Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 18.09.2007, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Der Ursprung des Nahostkonflikts

Kriege, Guerillakämpfe, Militärbasen und Kommandounternehmen in den arabischen Nachbarstaaten – der Nahostkonflikt zieht eine blutige Linie durch die Geschichte der Region. Doch nicht die Gründung des israelischen Staates 1948 liegt dem Konflikt primär zugrunde. Der Ursprung des Nahostkonflikts ist das Chaos, das von der britischen Verwaltung im ehemaligen Palästina hinterlassen wurde.

Das Mandat für Palästina war London nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches verliehen worden. Bis zum Ende der kommissarischen Verwaltung 1948 war es den Briten jedoch nicht gelungen, einen Interessenausgleich zwischen den Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Schuld daran war vor allem ihre Politik, Juden wie Araber für eigene Interessen zu benutzen.

Nach dem Abzug der Briten versuchte die noch junge UNO, mit der Resolution 181 Ende November 1947 ihren »Teilungsplan« durchzusetzen und damit einen jüdischen und einen arabischen Staat zu schaffen. Die Krisendiplomatie verfehlte ihr Ziel: Mit der Gründung Israels Mitte Mai 1948 weiterte sich der schwelende Konflikt zum Krieg aus. Der junge israelische Staat sah sich den Armeen Ägyptens, Syriens, Jordaniens und des Iraks gegenüber. Der erste Palästinakrieg führte zur Vertreibung von rund 700000 Palästinensern aus dem nun definierten israelischen Territorium und den besetzten Gebieten. Diese Situation dauert im Grund bis heute an.


Die immensen sozialen Probleme in den Palästinensergebieten haben besonders in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu immer wiederkehrenden Aufständen und militärischen Auseinandersetzungen mit Israel geführt. Mit der ersten sogenannten Intifada erhoben sich 1987 vor allem palästinensische Jugendliche in den besetzten Gebieten gegen die israelische Armee. Die zweite »Intifada« im Jahr 2000 war hingegen militärisch gut organisiert. Heute sind es islamistische Gruppen wie Hamas oder der Islamische Dschihad, von denen die militärische Kampagne angeführt wird. Die Gräben zwischen beiden Konfliktparteien sind tiefer denn je.

(hneu)

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