75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Sa. / So., 06. / 7. Juli 2024, Nr. 155
Die junge Welt wird von 2836 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €

Leserbrief verfassen

Betr.: Artikel Deutsch-polnischer Reset

Artikel »Deutsch-polnischer Reset« einblenden / ausblenden

Deutsch-polnischer Reset

Olaf Scholz und Donald Tusk wollen bei Konsultationen Beziehungen neu starten

Deutschland und Polen wollen ihre Beziehungen nach acht Jahren PiS-Regierung wiederbeleben. Das war die wichtigste Botschaft auf der Pressekonferenz von Kanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Donald Tusk am Dienstag in Warschau. Tusk sprach davon, dass wieder Vertrauen einziehen solle in das Verhältnis beider Staaten – eine Anspielung darauf, wie die deutsch-polnischen Beziehungen unter der Ägide der nationalkonservativen Partei »Recht und Gerechtigkeit« (PiS) auf das zusammengeschrumpft waren, was die FAZ am Montag ein »Anstandsminimum« genannt hatte.

Was dieser Neustart konkret bedeuten soll, blieb auch nach dem Auftritt von Scholz und Tusk weitgehend im dunkeln. Tusk wiederholte frühere Aussagen, die Reparationsfrage sei »formal und juristisch abgeschlossen«, aber Polen erwarte Gesten der »Genugtuung« auf der moralischen Ebene. Die Bundesregierung hatte schon vorab durchsickern lassen, dass es »humanitäre Leistungen« für jene etwa 40.000 Menschen in Polen geben solle, die die deutsche Besatzung noch selbst erlebt hätten. Weiter soll ein »Deutsch-Polnisches Haus« in Berlin geschaffen werden, damit »die deutsche Öffentlichkeit den polnischen Blick auf die Besetzung und den Zweiten Weltkrieg besser kennenlernen« könne – wobei die Leistung der Sowjetunion für die Befreiung Europas selbstredend geschmälert werden soll. Es sei eine Frage weniger Monate, bis Ergebnisse vorliegen würden, sagte Tusk.

Durch alle Fälle deklinierten Scholz und Tusk das Thema »Sicherheit«. Scholz sagte, die Bundesrepublik sei bereit, ihren Beitrag zur Sicherung der EU-Außengrenze – die mit der polnischen Ostgrenze zusammenfällt – gegen »irreguläre Migration« und »russische Aggression« zu leisten. Tusk schränkte ein, gemeint sei nicht, dass bald deutsche Panzer durch Polen rollen sollten; das wäre »nicht die glücklichste Lösung«. Vielmehr denke er an eine deutsche Beteiligung an dem entlang der Ostgrenze Polens geplanten Befestigungsbau. Es sei gemeinsame Aufgabe der ganzen EU, dieses Projekt zu realisieren.

Leserbriefe müssen redaktionell freigeschaltet werden, bevor sie auf jungewelt.de erscheinen. Bitte beachten Sie, dass wir die Leserbriefe Montags bis Freitags zwischen 10 und 18 Uhr betreuen, es kann also einige Stunden dauern, bis Ihr Leserbrief freigeschaltet wird.

Sie erklären sich damit einverstanden, dass wir dessen Inhalt ggfls. gekürzt in der gedruckten bzw. Online-Ausgabe der Tageszeitung junge Welt und in sog. sozialen Netzwerken wiedergeben können. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung. Die junge Welt behält sich Kürzung Ihres Leserbriefs vor.

Bitte beachten Sie unsere Netiquette (einblenden / ausblenden)

Netiquette

Liebe Leserin, lieber Leser,

bitte beachten Sie die folgenden Hinweise für Ihre Beiträge zur Debatte.

Ihr Leserbrief sollte sich auf das Thema des Artikels beziehen. Veröffentlicht wird Ihr Beitrag unter Angabe Ihres Namens und Ihres Wohnortes. Nachname und Wohnort können abgekürzt werden. Bitte denken Sie daran, dass Ihr Text auch nach Jahren noch im Internet auffindbar sein wird. Wir behalten uns eine redaktionelle Prüfung vor, ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht.

Für uns und unsere Leser sind Ihre eigenen Argumente interessant. Texte anderer sollen hier nicht verwendet werden. Bitte bleiben Sie auch im Meinungsstreit höflich. Schmähungen oder Schimpfwörter, aggressive oder vulgäre Sprache haben hier keinen Platz. Denken Sie daran: »Auch der Haß gegen die Niedrigkeit verzerrt die Züge.« (Bertolt Brecht)

Äußerungen, die als diskriminierend, diffamierend oder rassistisch aufgefasst werden können, werden nicht toleriert. Hinweise auf kommerzielle Angebote jeder Art sind ausdrücklich nicht gewünscht. Bitte achten Sie auf die Orthografie und bitte nicht »schreien«: Beiträge, die in Großbuchstaben abgefasst wurden, werden von uns gelöscht.

Die Moderation bedeutet für unsere Redaktion einen zusätzlichen Aufwand: Leserbriefe zu älteren Artikeln sind deshalb nur befristet möglich. Außerdem kann es etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis die Redaktion Ihren Leserbrief bearbeiten kann, dafür bitten wir um Verständnis. Orthografische Änderungen durch die Moderation machen wir nicht kenntlich, Streichungen mit eckigen Klammern.

Viel Freude am Debattieren!