75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Donnerstag, 21. November 2024, Nr. 272
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
08.07.2011, 09:25:43 / Free Gaza

KOPI: Lufthansa, Swiss Air und Malev machen sich zu Handlangern der israelischen Politik

Grenzkontrolle am Flughafen Tel Aviv
Grenzkontrolle am Flughafen Tel Aviv

Das israelische Innenministerium hat alle Fluggesellschaften (darunter Lufthansa und Air Berlin) mit einer Liste von mehreren Hundert Namen angeschrieben und fordert die Gesellschaften auf, diese Personen nicht nach Israel zu befördern. Tel Aviv behauptet, daß diese Personen die öffentliche Ordnung stören und die Konfrontation mit Sicherheitskräften suchen wollen. Den Fluggesellschaften wird bei Zuwiderhandlung die Verspätung der Flüge angekündigt und die unmittelbare Ausweisung der Personen mit dem gleichen Flug.

Wie der Deutsche Koordinationskreis Palästina Israel (KoPI) mitteilt, ist der Hintergrund dieser Maßnahmen, daß weit über 500 internationale Aktivisten am heutigen Freitag, 8. Juli, im Rahmen der Initiative »Willkommen in Palästina« und auf Einladung von etwa 40 palästinensischen Organisationen nach Palästina reisen wollen, darunter auch über 20 Teilnehmer aus Deutschland. Es seien jedoch keine Protestaktionen am Flughafen in Tel Aviv oder beim Transit nach Palästina geplant.

Lufthansa, Swiss Air und Malev haben bereits einzelne Teilnehmer der Initiative »Willkommen in Palästina« abgewiesen oder kontaktiert und ihnen mitgeteilt, daß ihre Flüge aufgrund der Intervention Israels annulliert wurden.

»Wo verlaufen die Grenzen Israels?« fragt deshalb ein KoPI-Sprecher. »Israel besetzt völkerrechtswidrig palästinensisches Territorium und siedelt darüber hinaus eigene Bevölkerung in diesem Gebiet, in den Siedlungen an. Und jetzt werden auf Druck Israels bereits in griechischen Häfen und europäischen Flughäfen Menschen abgefangen, die nach Palästina wollen. Europäische Fluggesellschaften und die griechische Regierung machen sich zu Handlangern der israelischen Politik, die darauf abzielt, die Palästinenser abzuschotten und in den verbliebenen palästinensischen Gebieten einzusperren.« Dagegen sollen heute zahlreiche friedliche Protestaktionen an europäischen Flughäfen stattfinden.

Weitere Informationen: www.kopi-online.de/8juli2011

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!