Internationales Interesse an deutscher Politik wächst – aber auch an fortschrittlichen Positionen aus der BRD
Aktion und Kommunikation
jW
Die deutsche Regierung rüstet auf und will in der EU die »Führung« übernehmen. Spätestens 2029, so unkt es regelmäßig aus informierten Kreisen, werde es Krieg mit der Russischen Föderation geben. So breitbeinig und aggressiv ist Deutschland international schon lange nicht mehr aufgetreten. Klar, dass die Weltöffentlichkeit hellhörig wird, wenn der Verursacher zweier Weltkriege erneut von Waffengängen schwadroniert. Das Land wird, auch wenn es viele Deutsche kaum glauben wollen, in vielen Teilen der Welt erneut als Bedrohung gesehen. Authentische Informationen aus der und über die BRD sind also von internationalem Interesse.
Die Tageszeitung junge Welt bietet solche Informationen, die in den bürgerlichen Medien des Landes nicht oder nicht mehr abgebildet werden. Darüber hinaus ist auch der antiimperialistische Fokus der jW für politisch befreundete und ähnlich denkende Menschen aus aller Welt interessant. Regelmäßig erhalten wir Zuschriften, von denen wir beispielhaft aus einem Brief aus dem Süden Chiles zitieren wollen. Aus der Stadt Concepción erreichte uns Mitte Mai folgende Mitteilung: Der Kulturverein »Jose Martí«, eine »Vereinigung der Solidarität mit Kuba«, der gegen die Blockade der sozialistischen Insel kämpft, berichtete uns von ihrer Arbeit mit der jungen Welt. Dazu muss man wissen, dass es in Chile weiterhin eine bedeutende deutschsprachige Bevölkerungsgruppe gibt, die auch über eigene Zeitungen verfügt. Der Kulturverein »Jose Martí«, der eine Buchhandlung betreibt, schreibt von der extrem rechten Zeitung »Condor«, die auf deutsch die Interessen der deutschsprachigen Elite Chiles vertritt. Die Freunde und Genossen des Kulturvereins hingegen nutzen die junge Welt, um alternative Informationen dagegenzusetzen: Sie schreiben uns, dass sie unsere »schöne journalistische und redaktionelle Arbeit kennen. Vor einem Jahr haben wir zwei Bücher aus Ihrem Verlag (Verlag 8. Mai GmbH, jW) über Lenin und Chile 1973 mit dem Historiker Carlos Gomes vorgestellt. Wir würden gerne einige Ihrer interessanten Materialien verbreiten.« Die Genossen möchten in ihrer Buchhandlung einen junge Welt-Stand einrichten und bitten uns daher um Material wie jW-Ausgaben und Aufkleber.
Diesem Wunsch folgen wir natürlich gerne. Und wollen die Gelegenheit nutzen, Möglichkeiten zum Bezug der Zeitung zu benennen: Über jungewelt.de können sich Menschen weltweit informieren, gegebenenfalls mit Hilfe von Übersetzungssoftware. Aber auch die Zusendung der gedruckten Zeitung ist möglich, die Belieferungsqualität ist allerdings sehr unterschiedlich. Das ist allerdings mittlerweile auch in der BRD so.
Mit Melodie & Rhythmus gegen Kriegspropaganda und Alltagsmilitarisierung
M&R Archiv
Sie war eine der beliebtesten Zeitschriften in der DDR und wurde von 2008 bis 2022 durch den Verlag 8. Mai GmbH, in dem auch die Tageszeitung junge Welt erscheint, zum Magazin für Gegenkultur weiterentwickelt: Die Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus erschien zuletzt vierteljährlich und erfreute sich großer Beliebtheit. Noch heute werden einzelne Hefte gerne gekauft, weil vor allem die jeweiligen Schwerpunktthemen noch immer spannende Informationen und Analysen bieten, die man nicht an anderer Stelle finden kann.
Die Einstellung nach dem zweiten Heft im Jahr 2022 erfolgte also keineswegs mangels Interesse oder aufgrund fehlender ökonomischer Grundlagen. Vielmehr ist es damals und in der Zwischenzeit nicht gelungen, für das kleine Kollektiv rund um die Chefredakteurin Susann Witt-Stahl eine weitere tragende Person zu finden, die perspektivisch als Stellvertreterin (und womöglich auch Nachfolgerin) für die amtierende Chefredakteurin in Frage käme. Denn dafür sollte man diverse Qualifikationen mitbringen und bereit sein, diese dem Verlag zu bescheidenen Konditionen zur Verfügung zu stellen.
Zeitgleich mit der vorläufigen Einstellung von Melodie & Rhythmus wurde die »Zeitenwende« ausgerufen. Seither wird versucht, dieses Land in kürzester Zeit wieder kriegstüchtig zu machen. Dieses Ziel ist aber nur zu erreichen, wenn die Menschen im Lande den Paradigmenwechsel von der Verteidigungs- zur hochgerüsteten Angriffsarmee mittragen. Um das zu erreichen, muss der Kulturbetrieb entsprechend zugerichtet werden. Deshalb erleben wir heute Militarisierung und Kriegspropaganda in allen Sphären des Alltags. Eine Kulturzeitschrift, die dagegenhält, wird dringender denn je benötigt. Deshalb wird die Verlag 8. Mai GmbH jetzt erneut einen Versuch unternehmen, mit der Weiterführung von Melodie & Rhythmus in diesen Meinungsbildungsprozess aktiv einzugreifen.
Dafür sind eine Reihe von Voraussetzungen zu schaffen. Dazu gehört eine ökonomische Mindestgrundlage, die vor allem über eine ausreichend hohe Zahl von Abonnements geschaffen werden muss. Neben einem guten Gestaltungs- und Produktionsteam sowie hervorragenden Autoren bedarf es zudem einer klugen Digitalstrategie und eines effektiven Marketingkonzeptes. Zuerst brauchen wir allerdings ein kleines, aber umfassendes Redaktionskollektiv. Und hier bleibt die Schlüsselfrage, ob wir über die aktuelle Ausschreibung eine potentielle stellvertretende Chefredakteurin finden können. Um diese alte und neue Schlüsselfrage lösen zu können, bitten wir alle, die an der Neuauflage von Melodie & Rhythmus interessiert sind, überall auf die ausgeschriebene Stelle hinzuweisen (siehe auch Seite zehn dieser jW-Ausgabe oder unter www.jungewelt.de/jobs).
Bis zum Neustart bieten wir schon heute den kostenlosen, vierteljährlich erscheinenden M&R-Newsletter an. Dort informieren wir (neben spannenden und exklusiven Texten zum Kulturbetrieb) über den Stand der Umsetzung unseres neuen Anlaufs. Die nächste reguläre Ausgabe erscheint am Freitag, dem 13. Juni. Bitte tragen Sie sich einfach unter melodieundrhythmus.com/newsletter ein.
Dietmar Koschmieder (Geschäftsführung Verlag 8. Mai GmbH)
Die junge Welt überzeugt, wenn sie bekannt ist. Und das ist sie noch lange nicht genug
Aktion und Kommunikation
Thomas Richter Grafik/jW
Es gilt, ihnen ein Schnippchen zu schlagen: Jedes Abo hilft
In 50 Tagen wollten wir möglichst nah an 1.000 neue, bezahlte Abos kommen, um das Ergebnis auf der Generalversammlung der jW-Genossenschaft LPG junge Welt eG präsentieren zu können. Am Dienstag, dem 27. Mai, konnten wir bereits 269 Abos bilanzieren. Das ist zum einen insoweit ein Erfolg, als dass täglich im Durchschnitt über zehn Abos eingegangen sind. Mit diesen Einnahmen können wir verschiedentlich arbeiten: Investitionen in unsere Technik, um für die Zukunft sicher aufgestellt zu sein; in zusätzliche Stellen; leider aber auch für den Mehraufwand, der mit den letzten Angriffen auf die jungeWelt anfällt. Zum anderen zeigt das Ergebnis jedoch auch, dass wir durchaus hinter unseren Erwartungen zurückbleiben könnten: Es muss sich also noch einiges tun, damit wir unser Kampfziel erreichen. Dieses ist kein Selbstzweck. Abonnements sind die ökonomische Basis, die die Tageszeitung junge Welt für ihre tägliche Arbeit benötigt.
