75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Montag, 18. November 2024, Nr. 269
Die junge Welt wird von 2983 GenossInnen herausgegeben
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jW stärken

An jedem Ort, zu jeder Zeit: die Onlineausgabe von junge Welt mit einem zwanzig Jahre zurückreichenden Archiv. Ihre Erstellung und Entwicklung wird von den Leserinnen und Lesern ermöglicht, die sie abonniert haben. Jedes neue Abo stärkt sie als unabhängiges linkes Medium.

Berichte

  • Stärkung zur rechten Zeit

    Kampagne erfolgreich beendet - Ansporn
    Gut besucht: der Messestand der jungen Welt auf der Leipziger Bu
    Gut besucht: der Messestand der jungen Welt auf der Leipziger Buchmesse 2017. Hier Stefan Huth, jW-Chefredakteur, im Gespräch mit Gesine Lötzsch (Partei die Linke, MdB)

    Vor fünfeinhalb Monaten wandten wir uns an Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit der dringlichen Bitte, die junge Welt ökonomisch zu stärken. Ein Anlass war die Teuerungsdynamik bei Mediendienstleistungen. Hinzu kam die Notwendigkeit, die Verlags-GmbH finanziell zu sanieren. Vor allem aber alarmierte uns der Vormarsch der Rechten, der auf viel zu geringe Gegenwehr stößt und deshalb linken Medienprojekten um so mehr abverlangt. Mit der bisherigen Ausstattung wären wir nur noch kurze Zeit in der Lage gewesen, dem gerecht zu werden.

    Preissteigerungen werden uns mit Sicherheit auch weiterhin belasten. Ein Ende der Bestrebungen, die gesellschaftliche Statik noch weiter nach rechts zu verrücken, ist ebensowenig absehbar. Der offizielle und offiziöse Umgang mit der Bundeswehr-Beteiligung an Kriegsverbrechen in Syrien zeugt davon. Um so mehr zählt, dass wir mit Ihrer entscheidenden Hilfe die Kampagne »Dein Abo zur rechten Zeit« erfolgreich gestalten konnten. Insbesondere schlug sich die Erkenntnis, dass bezahltes jW-Lesen die entscheidende wirtschaftliche Grundlage des Verlages 8. Mai darstellt, in einem enormen Abo-Zuwachs nieder. Vor allen dadurch konnte die Tageszeitung junge Welt zu ihrem 70. Geburtstag die höchste verkaufte Auflage seit 1995 verzeichnen. Hinzu kommt, dass infolge hoher Spendenbereitschaft die Rücklagen für Projekte und Prozesse einen deutlichen Anstieg verzeichneten. Zugleich gelang es, die Mitgliederzahl unserer Genossenschaft über die 2000er-Marke zu heben. Die LPG junge Welt e. G. wiederum trug als Haupteigentümer der Verlag 8. Mai GmbH mit entsprechenden Beschlüssen (jW-Bericht in der Ausgabe vom 21.11.2016) entscheidend dazu bei, die finanziellen Grundlagen unserer verlegerischen Tätigkeit zu konsolidieren. Im Ergebnis dieser Kampagne, die mit unserem Buchmesseauftritt in Leipzig einen eindrucksvollen Abschluss fand, sind Verlag und Redaktion so gut aufgestellt wie nie zuvor.

    Diese Bilanz verlangt ein ganz herzliches Dankeschön. Es gilt den Tausenden Leserinnen und Lesern, die sich auf kreative Weise in die Aktion einbrachten. Es gilt ganz besonders unseren Unterstützern, ohne deren kontinuierliche und zupackende Hilfe der Erfolg nicht möglich gewesen wäre. Stellvertretend seien hier Georg H. aus Berlin sowie Karsten K. und Thomas S. aus Leipzig genannt. Georg und Karsten erklärten sich spontan bereit, bis in die tiefe Nacht hinein zu helfen, als durch Krankheit und Lieferverzögerungen die Ausgestaltung unseres Messestandes akut gefährdet war. Thomas beteiligte sich äußerst erfolgreich an der Abogewinnung. Die von Karsten neu organisierte Leserinitiative verteilte messebegleitend 1.200 jW-Exemplare im Stadtgebiet. In Leipzig ist die junge Welt offensichtlich in guten Händen.

