Rassismus entgegentreten
Als Marylin Zuniga am Morgen des 9. Novembers vor ihrer Klasse stand, wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Wie sollte sie ihren Schülern erklären, dass Donald Trump zum Präsidenten gewählt wurde? Einige der Drittklässler waren verwirrt, einige traurig und andere kämpferisch, wie ihre Lehrerin.
»Trump sagt, geht zurück. Wir sagen: Wir schlagen zurück«, erläutert Zuniga auf der XXII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin den Kampf gegen Rassismus in den USA. Sie sei keine Expertin, was die Black Lives Matter-Bewegung, das Wahlsystem oder das Bildungssystem angehe, sagt Zuniga. »Ich bin Expertin meiner eigenen Geschichte«, so die junge Grundschullehrein. Und diese Geschichte ist untrennbar mit dem Rassismus in den USA – und in Zunigas Fall insbesondere im US-Bildungssystem – verbunden.
Sie hat dies nicht erst zu spüren bekommen, als sie im Jahr 2015 auf Bestreben der FOP (Fraternal Order of Police, ein Berufsverband US-amerikanischer Polizisten) von ihrer Lehrtätigkeit suspendiert wurde, weil sie mit ihren Schülern Postkarten an den inhaftierten Mumia Abu-Jamal geschrieben hat. Sondern bereits in ihrer Kindheit, in der sie als Tochter einer puertoricanischen Einwandererfamilie nichts mit den anderen Kindern in der reichen Gegen von New Jersey gemeinsam hatte. Zu spüren bekam sie das von ihren Mitschülern aber auch von den Lehrern, die sie wiederholt vom Unterricht suspendierten.
»Studien besagen, dass es keinen Unterschied im Verhalten zwischen schwarzen und weißen Schülern gibt, schwarze jedoch öfters suspendiert werden«, so Zuniga. Rassismus hat in der Bildung System – und Schüler würden »direkt vom Schul- ins Gefängnissystem« gefiltert und in die Kriminalisierung getrieben. Dagegen kämpft Zuniga heute an – als Lehrerin und auch als Aktivistin.
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