Zum Auftakt eine Protestwelle
In Hamburg findet am heutigen Sonntag die erste große Demonstration im Rahmen der Proteste gegen den G-20-Gipfel statt. Ein Bündnis aus Umwelt-, Landwirtschafts- und Verbraucherschutzorganisationen, Gewerkschaften, Bürgerrechts- und kirchlichen Organisationen erwartet Zehntausende Teilnehmer, die unter dem Motto »G20 Protestwelle« nicht nur in der Innenstadt marschieren werden, sondern auch mit einer Bootsdemonstration auf der Binnenalster für einen gerechteren Welthandel werben wollen.
Die Aktion soll nach Ansicht der Organisatoren auch ein deutliches Zeichen gegen das von der EU und Japan geplante Handelsabkommen JEFTA sowie gegen eine Wiederbelebung des zwischen Brüssel und Washington ausgehandelte TTIP setzen. Die bislang unter Verschluss gehaltenen Inhalte von JEFTA waren vor wenigen Tagen veröffentlicht worden. Medienberichten zufolge wollen Brüssel und Tokio die unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführten Verhandlungen noch vor dem G-20-Gipfel zum Abschluss bringen. »Mit der G-20-Protestwelle ergreifen wir jetzt die Gelegenheit, die Verhandlungspartner mit unserem Nein zu JEFTA zu konfrontieren«, sagt Uwe Hiksch von den Naturfreunden Deutschlands als Anmelder der Demonstration.
Beginn der Veranstaltung ist am heutigen Sonntag um 11.30 Uhr auf dem Hamburger Rathausmarkt. Als Rednerinnen und Redner angekündigt sind der Bundesvorsitzende der Naturfreunde, Michael Müller, Sarah Händel vom Bundesvorstand von Mehr Demokratie, Sweelin Heuss von der Greenpeace-Geschäftsführung, DGB-Bundesvorstandsmitglied Stefan Körzell, Nelini Stamp von #ResistTrump aus den USA sowie Campact-Geschäftsführungsmitglied Christoph Bautz.
Anschließend zieht der Demonstrationszug durch die Innenstadt (Rathausmarkt - Ballindamm - Lombardsbrücke - Gorch-Fock-Wall - Johannes-Brahms-Platz - Kaiser-Wilhelm-Str. - Rödingsmarkt - Bei den Mühren - Zippelhaus - Brandstwiete - Bergstraße - Rathausmarkt).
Zurück auf dem Platz vor der Hamburger Regierungszentrale sprechen ab 15.00 Uhr Jörn Kalinski von Oxfam, der stellvertretende Vorsitzende des BUND, Ernst-Christoph Stolper, die Klimaaktivistin Selina Leem von den Marshall Islands, der ghanaische Gewerkschafter Kwabena Nyarko Otoo, der im deutschen Exil lebende türkische Journalist Hayko Bağdat, Maria Luisa Werne von der Vereinigung Solidarische Landwirtschaft sowie Alexander Porschke vom NABU. (jW)
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