    Ein solches Engagement benötigen wir dringend an noch viel mehr Orten. Die erreichte Konsolidierung gewährt nur eine kurze Pause zum Atemholen. Mit Ihnen gemeinsam möchten Verlag und Redaktion die hart erkämpften besseren Voraussetzungen nutzen, um weitaus mehr Menschen mit unserem überlebensnotwendigen Angebot zu erreichen. Dazu gehört nicht zuletzt die aus dem jW-Gesamtkunstwerk nicht mehr fortzudenkende Zeitschrift Melodie & Rhythmus. Sie ist ab heute mit ihrem neuen Profil als Magzin für Gegenkultur an den Kiosken erhältlich. Für jW-Abonnenten besteht nach wie vor die Möglichkeit, die M&R besonders günstig zu beziehen. Auch ein solches Kombiabo wirkt stärkend.

    Eine erste Nagelprobe darauf, inwieweit wir die besseren Voraussetzungen in noch höhere Verbreitungsdynamik umsetzen, wird die bereits legendäre jW-Verteilung zum 1. Mai sein. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf einer qualitativen Weiterentwicklung: Es sollen nicht „nur“ 150.000 Exemplare der jungen Welt möglichst zielgenau neue Leserinnen und Leser erreichen. Von diesen möchten wir mit Ihnen gemeinsam mindestens 1.000 für das drei- bzw. zweiwöchige Probelesen gewinnen. In den nächsten Wochen gibt es dazu an dieser Stelle konkrete Hinweise. Zunächst aber sind noch 45.000 Zeitungen zu bestellen. Haben Sie Ihr Kontigent bereits angefordert? Wenn nicht, prüfen Sie bitte Ihre Möglichkeiten zum Verteilen und senden Sie uns den nebenstehenden Coupon vollständig ausgefüllt zu!

    Verlag, Redaktion, Genossenschaft

  • Ausbildung von Seelenadel

    Auf der Leipziger Buchmesse abseits
    Peter Merg
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    Vom Stau zum Bier zum Leuchten: Thomas Kapielski

    Das unumstößliche Gesetz der Buchmessen wurde von Harry Rowohlt formuliert: Die eigentliche Buchmesse ist außerhalb der Buchmesse. Wenn man also Spaß haben und etwas mit Kultur erleben möchte, dann muss man die Messehallen weiträumig umgehen und sich irgendwo sonst herumtreiben. Und weil die Leipziger freundliche und gebildete Menschen sind, machen sie es einem besonders leicht, denn sie haben ihre Messe vor die Tore der Stadt verlegt und organisieren zudem noch das umfangreiche Begleitprogramm »Leipzig liest«. Und da man als Kommunist einen Hang zur Affirmation hat, wie Hacks sagt, also nicht immer bloß rumnörgeln möchte, sei nun die mit Abstand schönste Veranstaltung eben jenes Begleitprogramms in Grund und Boden gelobt, auf dass sich alle Organisatoren einheitlich blöder Sofagespräche über dies und das und den neuesten Luther-Roman ordentlich winden und Besserung schwören.

    Denn wahre Kenner finden sich seit nunmehr elf Jahren am Messesamstag zum literarischen Frühschoppen in der Galerie ARTAe ein. Dort versorgt das erschütternd sympathische Galeristenehepaar die Gäste mit Weißwürsten (gut) und Bamberger Mahrs Bräu (besser), während Thomas Kapielski aus dramaturgischen Gründen im Stau steckenbleibt. Worüber sich aber niemand ernstlich empört, denn man ist ja versorgt, verpasst auch sonst nichts, und es gibt dem hervorragenden Jürgen Roth die nicht minder hervorragende Vorlage, um als Präludium aus seiner jüngst erschienenen »Kritik der Vögel« (mit Thomas Roth) über den Graureiher zu lesen, auf den man hauptsächlich warten muss. Und dann erscheint Kapielski und legt sofort mit Unveröffentlichtem und »A- und So-phorismen« aus seinem letzten Band »Leuchten« nach. Der Kulturjournalist kommt aus dem Lachen nicht mehr raus und schämt sich, denn mit welcher Kunst des Vortrags hier im Wechsel die Abschaffung des Zugbieres verflucht, die Wachtel besungen und gottlose Frevler der Verdammnis anheimgegeben werden, das entzieht sich seinem Darstellungsvermögen. Ein jeder denke sich einen Kalauer über »im Rausch lesen/in einen Rausch lesen« hinzu.