Hintergrund für die Aktion waren sich häufende Angriffe auf Redaktion und Verlag. jW-Journalisten werden von der Staatsmacht an ihrer Arbeit gehindert, die Umsetzung von Veranstaltungen in der jW-Maigalerie wird behindert und behördlich unter Druck gesetzt. Jeder dieser Konflikte verbraucht Ressourcen, die an anderer Stelle dringend gebraucht werden: Der Internetauftritt soll weiter verbessert werden, weil die Branche den Zeitungsdruck aufgibt und die jungeWelt gerüstet sein muss. Dafür ist es unerlässlich, die Zeitung bekannter zu machen und die Reichweite der Berichterstattung zu erhöhen. Die unverzichtbare Schwerpunktsetzung und Analyse der jW kann als solche nur erkannt werden, wenn sie bekannt ist.
Sie, liebe Leserin, lieber Leser, haben diesen ersten Schritt schon gemacht. Nun gilt auch für Sie: abonnieren, verschenken, weiterempfehlen! Sollten Sie bisher nur unregelmäßig lesen oder kaufen, dann möchten wir noch einmal auf die Notwendigkeit hinweisen, die jW zu abonnieren. Die Nachrichten zu sortieren, zu bewerten und zu kommentieren, ist Arbeit, für die unsere Redakteure und freien Autoren auch bezahlt werden wollen. Unsere Abonnenten wissen das und gehen sehr verantwortungsvoll mit dem dreistufigen Bezahlmodell um. Die große Mehrheit zahlt den Normalpreis, einige geben mehr. Dennoch ändern sich Lebensumstände, und vielleicht haben auch Sie noch (oder wieder) finanzielle Möglichkeiten, in eine höhere Preiskategorie umzusteigen. Sollten Sie auch hier schon das Maximum erreicht haben, stehen Ihnen immer noch drei Wege offen, die jungeWelt zu unterstützen: Verschenken Sie ein Abo an die Jugend. Jugendliche und junge Erwachsene haben in der Ausbildung meist noch nicht genügend Geld für ein Zeitungsabo. Weil man aber auch trotz Arbeit arm sein oder von der Rente nicht leben kann, kennen Sie vielleicht noch andere Personen in Ihrem persönlichen Umfeld, die die Zeitung zwar gern lesen würden, sie sich aber schlicht nicht leisten können. Diese Misere betrifft darüber hinaus auch viele Menschen, die Sie nicht kennen. Deshalb bieten wir die Möglichkeit einer Abospende, indem Sie entweder beim Verschenken keine Angaben zum Empfänger machen oder einen Betrag Ihrer Wahl mit dem Vermerk »Freiabo« spenden. Das können Sie im übrigen auch regelmäßig machen, wenn Sie beispielsweise das schlechte Gewissen drückt, weil Sie doch oft die Inhalte der jungenWelt lesen und nutzen, aber sich (noch) nicht zu einem Abo entschließen wollen.
Mit einer Spende, einem Abo oder einem Geschenk an Freunde verbessern Sie die Ausgangsbedingungen für die Arbeit der Tageszeitung jungeWelt. Damit wird kritischer, linker und vor allem unabhängiger Journalismus in diesem Land gestärkt. Das wird noch wichtiger werden, da die öffentliche Meinung in Richtung Begeisterung für Aufrüstung und Krieg verändert werden soll. Nicht nur in diesem Bereich wird die jungeWelt ein Stachel im Fleisch bleiben.
Das Programm der jW-Maigalerie hat es in sich. Ein kleiner Überblick gefällig?
Thomas J. Richter/Foto: jW
Thomas J. Richter: Frauenbildnis, Öl auf Leinwand
Wie jeden ersten Dienstag im Monat beginnen wir mit Jazz. Am 3. Juni um 19.30 Uhr heißen wir Hannes Zerbe am Klavier und Jürgen Kupke mit der Klarinette herzlich willkommen, dann steht unsere Maigalerie wieder unter dem Motto »jW geht Jazz« – und zwar zum einjährigen Jubiläum, denn 2024 startete die monatliche Reihe ebenfalls mit dem Duo Zerbe/Kupke.
Anschließend freuen wir uns ganz besonders auf den 15. Juni: Mit der Vernissage »Wenn Kommunisten träumen« wollen wir an diesem Sonntag ab 16 Uhr den 70. Geburtstag des bildenden Künstlers Thomas J. Richter begehen und außerdem sein langjähriges Schaffen für die Tageszeitung junge Welt würdigen. Auch wenn Ihnen der Name Richter nichts sagen sollte: jW-Leser kennen seine Grafiken gut, die regelmäßig in der Zeitung und in unseren Abokampagnen Verwendung finden. Die Ausstellung kann danach bis Ende Juli in der Maigalerie kostenfrei besucht werden (Mittwoch bis Freitag, 13–18 Uhr).
In der darauffolgenden Woche wird unser langjähriger Chefredakteur Arnold Schölzel zu Gast in der Maigalerie sein. Er wird zusammen mit interessanten Gästen am Donnerstag, dem 19. Juni, eine Diskussionsrunde moderieren – Anlass ist der 84. Jahrestag des Überfalls Nazideutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. In der letzten Juniwoche sind wir dann Gastgeber einer langjährigen guten Freundin der jungen Welt, der Schauspielerin und Sängerin Gina Pietsch. Mit ihrem Programm »Weil ich mich nicht Gesetzen beugte« wird sie zusammen mit Fabio Costa ihr neues Programm zum 100. Geburtstag des 2021 verstorbenen Mikis Theodorakis am 26. Juni in der Galerie aufführen.
Bei Kundgebungen regelmäßig vor Ort: Verteilaktion der jungen Welt
Es fehlt der Aufschrei. Polizisten sortieren Journalisten aus und sperren sie weg, bevor sie mit der gewaltsamen Räumung einer Protestaktion gegen die israelischen Verbrechen in Gaza beginnen können. Berichterstattung soll um jeden Preis verhindert werden. Das Verteilen der Tageszeitung junge Welt am Sowjetischen Ehrenmal wird am Tag der Befreiung, dem 8. Mai, polizeilich untersagt. Des Titelblatts wegen. Abgebildet waren Hammer und Sichel, Symbol der sowjetischen Befreier Deutschlands.
Der Verfassungsschutz beobachtet die junge Welt. Um ihr »den Nährboden zu entziehen«, wie er unbefangen zugab. Veranstaltungen können nicht wie geplant stattfinden, Räume werden kurzfristig abgesagt, am Ausweichort schüchtern gepanzerte Polizisten Teilnehmende ein, sind permanent im Raum präsent. Autoren und Interviewpartner einer Zeitung befürchten Nachteile. Konzertiert hetzen andere Medien gegen eine kritische Zeitung. Anlässlich unliebsamer Berichterstattung: Artikel, die der formierten Einheitsmeinung der bürgerlichen Medien nicht entsprechen. Oder sie streuen falsche Gerüchte zur wirtschaftlichen Lage des Blattes. Diffamierung als Zersetzungsstrategie. Was klingt wie das Drehbuch eines dystopischen Films, ist für die junge Welt längst zum Alltag geworden. Das Geschilderte geschah sämtlich im letzten Vierteljahr in Berlin.
