde Familienvater, kellnerte bei Kempinski, tourte mit Kolonialschauen durchs Land, unterrichtete Kiswahili am Orientalischen Seminar. Von 1934 bis 1941 spielte Mahjub in mehr als 20 Filmen mit, an der Seite von Zarah Leander, Willy Birgel und Hans Albers. Ausdauernd lag er im Clinch mit den deutschen Behörden, bis er 1941 nach einer Denunziation wegen »Rassenschande« verhaftet wurde. (jW)

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