    Oder anders formuliert: Die Sonne schien, das Bier ging nicht aus, der Kommunismus wurde verteidigt, und Menschen waren glücklich. Das war nun also alles derart entzückend, erbaulich und der Ausbildung von Seelenadel dienlich, dass man sich wünscht, es sei noch öfter Messe. Danke Leipzig, Frankfurt a. M. und a. O. und überhaupt: Die Welt möge sich ein Beispiel nehmen!

  • Lauer Sommerwind

    Geschäftsgrundlage für eine »rot-rot-grüne« Regierung ist Wählerverarschung
    Dietmar Koschmieder
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    Die ökonomischen und damit auch die politischen Spielräume der Kapitalistenklasse in den führenden Industrienationen werden immer enger. Zur Sicherung maximaler Profite verschärfen sie nicht nur in der sogenannten dritten Welt die Ausbeutung – auch in der zweiten und ersten sehen sie sich genötigt, immer mehr Sozialschnickschnack abzuschaffen. Die Notwendigkeit solcher Schritte wird dem Wahlvolk , das ja nichtsdestoweniger bei Laune gehalten werden muss, dann über Politiker und Medien vermittelt.

    Aber auch das politische Personal, das für solche Aufgaben zur Verfügung steht und das in der Bevölkerung doch ausreichend akzeptiert werden soll, wirkt verbraucht. Weshalb Populisten aller Couleur in Stellung gebracht werden. In den USA wettert ausgerechnet ein Milliardär gegen das kapitalistische Establishment – und wird mit dieser Masche zum Präsidenten gewählt. In der Türkei empört sich ein vorerst halbfaschistischer Autokrat über Faschisierungstendenzen in Europa – nur um sich demnächst als Alleinherrscher voll entfalten zu können. In Frankreich sind es ausgerechnet die Neofaschisten, die zwar die soziale Frage in den Mittelpunkt stellen, dabei aber keinesfalls für die Enteignung der herrschenden Klasse, sondern für deren Stabilisierung bereit stehen. Und trotzdem gewählt werden.

    Die andere Spielart der Wählerverarschung kommt aus vermeintlich linker Ecke: In Griechenland wehren sich die Menschen gegen Ausbeutung und Demütigung – die Syriza-Sozialisten schwingen sich zu deren Fürsprechern auf, opponieren im Wahlkampf besonders frech gegen das diktatorische Regiment der Eurokraten unter Wortführer Wolfgang Schäuble. Nur um ihnen nach der Wahl besonders devot zu Diensten zu sein. Vorige Woche war zu lesen, dass Eltern in Griechenland ihre Kinder in Waisenheimen abgeben, weil sie diese nicht mehr ernähren können. Was dort funktioniert hat, wird nun auch in Deutschland versucht: Der deutsche Alexis Tsipras heißt Martin Schulz. Selber tun, wird suggeriert, sei unnötig, Schulz-Würselen wird das Nötige stellvertretend für die Geknechteten im Lande schon richten. Es genügt, wenn er sanfte Kritik an einem der sozialdemokratischen politischen Verbrechen übt und leichte Korrekturen an der Agenda 2010 ankündigt, schon gerät die sozialdemokratische Basis in Ekstase und kürt den Linkspopulisten mit 100 Prozent der abgegebenen Stimmen zum neuen Parteivorsitzenden.

    Derweil verklärt sein Vorgänger Sigmar Gabriel bei einem Besuch in Griechenland als neuer Außenminister der deutschen Republik, dass das mit der Hartz-Agenda nichts als ein »lauer Sommerwind« gewesen sei – im Vergleich zu dem, was da gerade den Griechen abverlangt werde. Dahinter steckt soviel Wahrheit, als der »große Sturm«, wie ihn Griechenland zur Zeit erlebt, in der BRD erst noch aufkommen wird. Und wie in Griechenland braucht man, damit das Volk trotzdem ruhig bleibt, Sozialdemokraten, die das alles moderieren: Geschäftsgrundlage für eine »rot-rot-grüne« Regierung.

    Falls Sie diese Entwicklungen mit uns von einem kritischen linken Standpunkt weiterverfolgen wollen, abonnieren Sie einfach die Tageszeitung junge Welt! Zunächst drei Wochen völlig kostenlos und unverbindlich. Abonnieren Sie die junge Welt gleich online. Eine solche Zeitung finden Sie kein zweites Mal!