»junge Welt stärken – 1.000 Abos jetzt!« ist eine Kampagne, die sich vor allem an unser Umfeld richtet. Keine Plakate, keine Anzeigen. Die direkte Ansprache an Unterstützer, Freunde und Genossen. Denn wir glauben, dass es darum gehen muss, diese Netzwerke zu stärken. Da, wenn es kälter wird, nur Zusammenrücken hilft. Solidarität!
»Wenn der Feind uns bekämpft, ist das gut und nicht schlecht« – jedenfalls wissen wir, woher die Feindschaft rührt: Der Staat weiß um die Reichweite der jungen Welt, die weit über die Abonnenten hinausgeht. Zigtausende lesen regelmäßig unsere Beiträge online und in den sozialen Medien. Auch diese Nutzer möchten wir mit dieser Kampagne ansprechen und hoffen auch auf deren Solidarität.
Deshalb haben wir uns das Ziel gesetzt, 1.000 neue Abonnements zu gewinnen.
Seit dem Start der Kampagne haben bereits viele Nutzerinnen und Nutzer der jungen Welt ein Abo abgeschlossen – aber das reicht noch nicht. Um die junge Welt weiter zu stärken, haben Sie folgende Möglichkeiten: 1. Abonnieren. Versorgen Sie sich mit Nachrichten und Analysen, wie sie nur die junge Welt bietet – schließen Sie ein klassisches Printabo oder ein praktisches Onlineabo ab. 2. Umsteigen. Sie haben bereits ein Abo? Prüfen Sie, ob Sie auf ein höheres Preismodell umsteigen können. Hat sich Ihre finanzielle Situation verbessert? Dann wechseln Sie auf ein Soliabo. 3. Verschenken. Machen Sie anderen eine Freude und verschenken Sie ein Abo – an Freunde, Genossen oder an Interessierte, die sich bei uns gemeldet haben. Wir führen eine Liste von Menschen, die gern lesen würden, sich das Abo aber nicht leisten können. 4. Spenden. Sie schätzen unsere Arbeit, haben aber schon ein Abo – oder möchten keins? Unterstützen Sie uns mit einer einmaligen oder regelmäßigen Spende.5. Gefangenenabo. Um den reibungslosen Betrieb der kapitalistischen Gesellschaft aufrechtzuerhalten, unterhält die BRD ein perfides Gefängnissystem. Viele Betroffene dieser staatlichen Repression wünschen sich ein junge Welt-Abo. Sie sitzen selbst in Haft? Dann melden Sie sich.abo@jungewelt.de Sie sitzen nicht im Gefängnis? Dann werden Sie der Spender!
jW geht seit einem Jahr Jazz – auf das nächste mit Hannes Zerbe und Freunden
jW-Maigalerie
Ivett Polyak/jW
Die Veranstaltungsreihe »jW geht Jazz« in der Maigalerie startet in ihr drittes Jahr …
In diesem Monat feiert unsere Veranstaltungsreihe »jW geht Jazz« in der Maigalerie der Tageszeitung junge Welt (Torstr. 6, 10119 Berlin) ihr einjähriges Jubiläum. Damals strich der Senat der Hauptstadt dem Projekt »Jazz im Musikinstrumentenmuseum Berlin (MIM)« die Fördergelder, nach 17 Jahren sollte plötzlich Schluss sein: Zukunft ungewiss, die Jazzreihe deutlich minimiert. Das wollten junge Welt und Hannes Zerbe, einer der bekanntesten Jazzinterpreten und -komponisten der DDR sowie Programmgestalter der Veranstaltungsreihe »Jazz im MIM«, nicht so stehen lassen. Die erfolgreiche Jazzreihe sollte ungebrochen weitergehen, »jW geht Jazz« war geboren.
Seitdem schmettern Töne aller Arten – des Saxophons, Sopransaxophons, Tenorsaxophons bis zum Baritonsaxophon – durch die Maigalerie. Auch interessanten und eher selten verwendeten Instrumenten war zu lauschen, wie beispielsweise dem Vibraphon oder der Konzertharfe. Und mittendrin Hannes Zerbe, mit dem für ihn beschafften Piano. Oft gab es experimentelle Töne auf die Ohren des Publikums. Spaß am Musizieren war immer zu spüren, erinnert sei hier nur an die Liveinterpretation des sowjetischen Stummfilms »Fettklößchen« (1934, Michail Romm), die Aufführung des »Floß der Verdammten« mit kleinem Ensemble oder der »musikalischen Improvisation mit Action Painting«.
Am dritten Juni starten wir ins zweite Jazzjahr; eröffnen wird das gleiche Duo, mit dem es 2024 auch begonnen hat: Jürgen Kupke spielt die Klarinette und Hannes Zerbe, in seinem Element, am Piano. Auf viele weitere Jahre in der jW-Maigalerie, wenn es wie jeden ersten Dienstag im Monat heißt, »jW geht Jazz« – mit Hannes Zerbe und Freunden! Schauen Sie doch mal vorbei!
Jeder nach seinen Möglichkeiten: Das Interesse an gutem Journalismus stillen – und wie Sie dabei helfen können
Aktion und Kommunikation
ZUMA Press Wire/IMAGO
junge Welt überzeugt mit Inhalten, die anderswo so nicht zu finden sind (Berlin, 30.4.2025)
Shirin ist dankbar für die Möglichkeit, täglich die Tageszeitung jungeWelt lesen zu können, auch wenn das Ausbildungsgehalt eigentlich nicht dafür ausreicht. Wenigstens für drei Monate ist das Freiabo bezahlt, auf das sie sich Anfang des Jahres nach der Rosa-Luxemburg-Konferenz beworben hatte. Das hat auch gut gepasst, weil sie so während der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst im betrieblichen Pausenraum mitreden konnte. Ob sie sich dem Spender verpflichtet fühle, das Maximum aus der Lektüre rauszuholen, fragen wir. Sie lacht und nimmt die Frage mit Humor: »In der wenigen Zeit, die mir täglich bleibt, lese ich die Artikel, die mich am besten informieren oder meinen politischen Horizont erweitern. Das dürfte im Sinne des Spenders sein.«
Die Auszubildende kennt den Spender ihres Abos nicht. Vielleicht wohnt der am anderen Ende der Republik, vielleicht ist es aber auch die Nachbarin aus dem Kiez. Das Wichtigste daran ist, dass die solidarische Gemeinschaft der Lesenden bei der jungenWelt funktioniert: Nicht nur halten sich Soli- und Sozialabonnenten die Waage, es finden sich auch immer wieder Spender von Abos für Jugendzentren und Kneipen, für Gefangene oder Menschen in finanzieller Schieflage. Noch in einem weiteren Sinne ist es solidarisch: Auch ein Spendenabo ist ein Abo, das uns materiell absichert. Unsere Berichte und Analysen werden so von mehr Menschen gelesen, die wiederum anderen davon erzählen – und die junge Welt empfehlen können.
Natürlich können Sie auch einen konkreten Empfänger Ihrer Spende benennen, wenn Sie jemanden kennen, der an den Inhalten der Zeitung interessiert ist; Freunde, Bekannte, Enkel oder Oma und Opa. Sie können auch einem Kollegen ein befristetes Abo spendieren und sich dann über die Inhalte austauschen – damit noch mehr im Pausenraum mitreden können. Sie selbst entscheiden, ob Ihre Spende einmalig oder dauerhaft sein soll. Für jeden Betrag sind wir dankbar – und auch Leserinnen wie Shirin wissen die lebendige Solidarität der Gemeinschaft um die jungeWelt zu schätzen.
