Jugendpodium: Gegen die AfD, für mehr Soziales
»Gegen die AfD gibt es nur eine Möglichkeit: Mit den Menschen sprechen und sie im Kampf um ihre Interessen organisieren.« Mit diesem Satz stellte David K. die Ergebnisse des Jugendpodiums den Teilnehmern der Rosa-Luxemburg-Konferenz vor. Nötig sei festzuhalten, dass die Gesellschaft sehr wohl gespalten sei – aber nicht in Einheimische und Flüchtlinge, sondern in Jugendliche und Arbeiter auf der einen Seite und Kapitalisten und deren Vertreter auf der anderen. Die AfD setze sich aber für die Interessen der Unternehmer ein.
Parallel zur Rosa-Luxemburg-Konferenz findet in den Veranstaltungsräumen ein Jugendprogramm statt, dessen Höhepunkt die Podiumsdiskussion ist. Ausgerichtet wird dieses von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ), deren Mitglied auch David K. ist.
Vor mehr als 250 Schülern und Azubis war auf der Podiumsdiskussion über den Rechtsruck in der Bundesrepublik und die Rolle der AfD gesprochen worden. Weitgehend einig waren sich die Diskutanten verschiedener Organisationen darin, dass der Kampf gegen Rechts mit einem Kampf um soziale Forderungen verbunden werden müsse.
»Wir müssen die Lebensbedingungen verbessern, den Lohn erhöhen«, sagte Franziska Wolf, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall in Zwickau. Gerade den Gewerkschaften komme hier eine Schlüsselrolle zu, vielfach seien sie zudem die einzigen Organisationen, die die Menschen noch wirklich erreichten. Dennoch scheuten sich die Arbeiterorganisationen zu oft, in den Betrieben Gespräche über Rassismus zu beginnen.
Feurig diskutiert wurde über die Rolle des Bündnisses »Aufstehen gegen Rassismus«, in dem sich neben diversen Organisationen auch Spitzenvertreter von SPD und Grünen zusammengefunden haben. Thomas Eberhardt-Köster, der für den Zusammenschluss sprach, betonte, dass man auch mit diesen nicht-klassenkämpferischen Kräften zusammenarbeiten müsse. »Sonst sind wir bald recht allein.« Ihm widersprachen David K. sowie etliche Personen aus dem Publikum. Die Zusammenarbeit mit führenden Sozialdemokraten helfe eher diesen, sich von ihrer falschen Politik reinzuwaschen, als dass es den Kampf gegen Rassismus stärke.
Von den Diskussionsteilnehmern wurde hervorgehoben, dass sie sich eine Fortsetzung der begonnenen Gespräche wünschen.
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