Berufungsverfahren im Lockerbie-Fall

London. Im Fall des Lockerbie-Anschlags von 1988 hat am Donnerstag ein Berufungsverfahren begonnen, das die Anwälte des Libyers Abdelbasset Ali Al Megrahi nach dessen Verurteilung beantragt hatten. Bei der ersten Anhörung vor dem Berufungsgericht in Edinburgh in Schottland verlangten sie Einsicht in Akten der Anklage, die der Verteidigung während des Prozesses nicht zugänglich waren. Anwältin Maggie Scott verwies auf den Beschluß der schottischen Berufungskommission vom Juni. Diese sei zu dem Schluß gekommen, daß durch die Geheimhaltung der Unterlagen ein Fehlurteil vorliegen könnte.

Der 55jährige Exgeheimdienst­agent Megrahi war 2002 als Drahtzieher des Attentats auf ein Flugzeug der US-Gesellschaft PanAm über der Ortschaft Lockerbie zu 27 Jahren Haft verurteilt worden. Bei dem Anschlag wurden im Dezember 1988 alle 259 Menschen an Bord und elf Menschen am Boden getötet.

(AFP/jW)