Erfolgreiche junge Welt-Verteilaktionen zum Kampftag der Arbeiterklasse
Aktionsbüro
Santiago Flores/jW
Die Zeitung bekannter machen: junge Welt-Aktion im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg
Hunderte Unterstützerinnen und Unterstützer verteilten am 1. Mai in über 80 Orten in der BRD, Österreich und der Schweiz Tausende Exemplare der Tageszeitung junge Welt. Von Rostock bis Rosenheim, von Coswig bis Celle und auch in allen Frankfurts gingen Unterstützer mit Bündeln der jW auf die Straße und steigerten so die Bekanntschaft ihrer Zeitung.
In Zeiten des reaktionären Staatsumbaus und der Verschärfung des Klassenkampfs von oben ist die junge Welt, die (laut »Verfassungsschutz«) wichtigste linke Zeitung Deutschlands, dringend darauf angewiesen, mehr Abonnements zu gewinnen, mehr Leserinnen und Leser zu erreichen. Um die ökonomische Grundlage der Zeitung zu festigen, ihre Resilienz gegenüber dem zunehmenden politischen Gegenwind zu erhöhen.
Persönliche Empfehlungen, die direkte Ansprache auf der Straße, gerade am 1. Mai: Das ist und bleibt ein wichtiger Weg, die beste Tageszeitung des Landes bekannter zu machen. Auch zierte die 1.-Mai-Ausgabe der jungen Welt prominent ein Gutschein: Die neu gewonnenen Leser konnten sich damit am Kiosk ihrer Wahl eine weitere jW abholen – etliche der über 15.000 verteilten Exemplare sorgen so keineswegs nur für einmalige Leseerfahrungen der jungen Welt.
Aber kommen wir zum wesentlichen: Ohne die Unterstützerinnen und Unterstützer vor Ort wäre diese für die jW so wichtige Verteilaktion anlässlich des Kampftags der Arbeiterklasse unmöglich gewesen. Daher unsererseits ein großes Dankeschön!
Die Tageszeitung junge Welt wird in diesen Zeiten der Kriegsvorbereitung, des erstarkenden Neofaschismus und konservativen Rollbacks vom Verfassungsschutz als das »bedeutendste und auflagenstärkste Medium im Linksextremismus« beschimpft und von der Polizei (und anderen) in ihrer Ausübung der Pressefreiheit stark behindert. Erklärtes Ziel dieser Angriffe ist es, die »Wirkmächtigkeit der Zeitung« einzudämmen und ihr ökonomisch zu schaden. Weil aber Abos die wichtigste materielle Grundlage (und Gradmesser der Relevanz) darstellen, erreichen sie mit ihren Übergriffen genau das Gegenteil: Es ist an der Zeit, das linke Netzwerk junge Welt mit 1.000 Abos zu stärken. Jetzt! Auch Dein Abo zählt!
Die junge Welt ist in Gefahr – eure Unterstützung ist nötig
Vorstand der Genossenschaft LPG junge Welt eG
Benjamin Kirchhoff/jW
Nur außerhalb des Denkmalgeländes geduldet: jW-Verteilaktion am 9. Mai im Treptower Park
Liebe Genossinnen und Genossen der LPG junge Welt eG,
die junge Welt wird massiv angegriffen. Neben Behinderung durch Geheimdienst und Polizei versuchen auch Mitbewerber auf dem Markt, die Zeitung zu diffamieren (siehe Seite 16 vom vergangenen Sonnabend). Erkennbares und zum Teil auch erklärtes Ziel ist es, der jungen Welt ökonomischen Schaden zuzufügen.
Erst am Donnerstag, dem Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus, sind Mitarbeiter der jungen Welt von der Polizei daran gehindert worden, Zeitungen auf dem Gelände des Sowjetischen Ehrenmals im Treptower Park (Berlin) zu verteilen. Die Polizei begründete ihr Vorgehen mit einer Allgemeinverfügung, die für den 8. und 9. Mai rund um die drei Sowjetischen Ehrenmale der Hauptstadt das Zeigen sowjetischer Fahnen und Symbole verbietet. Auf der Titelseite der jungen Welt zum Tag der Befreiung ist hinter einem Bild von feiernden Menschen zu Kriegsende in Moskau ein rotes Banner mit Hammer und Sichel abgebildet. Auf diese Angriffe reagiert unsere Zeitung mit der Kampagne »junge Welt stärken: 1.000 Abos jetzt!« und fordert alle Freunde der Zeitung zur aktiven Beteiligung auf.
Unsere Genossenschaft will einen wichtigen Beitrag zum Gelingen dieser Kampagne beitragen: Jedes Genossenschaftsmitglied sollte mindestens ein zusätzliches Abo einwerben. Wir empfehlen dazu, mehrere Probeabos im Bekannten- und Freundeskreis zu verschenken, mit den Probelesern im Kontakt zu bleiben und dann zumindest einen von ihnen für ein richtiges Abo zu gewinnen. Natürlich kann man auch zunächst prüfen, ob man das eigene Printabo um ein Onlineabo ergänzt (oder umgekehrt). Eine andere Unterstützungsmöglichkeit wäre der Umstieg auf eine höhere Preisklasse: Im Rahmen unserer Aktion wird das wie ein neues Abonnement gewertet, weil damit mehr Einnahmen möglich sind, ohne dass Kosten (etwa für Druck oder Versand) anfallen. Und natürlich könnte ein konkreter Beitrag auch darin bestehen, ein Patenschaftsabo zu bestellen. Du bestellst und bezahlst ein Abo (und legst selbst die Abopreisklasse fest) und nennst uns die Person oder Einrichtung, der die Zeitung zugestellt werden soll. Und wenn Du über keine passende Adresse verfügst: Gerne findet unsere Aboverwaltung auch eine Bibliothek, ein Jugendhaus oder einen mittellosen Leser. Und zu guter Letzt ist es auch ganz einfach möglich, monatlich (oder vierteljährlich) einen frei festgelegten Betrag regelmäßig als Abospende zu überweisen.
Liebe Genossin, lieber Genosse, Du siehst, dass es auch für Dich eine passende Option gibt, mit der Du Dich an dieser so wichtigen Aktion beteiligen kannst. Am Sonnabend, dem 21. Juni 2025 findet die diesjährige Generalversammlung unserer Genossenschaft in Berlin statt. Dort soll die Aboaktion abgerechnet und das 30jährige Bestehen von Verlag und Genossenschaft gefeiert werden. Wir möchten Dich eindringlich bitten, bis dahin einen ganz konkreten Beitrag für das Gelingen der Aktion beizusteuern. Erst durch viele Einzelbeiträge kommt die große kollektive Leistung zu Stande, mit der dem Netzwerk junge Welt den Rücken gestärkt werden kann.
Übrigens: Auch wer noch nicht Mitglied in der LPG junge Welt eG ist, kann sich gerne mit einer der vorgestellten Aktionsformen an der Kampagne beteiligen. Wer der jungen Welt zusätzlich den Rücken stärken will, kann sich einfach auch um eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft bewerben.
Kauf Dir nicht nur eine Ausgabe – sondern gleich die ganze Zeitung!
LPG junge Welt eG
Grafik Thomas J. Richter
Den Kreis der Mitherausgeberinnen vergrößern – Das geht mit einem Genossenschaftsanteil
Schon jemals darüber nachgedacht, eine Zeitung herauszugeben? Wir, die junge Welt, beraten Sie gerne bei ihren ersten Schritten zum Medientycoon! Denn Mitherausgeber unserer Zeitung zu werden ist ziemlich einfach. Die junge Welt erscheint in der Verlag 8. Mai GmbH, gegründet kurz vor dem 50. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus 1995, damit diese Tageszeitung weiter erscheinen kann. Zuvor hatte ein Zwischeneigner das Blatt ökonomisch an die Wand gefahren. Genossenschaftsgründungen sind im Kapitalismus deutlich komplizierter als die Gründung einer GmbH, und so dauerte es noch einige Monate, bis die LPG junge Welt eG am 7. Oktober 1995 entstand – ausgeschrieben nennt sie sich Linke Presse Verlags-, Förderungs- und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt eG.
