Aus: Ausgabe vom 01.10.2007, Seite 4 / Inland
Brie wirbt für Kriegseinsatz
Berlin. Der Europaabgeordnete André Brie (Die Linke) hat seine Partei am Samstag im Deutschlandradio Kultur aufgefordert, aus der reinen Protestebene herauszufinden. »Wir müssen an einem neuen Programm arbeiten. Wenn wir das nicht lösen, wenn wir nur Protest ausdrücken und nur populistisch sind, dann wird diese Partei auch keine Zukunft haben«, sagte er. Die Partei müsse ein Profil erarbeiten, mit dem sie in einer Koalition bestehen könne. Folgerichtig sprach sich Brie gegen einen sofortigen Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan aus. »Wenn es um Abzug geht, muß es Alternativen geben«, argumentierte er. Alles andere würde dieses Land, »das jetzt schon 30 Jahre Krieg hat, endgültig in ein neues Chaos stürzen. Das ist für mich unverantwortlich«. Gerade die Linkspartei dürfe schon deshalb einem Abzug nicht zustimmen, weil die SED und andere linke Parteien den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan gerechtfertigt hätten. (ddp/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Hans-Dieter Wege, Oldenburg: Aus Fehlern lernen Wenn die SED und andere Linksparteien vor über 30 Jahren den Einmarsch der Sowjettruppen in Afghanistan rechtfertigten, so darf das auf gar keinen Fall bedeuten, das eine neue Linke in Deutschland gen...
- Dieter Hitscherich: Interesse der Afghanen Die Frage ist doch: Was hilft den Afghanen weiter? Wohl kaum Krieg, Besatzung und zivile Opfer ... Eher noch Verhandlungen mit den Extremisten....
- Dieter Hitscherich: Brie in Eile Meine Frage an den Genossen Brie: Was kann in Afghanistan noch schlimmer werden, wenn Kollateralschäden wissentlich in Kauf genommen werden und Zivilisten in großer Zahl umkommen? Ich habe eher den E...
- Eberhard Riccius: Helfer Brie Wann findet die Linkspartei endlich aus ihrer dummen geschmäcklerischen Emotions-Polemik heraus? Es ist unerträglich anzusehen, wie die Urenkel von Marx sich in Dilettantismus zerfleischen. Wann lerne...
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