US-Teilnehmer der Flottille geben auf
Die US-amerikanische Delegation, die sich mit der »The Audacity of Hope« an der zweiten Gaza-Freiheitsflottille beteiligen wollte, gibt auf. Zwei Wochen lang hatten 37 Passagiere, vier Besatzungsmitglieder und zwölf Mitglieder eines Unterstützungsteams in Athen ausgeharrt, um gemeinsam mit den anderen Schiffen nach Palästina zu fahren. »Die Bereitschaft der griechischen Regierung, als Vollstrecker der israelischen Seeblockade von Gaza zu dienen, hat diese Reise unmöglich gemacht«, kritisiert die Kampagne »US-Ship to Gaza« auf ihrer Homepage.
Es sei den Behörden nicht gelungen, die Entschlossenheit der Aktivisten zu brechen oder zum Schweigen zu bringen. Dabei nahm die nordamerikanische Delegation auch Auseinandersetzungen mit den griechischen Behörden in Kauf, als sie verbotswidrig versuchte, in See zu stechen. Daraufhin war ihr Kapitän verhaftet und für mehrere Tage eingesperrt worden. Die US-Amerikaner beantworteten dies mit einem mehrtägigen Hungerstreik. Außerdem habe man gemeinsam mit Teilnehmern der Flottille aus anderen Ländern demonstriert und sich auch an den Protesten der griechischen Bevölkerung gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung in Athen beteiligt.
Zum Abschluß besuchten die Nordamerikaner den Syntagma-Platz im Herzen Athens, auf dem nach wie vor Tausende Menschen in einem Protestcamp ausharren. Ein Teilnehmer berichtet: »Der Synatgma-Platz sieht so aus wie der Tahrir (in Kairo) mit einem Zeltlager und tausenden Menschen, die hier jede Nacht verbringen. An Sonntagen kommen dort bis zu 50.000 Menschen zusammen, und an großen Abenden Hunderttausende. Begleitet von Trommelschlägen entrollten wir 22 Flaggen, die die Teilnehmerländer der Flottille repräsentierten. Unsere schwarz auf weiß gemalten Parolen waren in Griechisch, Arabisch und Englisch. Es war ein schönes Zeichen. Dann demonstrierten wir zur spanischen Botschaft, wo unsere spanischen Partner ihre Botschaft besetzt haben, um die Freilassung ihres Bootes zu erreichen. Wir kamen dort gegen 21 Uhr an, während Trommler uns den Weg wiesen. Sie kamen raus auf die Balkone und wir sangen gemeinsam.«
Die US-Amerikaner wollen nun die Heimreise antreten. »Alle sind müde, aber ihre Energie ist stark«, heißt es auf der Homepage weiter. Die Teilnehmer werden nun über ihre Erfahrungen berichten und die »unglaubliche Zeit« in Athen als Sprungbrett für noch mehr Aktionen und Organisationsarbeit nutzen. (jW)
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