Mittlerweile geben über 3.000 Genossinnen und Genossen die junge Welt heraus, unterstützen den Verlag ökonomisch, die jährliche Rosa-Luxemburg-Konferenz materiell, die Redaktion infrastrukturell: Genossinnen und Genossen sind das Rückgrat unserer Struktur. Sie helfen, ökonomische Angriffe abzuwehren und sichern so ab, dass Verlag und Redaktion unabhängig arbeiten können. Mitglied kann werden, wer mindestens einen Anteil zu 500 Euro zeichnet (pro Person können maximal 50 Anteile gezeichnet werden, jedes Mitglied hat auf der Generalversammlung allerdings nur eine Stimme, egal wie viele Anteile gezeichnet wurden). Einen Aufnahmeantrag (und weitere Infos) finden Sie im Netz (jungewelt.de/lpg), wir schicken Ihnen die Unterlagen aber auch gerne zu, ein Anruf genügt (0 30/53 63 55- 10). Und wissend, dass frei verfügbares Kapital in unserer Klasse mitunter rar ist: Den Anteil kann man auch per Rate bezahlen, die monatliche Mindestrate beträgt 25 Euro, und ab der ersten eingegangenen ist man als Genossin oder Genosse stimmberechtigt.
Uns eint das Ziel, die Publikation junge Welt zu fördern – auch über die Mitgliedschaft in ihrer Genossenschaft hinaus: durch Einwerbung von Probeabos, durch tatkräftige Unterstützung bei Veranstaltungen, durch die Empfehlung unserer Zeitung im Bekanntenkreis. Hier endet allerdings unsere Karriereberatung in Richtung Medienmogul – und genaugenommen ist man ja auch kein Mogul, sondern Teil eines Kollektivs. Was auch viel besser zur Tageszeitung junge Welt passt, oder?
Es gilt, ihnen ein Schnippchen zu schlagen: Jedes Abo hilft
Die Tageszeitung junge Welt wird in diesen Zeiten der Kriegsvorbereitung, des erstarkenden Neofaschismus und konservativen Rollbacks vom Verfassungsschutz als das »bedeutendste und auflagenstärkste Medium im Linksextremismus« beschimpft und von der Polizei (und anderen) in ihrer Pressefreiheit massiv behindert. Erklärtes Ziel dieser Angriffe ist es, die »Wirkmächtigkeit der Zeitung« zurückzudrängen und ihr ökonomisch zu schaden. Weil aber Abos die wichtigste materielle Grundlage (und Gradmesser der Relevanz) darstellen, sollen sie mit ihren Übergriffen genau das Gegenteil erreichen: Es ist an der Zeit, das linke Netzwerk junge Welt mit 1.000 Abos zu stärken. Jetzt! Auch Dein Abo zählt!
1.000 Abos zur Stärkung der Tageszeitung junge Welt!
Verlag, Redaktion und Genossenschaft der Tageszeitung junge Welt
Montecruz Foto
Jederzeit eingreifen, wenn »verbale Straftaten« drohen: Die Veranstaltung mit UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese in der jW-Maigalerie am 18. Februar wurde von der Polizei lückenlos begleitet
Es gab schon mal Zeiten, da waren Überfälle von bewaffneten Polizeikräften auf die Redaktion der jungen Welt beinahe die Regel. Seit Jahren wiederum werden wir regelmäßig vom Inlandsgeheimdienst beschuldigt, das einflussreichste Medium der konsequent linken Kräfte zu sein. Weil das bisher aber nicht dazu geführt hat, dass das Interesse an der jungen Welt nachlässt, werfen uns Verfassungsschutz, Bundesregierung und auch das Landgericht Berlin verschärfend vor, mit der Zeitung erfolgreich Einfluss auf den Meinungsbildungsprozess zu nehmen – was offensichtlich nicht in ihrem Sinne ist. Mit diesem öffentlichen Anprangern sollen Bürger vom Kauf der jungen Welt, sollen Geschäftspartner von einer Zusammenarbeit mit ihr abgehalten werden. Dagegen wehrt sich die Zeitung, auch mit juristischen Mitteln. Doch bis ins bürgerliche Lager hinein finden wir Zuspruch: Die junge Welt als Bestandteil eines vielfältigen Medienangebots zu erhalten, ist im Interesse nicht nur linker, sondern aller aufgeklärten Kräfte.
Polizei im Haus
Die laufenden Bemühungen, die junge Welt vom Markt zu verdrängen und ihr den Nährboden zu entziehen, haben allerdings seit der verkündeten »Zeitenwende«, mit der Deutschland wieder kriegstüchtig gemacht werden soll, deutlich zugenommen. Denn die junge Welt wird zu Recht als unangenehmer Störfaktor eingeschätzt. Vier Beispiele aus den vergangenen Wochen, die diese Verschärfung deutlich machen: Am 18. Februar fand in der jW-Ladengalerie eine Veranstaltung statt, auf der die UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, und andere für die Verteidigung der Rechte des palästinensischen Volkes auftraten. Die Durchführung der Veranstaltung an einem anderen Ort war zuvor verhindert worden, sie konnte dann aber doch stattfinden, weil die junge Welt als Gastgeberin und Mitveranstalterin dies ermöglichte. Gegen den ausdrücklichen Willen aller Verantwortlichen drangen uniformierte und bewaffnete Polizeikräfte in die jW-Räume ein und positionierten sich strategisch. Um jederzeit eingreifen zu können, falls nach ihrer Ansicht »verbale Straftaten« von der Bühne herab oder im Publikum verübt würden. Die junge Welt verklagte die Polizei, um die Rechtswidrigkeit ihres Agierens feststellen zu lassen. Die Polizei hingegen versucht über städtische Ämter, dem Blatt die künftige Nutzung der jW-Räumlichkeiten für solche Veranstaltungen generell zu verbieten. Beide Verfahren laufen noch.
Mitarbeiter eingesperrt
Seit April 1995, also seit nunmehr 30 Jahren, erscheint die junge Welt im Verlag 8. Mai. Noch der 25. Jahrestag war Gegenstand umfangreicher Berichterstattung, auch in bürgerlichen Medien. Das blieb in diesem Jahr komplett aus – mit zwei Ausnahmen. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschien am 9. April ein großer Artikel, in dem die junge Welt schon in der Überschrift angeprangert wird, russische Propaganda zu betreiben – nur weil sie die ukrainisch-deutsche nicht übernommen hat. Bereits am 3. April hatte das linksliberale Medienportal Telepolis einen Beitrag über die junge Welt mit unwahren Behauptungen und falschen Einschätzungen veröffentlicht: »Marxistenblatt mit Millionenlast: Ist die junge Welt am Ende?« Aber auch die direkte journalistische Arbeit wird verstärkt behindert. Als die Redaktion der Zeitung erfuhr, dass ein Bündnis am 16. April einen Hörsaal der Berliner Humboldt-Universität besetzen wollte, um gegen das Schweigen im andauernden Völkermord in Palästina zu protestieren, schickte die Chefredaktion einen Kollegen aus der Redaktion dorthin, um live vor Ort für die sozialen Medien und auch für die kommende Tagesausgabe zu berichten. Gerade weil er als Journalist klar erkennbar war, wurden er und ein Kollege, der für jW Fotos anfertigte, und eine weitere Journalistin gezielt herausgegriffen. Sie wurden jeweils in einen etwa einen Quadratmeter großen mobilen Käfig gesperrt und dort für anderthalb Stunden festgehalten. Zuvor wurden ihnen alle Arbeitsgeräte abgenommen, und damit wurde ihr journalistisches Arbeiten verunmöglicht. Die Polizei konnte nun ohne unangenehme neutrale Beobachter die Besetzer aus der Uni prügeln. Als die Journalisten dann wieder freigelassen wurden, geschah das nicht ohne Platzverweis: Den Kollegen wurde damit verboten, über die Solidaritätskundgebung zu berichten, die mittlerweile vor dem Unigebäude stattfand. Auf Nachfragen sagte der Polizeisprecher sarkastisch, auch Journalisten würden nicht außerhalb des gesetzlichen Rahmens stehen. Offensichtlich im Gegensatz zur Polizei.
Uns kriegt ihr nicht klein!
All diese Angriffe bleiben nicht ohne Folgen. Die junge Welt braucht jetzt dringend aktive materielle wie moralische Unterstützung! Dazu gibt es viele Möglichkeiten. Spenden helfen uns, die mittlerweile zahlreichen Prozesse finanzieren zu können. Vor allem ist es aber wichtig, dass das Ziel dieser Angriffe in ihr Gegenteil verkehrt wird: Jedes zusätzliche Abonnement hilft uns nicht nur im Kampf für Presse- und Meinungsfreiheit, es verschafft uns zusätzlichen Spielraum für unsere journalistische Arbeit. Wer schon ein Abo hat, sollte überprüfen, ob er auf eine höhere Preisklasse umsteigen kann. Jeder einzelne Beitrag hilft – vor allem das Zusammenwirken vieler solcher Unterstützertaten schafft eine stabile Basis für den Widerstand gegen diese Angriffe. Helfen Sie uns, unseren Abobestand weiterzuentwickeln und so die Relevanz der jungen Welt zu erhöhen. Jedes Abo, jeder Umstieg zählt! Wir wollen innerhalb der nächsten sieben Wochen mit 1.000 zusätzlichen Print- und Onlineabos und Umsteigern auf eine höhere Preisklasse ein deutliches Zeichen setzen: Uns kriegt ihr nicht klein! Wir werden wöchentlich an dieser Stelle über den Stand der Dinge berichten. Geben wir gemeinsam auf die Angriffe und Versuche, der Tageszeitung junge Welt das Maul zu stopfen, die wirksamste Antwort! Abgerechnet wird dann am 21. Juni auf der ordentlichen Generalversammlung der Genossenschaft unserer Zeitung!
Verlag, Redaktion und Genossenschaft Tageszeitung junge Welt
Die junge Welt informiert täglich, wofür und wogegen Lohnabhängige in der ganzen Welt kämpfen. Das mögen längst nicht alle
Verlag, Redaktion und Genossenschaft junge Welt
Ivett Polyak-Bar Am/jW
Auf Augenhöhe mit den Beschäftigten: Tageszeitung junge Welt am 1. Mai 2024 (Berlin)
Diese Ausgabe der Tageszeitung junge Welt wird tausendfach auf Demonstrationen, Kundgebungen und Veranstaltungen anlässlich des Kampftages der Arbeiterklasse verteilt, die auch in diesem Jahr von Gewerkschaften, linken Gruppen und anderen progressiven Kräften organisiert werden. Möglicherweise kommen auch Sie gerade erstmalig mit dieser außergewöhnlichen Zeitung in Berührung. Mit diesem Artikel möchten wir uns kurz vorstellen.
Was ist die junge Welt?
Die junge Welt ist eine linke, marxistisch orientierte überregionale Tageszeitung. Sie gehört keiner Partei oder Kirche und keinem großen Medienunternehmen. Sie erscheint in der Verlag 8. Mai GmbH. Die gehört der Linken Presse Verlags- Förderungs- und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt e. G. (siehe Kasten), also ihren Leserinnen und Lesern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Zeitung gegen Krieg und Ausbeutung
Diese Ausgabe erscheint am Vortag des 1. Mai, was sich auch in den Inhalten der Zeitung widerspiegelt. Allerdings stehen Interessen und Kämpfe der lohnabhängigen Klasse nicht nur an diesem Tag im Zentrum der Tageszeitung junge Welt. Unsere Journalistinnen und Journalisten betrachten das Weltgeschehen auch an den anderen Tagen aus der Perspektive derer, die vor allem über den Verkauf ihrer Arbeitskraft ihr Leben finanzieren. Täglich berichtet unser Ressort Wirtschaft, Arbeit und Soziales über Widersprüche zwischen Kapital und Arbeit. Die deutsche Wirtschaft betrachten wir also nicht als ein harmonisches Miteinander, sondern als ein von unterschiedlichen Interessen geprägtes Verhältnis. Über diejenigen, die sich zusammenschließen, um mit ihren Kolleginnen und Kollegen für bessere Arbeitsbedingungen zu streiten, berichten wir zudem jeden Donnerstag ausführlich auf der Gewerkschaftsseite. Dabei ist es uns wichtig, über den deutschen Tellerrand hinauszuschauen und über Kämpfe auf allen Kontinenten zu berichten. Aus dieser Grundhaltung heraus ergibt sich auch unsere konsequente Position gegen Krieg. Denn, wie schon Rosa Luxemburg wusste: »Die Dividenden steigen und die Proletarier fallen«, wenn ein Staat beschließt, seine Interessen militärisch gegen seine Widersacher durchzusetzen. Die junge Welt bietet damit eine Sicht auf die Dinge, die Sie so in der restlichen Presselandschaft der BRD nicht finden werden. Seit Ausrufung der »Zeitenwende« ist leider zu beobachten, wie viele Medien und Journalisten mit ihrer Arbeit ihren Teil dazu beitragen, dass Deutschland auch ideologisch und mental wieder kriegstüchtig wird.
Zeitung mit hohem Nutzwert
Die junge Welt hat also einen hohen Nutzwert für jene, die sich über das Geschehen in der Welt informieren und sich nicht mit dem eintönigen Einheitsbrei vieler Medien zufrieden geben wollen. Die junge Welt berichtet zudem auch vor Ort von Protesten und Demonstrationen und spricht mit Augenzeugen, weshalb sie besser informiert ist als jene Medien, die allzuoft nur die Pressemitteilung der Polizei wiedergeben. Wenn auch Sie künftig die junge Welt lesen möchten, bieten wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten dafür an. Mögen Sie die Vorteile der gedruckten Zeitung? Dann kaufen Sie uns an einem der 5.000 Kioske, an denen die jW zu finden ist (sollte Ihr Stammkiosk noch keine jW führen, sprechen Sie den Händler auf die junge Welt an, dann wird er sie für Sie ins Sortiment aufnehmen). Noch bequemer ist es jedoch, sich die Zeitung per Abonnement nach Hause in den Briefkasten liefern zu lassen. Übrigens: Um die Zeitung noch besser kennenzulernen, bieten wir ein kostenloses Probeabo für zwei Wochen an, das automatisch endet, also nicht abbestellt werden muss. Sie tappen bei uns in keine Abofalle. Selbstverständlich ist die junge Welt aber auch online auf www.jungewelt.de zu entdecken. Viele Artikel können Sie dort auch ohne Abo lesen. Den vollen Zugriff auf alle Artikel und das umfangreiche Archiv erhalten Sie mit einem kostengünstigen Onlineabo.
Unsere verschiedenen Abomodelle finden Sie auf www.jungewelt.de/abo. Ein Abo können Sie auch telefonisch über 0 30/53 63 55-80 bestellen.
Wer kommt für die Kosten auf?
Wir wollen Ihnen ganz offen sagen, dass wir eine unabhängige linke Zeitung nur machen können, wenn all jene, die so eine Zeitung brauchen und auch nutzen, uns bei der Deckung der Kosten helfen. Konzerne, Kirchen oder Parteien tun das nicht. Damit die junge Welt trotzdem langfristig hergestellt und weiterentwickelt werden kann, brauchen wir vor allem verlässliche Einnahmen durch bezahlte Abonnements! Wenn Ihnen die Zeitung gefällt und Sie der Meinung sind, dass sie weiterhin für möglichst viele Menschen verfügbar bleiben sollte, dann schließen Sie bitte ein Abonnement ab! So profitieren Sie von täglichen Informationen, die Sie so nirgendwo finden. Ihre Unterstützung ermöglicht uns Planungssicherheit und den Ausbau unserer journalistischen Arbeit.
An 77 Orten wird die 1.-Mai-Ausgabe der jungen Welt verteilt
Christian-Ditsch.de
Mehrheitseigentümerin ist die Genossenschaft: Generalversammlung der LPG junge Welt eG im Juni 2023 in der Maigalerie der jungen Welt
Die junge Welt erscheint in der Verlag 8. Mai GmbH, wird aber herausgegeben von über 3.000 Genossinnen und Genossen der LPG junge Welt eG, der auch nahezu 100 Prozent des Verlags gehört. Mitglieder der Genossenschaft sind Leserinnen und Leser, Freunde der Zeitung, Mitarbeitende aus Verlag und Redaktion. Sie gewährt die Unabhängigkeit von Konzernen, Kirchen und Parteien und stellt Liquidität und ökonomische Grundlage der jW sicher und unterstützt auch auf andere Weise das tägliche Erscheinen der letzten linken Tageszeitung im deutschsprachigen Raum. Mit einer Mitgliedschaft in der Genossenschaft kann jeder Mitherausgeber der jungen Welt werden.
Die junge Welt kann man auch anders kennenlernen. So veranstaltet sie jedes Jahr im Januar die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz. Gelegentlich führt sie Veranstaltungen zu zentralen politischen Themen durch, die für das Blattprofil eine besondere Bedeutung haben. Dabei legt die junge Welt großen Wert darauf, dass inhaltliche Aussagen nicht nur durch Vorträge und Diskussionen, sondern auch auf kulturellem Weg vorgetragen werden. Am kommenden 8. Mai lädt die Tageszeitung junge Welt in das Berliner Kino Babylon ein, um an den 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus zu erinnern. Ein weiteres Anliegen dabei ist, an den wesentlichen Anteil der Völker der Sowjetunion zu erinnern und daran, dass die Wurzeln des Faschismus bis heute in Deutschland noch nicht beseitigt sind. Kultureller Höhepunkt wird eine Welturaufführung des Jazzkomponisten Hannes Zerbe mit seinem 18köpfigen Ensemble sein: Das Werk ist inspiriert von Motiven des großen russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch, allen voran von dessen Leningrader Symphonie. Sie wurde 1942 zur Unterstützung des Kampfes gegen die deutschen Belagerer in Leningrad aufgeführt. Über eine Million Menschen wurden dort von den Vorläufern der Bundeswehr vor allem in den Hungertod getrieben. Auch ihnen sind wir schuldig, den Faschismus mit seinen Wurzeln auszurotten. Dazu soll diese Veranstaltung aufrufen.
Tageszeitung junge Welt wirbt mit großer Aktion für Kauf am Kiosk
Verlag, Redaktion und Genossenschaft junge Welt
jW-Grafik
Das gedruckte Wort ist eine Voraussetzung für Aufklärung. Massen konnten informiert und gebildet werden. Ohne Druckerzeugnisse hätte es kaum Aufstände und Revolutionen gegeben. Entscheidend bleibt aber bis heute, wer über die Produktionsmittel verfügt und damit die Inhalte bestimmt. In der bürgerlichen Gesellschaft haben die Kapitalfraktionen ihre Redaktionen, die Arbeiterbewegung hat eigene Zeitungen. Kein Zufall, dass W. I. Lenin der gedruckten Parteizeitung einen besonderen Stellenwert einräumte. Nun ist die junge Welt keine Parteizeitung, orientiert sich aber an den Interessen der Arbeiterklasse.
Bis heute hat eine gedruckte Tageszeitung Vorzüge im Kampf um Aufklärung und Wahrheit. Sie präsentiert auf klar begrenztem Raum eine von der Redaktion besorgte Auswahl an Informationen, Analysen und Hintergrundberichten. Bei klarer Blattdramaturgie werden Texte hierarchisiert angeboten; es gibt einen Wechsel der Formen. Beim gedruckten Wort ist es leichter zu überprüfen, welche Interessen vertreten werden. Fehler müssen offen benannt (und nicht klammheimlich korrigiert) werden. Gedrucktes wird zudem besser im Gehirn gespeichert; ist weniger flüchtig als etwas, das im Internet gelesen wird. Feste Plätze erleichtern das Entwickeln einer ganz persönlichen Lesestrategie. Geübte Zeitungsleser können ihre täglichen 15 bis 30 Leseminuten so optimal nutzen. Natürlich hat auch die Internetausgabe etwa dieser Zeitung ihre Vorteile, die machen aber das gedruckte Produkt nicht überflüssig. Für die junge Welt ist es zudem von großem Vorteil, dass sie im gesamten deutschsprachigen Raum auch über den gutsortierten Einzelhandel entdeckt werden kann, wo sie gleichberechtigt neben anderen überregionalen Zeitungen zu finden ist.
Deshalb kämpfen Verlag und Redaktion der jungen Welt für den Erhalt des Kulturgutes gedruckte Tageszeitung, stehen aber bei diesen Bemühungen ziemlich alleine da: Die Taz (ehemals Die Tageszeitung) hat angekündigt, ab Mitte Oktober 2025 nur noch die Wochenendausgabe zu drucken. Das stößt zwar bei vielen Stammlesern auf Ablehnung, aber selbst wenn die sich eine andere Zeitung suchten, lohnte sich die Druckeinstellung ökonomisch. Auch das ND (ehemals Neues Deutschland) ist auf diesem Weg, allerdings setzt es seinen Plan scheibchenweise um: Ab sofort erscheinen noch vier gedruckte Ausgaben pro Woche, es ist eine Frage der Zeit, bis auch hier nur noch die Wochenendausgabe gedruckt wird. Die Frühzustellung außerhalb von Berlin und Brandenburg wird schon jetzt eingestellt. Wie bei der Taz werden vor allem »Umweltauswirkungen wie Papier- und Ressourcenverbrauch in der Zeitungsbranche« als Argument für den Abschied vom Zeitungsdruck genannt, in Wirklichkeit geht es darum, sinkenden Einnahmen durch Kostensenkung zu begegnen. Auch bei einer Reihe von regionalen Tageszeitungen wird aus solchen Gründen die Belieferung der gedruckten Ausgabe deutlich eingeschränkt. In allen Fällen wird versucht, das Produkt künftig digital zur Verfügung zu stellen. Ob es allerdings gelingt, auf diesem Weg ausreichend Erträge zu generieren und neue Reichweiten zu gewinnen, darf stark bezweifelt werden.
Im Pressehandel spielen ND und Taz schon heute kaum mehr eine Rolle. Vor einigen Jahren haben beide Zeitungen zusammen das Zehnfache der junge Welt-Verkäufe realisiert, heute verkauft die jW dort mehr als Taz und ND zusammengenommen. Das liegt nicht nur am unverwechselbaren inhaltlichen Profil der jW, sondern auch daran, dass die beiden anderen Zeitungen den Kampf um eine gute Präsenz im Einzelhandel aufgegeben haben. Und das, obwohl das Presse-Grosso in Deutschland gerade kleineren Titeln einen Platz in den Regalen des Einzelhandels garantiert. Das heißt nicht, dass überall im Land in jeder Auslage mindestens eine Tageszeitung jungeWelt verfügbar ist. Aktuell ist die jW aber immerhin an ca. 5.000 Verkaufsstellen zu erwerben. Presse- und Meinungsfreiheit werden auch am Kiosk verteidigt. Deshalb wirbt die Tageszeitung jungeWelt in den nächsten Wochen auf vielen digitalen und analogen Wegen für den Kauf am Kiosk.
An 77 Orten wird die 1.-Mai-Ausgabe der jungen Welt verteilt
Aktionsbüro junge Welt
Ivett Polyak-Bar Am/jW
Etwas Handfestes: jW-Verteilaktion auf der 1.-Mai-Demo in Berlin 2024
Am kommenden Mittwoch steht mit dem 1. Mai der internationale Kampftag der Arbeiterklasse an. Angesichts von zunehmender Unterdrückung, Kriegshetze, dem Abbau demokratischer und sozialer Rechte und der damit verbundenen wachsenden Armut und Repression gegen fortschrittliche Kräfte braucht es die junge Welt als Medium, in dem diese Themen offen und ungeschminkt thematisiert werden. Aber selbst die beste Zeitung kommt nicht weit ohne die aktive Unterstützung ihrer Leserinnen und Leser und Genossenschaftsmitglieder: Sie kennen die Vorzüge und empfehlen die Zeitung weiter an all jene, die das journalistische Angebot noch nicht (oder nicht gut genug) kennen. Rund um den 1. Mai wird in diesem Sinne auch dieses Jahr wieder gemeinsam gehandelt: jW-Unterstützer verteilen die 1.-Mai-Ausgabe an 77 Orten. Von Lübeck bis Basel, von Köln über Dresden bis Wien: Im gesamten deutschsprachigen Raum sorgen helfende Hände dafür, dass die verbreitete Auflage der jW fast verdoppelt wird. Weil damit aber die Wirkmächtigkeit der Zeitung deutlich erhöht wird, gefällt das dem Inlandsgeheimdienst überhaupt nicht: Weil so Informationen und Interpretationen zum Weltgeschehen verbreitet werden, die sich nicht mit seinen Vorstellungen decken. Und das ist gut so.
Wie auch in den vergangenen Jahren möchten wir daran erinnern, dass sich Verlag und Redaktion der jungen Welt über Berichte und Fotos von der Verteilung freuen. Hinsichtlich der verschärften Repressionen und Verleumdung der Zeitung ist es ein Zeichen der Stärke und des Zusammenhalts, dass diese Form freiwilliger gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit einen so hohen Zuspruch findet. Die Aktion führt auch dazu, dass die junge Welt-Ausgabe, die am 2. Mai im Einzelhandel angeboten wird, die bestverkaufte des ganzen Jahres sein wird. Schon die Ausgabe vom kommenden Mittwoch wird ein Verkaufsschlager: Der Tagesausgabe liegt die achtseitige Themenbeilage zum Kampftag der Arbeiterklasse bei. Bitte empfehlen Sie auch den Kauf dieser Ausgabe im Freundes- und Bekanntenkreis. Wir bedanken uns herzlich und wünschen einen kämpferischen 1. Mai 2025!
Themensetzung und -einordnung machen die junge Welt unverzichtbar. Überzeugen Sie sich selbst
Aktion und Kommunikation
Joshua Regitz/jW
Auch an diesem Wochenende werden wieder Tausende Menschen die jW das erste Mal in den Händen halten und sich von ihren Stärken überzeugen
Im Kapitalismus ist die Nachricht eine Ware. Wie andere auch will sie so profitabel wie möglich produziert sein. Gert Hautsch hat am vergangenen Sonnabend (jungeWelt vom 12. April 2025) die Erscheinungen beschrieben: Versteppung der Medienlandschaft durch Zusammenlegung von Regionalredaktionen, die KI erstellt und der Algorithmus wählt vermeintlich relevante Artikel aus. Kann der Roboter die Ereignisse politisch einordnen? Eine Meinung kann der Rechner vielleicht noch simulieren, aber ein Kommentar von Menschenhand ist das nicht.
Bei der Tageszeitung jungeWelt schreiben Menschen die Texte und stellen die Zeitung zusammen. Soziale Schweinereien, Militarisierung der Gesellschaft und reaktionäre Politikwende werden nach marxistischer Methode analysiert und beurteilt. Die Beschränkung der Textmenge auf 16 Seiten, die quantitativ in der Onlineausgabe beibehalten wird, zwingt zur Fokussierung. Die Qualität des Journalismus und die Themensetzung machen die jungeWelt zu einem einzigartigen Produkt in der Presselandschaft, das immer mehr Menschen begeistert.
Mit dem kostenlosen Probeabo kann man zwei Wochen unverbindlich die gedruckte Zeitung testen und erhält gleichzeitig für diesen Zeitraum Zugang zum Onlineangebot. Danach können Sie die junge Welt besser einschätzen – und unsere Erfahrung zeigt, dass viele dabeibleiben und ein unbefristetes Abo abschließen. Sollte Ihnen das zu verbindlich sein, dann holen Sie sich die Zeitung am Kiosk. Im Geschäft können Sie täglich neu entscheiden, ob unsere Berichterstattung Ihr Interesse findet.
Überzeugen Sie sich von unserem kritischen Blick auf massive Aufrüstung und Kriegsvorbereitungen! Die jungeWelt ist jeden Tag eine Zeitung gegen Krieg und Militarisierung, nicht nur zu den Ostermärschen. Dort wird sie tausendfach von aktiven Leserinnen und Lesern verteilt – vielleicht sind auch Sie heute auf diesem Weg zu einem Exemplar gekommen. Wir klären beharrlich auf über Militarisierung, aber auch über Versuche, den Achtstundentag abzuschaffen oder die Kürzungen im Gesundheits-, Sozial- und Kulturbereich.
In diesem Sinne: Bleiben Sie stets gut informiert!
Auch in der Redaktion der Jungen Welt war die Freude damals groß (Saigon, Mai 1975)
Am 1. Mai 1975, einen Tag nach der Befreiung Saigons, zuvor Hauptstadt der amerikanischen Vasallenregierung Südvietnams, erschien die junge Welt mit diesem Titel. Die Kapitulation vor knapp 50 Jahren markierte eine bis dahin beispiellose Niederlage des US-Imperialismus. Weil dieses Kapitel der Geschichte immer weniger Beachtung findet, liegt es an den marxistisch orientierten Kräften, an den erfolgreichen Kampf für die Souveränität der Völker zu erinnern und ihn sich als Beispiel für heutige Kämpfe gegen Krieg und Aufrüstung zu nehmen. Die junge Welt gratuliert zu 50 Jahren Volksbefreiung und würdigt diesen historischen Tag mit einer Themenbeilage am kommenden Mittwoch.
Allen Gelegenheitslesern legen wir einen Kauf der Tageszeitung jungeWelt inklusive der zwölfseitigen Beilage am 24. April am Kiosk nahe. Der Sieg wird darin gebührend gewürdigt. Doch nicht alle blicken mit positiven Erinnerungen auf diesen Jahrestag: Die Nachfolger der alten Kolonialmächte sehen wenig Grund zum Feiern, was Bernard Schmid darin zusammenfassen wird. Auch an der Bevölkerung hat der Krieg Spuren hinterlassen. Der Einsatz von Chemiewaffen zeichnet viele noch bis heute, wie Jan Pehrke aufzeigen wird.
Wenn Sie die Beilage als Material für Ihre politischen Aktionen nutzen wollen, können Sie bei unserem Aktionsbüro Exemplare bestellen (ab zehn Stück). Eine E-Mail ans jW-Aktionsbüro (aktionsbuero@jungewelt.de) oder ein Anruf (0 30 / 53 63 55 - 10) genügt.