  • junge Welt gegen Neokolonialismus

    Dietmar Koschmieder
    Vertriebene in Mubende (Uganda)
    Vertriebene in Mubende (Uganda)

    Deutsche Journalisten verstehen sich oft als Politikberater. Und sie erteilen nicht nur deutschen Politikern Ratschläge, sondern sind auch auf internationalem Parkett aktiv: Sie kritisieren Verhältnisse in Afrika, beschreiben die vielen Fehler, die da von postkolonialen Regierungen gemacht werden – und vergessen dabei gerne, dass für diese Verhältnisse ehemalige Kolonialmächte meist mehr Verantwortung tragen als die aktuellen Regierungen. Vor allem gerät deren Abhängigkeit von europäischen Regierungen und vom Kapital meist ganz aus dem Blickfeld.

    Mubende liegt in Uganda, dort wurden für eine 2.500 Hektar große Kaffeeplantage im August 2001 Tausende Menschen von ihren Lebensgrundlagen abgeschnitten. Bis dahin hatten sie sich auf diesem Land ihre Ernährung und ein Gemeinwesen gesichert. Sie wurden von Polizei und Militär verjagt und vegetieren seither am Rand dieser Plantage, ohne jemals ernsthaft entschädigt worden zu sein. Betrieben wird die Plantage von der Kaweri Coffee Plantation, die komplett dem weltweit führenden Rohkaffeedienstleister gehört: der Neumann-Gruppe mit Sitz in Hamburg und einem Jahresumsatz von 2,7 Milliarden US-Dollar (2014).

    Die Netzwerkorganisation FIAN hat im Februar den UN-Frauenausschuss über die Folgen dieses Falles von Landgrabbing informiert. Aus diesem Anlass veröffentlichte die junge Welt ein Interview mit Gertrud Falk, zuständig für die Rechte von Kleinbauern bei FIAN (jW vom 24.2.17). Die Neumann-Gruppe hat daraufhin Rechtsanwälte bemüht und von Frau Falk sowie der jungen Welt Unterlassungserklärungen eingefordert. Unter anderem monieren sie, ihre Manager hätten von der Vertreibung nichts gewusst, und diese seien nicht einmal der Landessprache Luganda mächtig. Mit unserer Darstellung hätten wir in erheblichem Maße in das Unternehmenspersönlichkeitsrecht der Neumann-Gruppe eingegriffen.

    Am Donnerstag bekam die jW-Redaktion Besuch von Frau Falk und Peter Baleke Kayiira, Lehrer der vertriebenen Gemeinde aus Mubende. Er berichtete eindrücklich, wie durch die Vertreibung von den neuen Herren in erheblichem Maße in das Leben der Gemeindemitglieder eingegriffen wurde. Wir werden uns mit ihnen gegen die Hamburger Kaufleute wehren und bitten um Spenden für den Prozesskostenfonds. Wir verabschiedeten uns von unseren Gästen mit den Worten: »The world is a little bigger than Germany and Europe«. Und wir haben uns vorgenommen, für unseren eigenen Bedarf nur noch Kaffee von Kooperativen zu nutzen. Wie es ihn in der jW-Ladengalerie zu kaufen gibt.

    Spenden bitte auf folgendes Konto:
    Kontoinhaber: Verlag 8. Mai GmbH
    Kreditinstitut: Postbank Berlin
    IBAN: DE50 1001 0010 0695 6821 00
    BIC: PBNKDEFF
    Verwendungszweck: Prozesskostenfonds

  • Auf zum Endspurt!

    Die Kampagne »Dein Abo zur rechten Zeit« läuft noch zwei Wochen. Abonnements, Genossenschaftsanteile und Spenden weiterhin dringend benötigt
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    Weil Anfang Oktober 2016 das jW-Schiff in äußerst schwieriges Fahrwasser geriet, wurde die aktuelle Aktion gestartet, um die Lage zu stabilisieren. Wir sind ein gutes Stück vorangekommen, aber noch haben wir nicht alle Ziele erreicht – dafür stehen die nächsten zwei Wochen zur Verfügung. Erst dann wird abgerechnet.

    Hauptziel der Aktion: Den Bestand bezahlter Abonnements erhöhen! Denn das Erstellen einer Tageszeitung verursacht sehr hohe Kosten. Bei einer tatsächlich unabhängigen Zeitung kommen jene, die sie nutzen, auf Dauer nicht darum herum, sich an diesen über ein Abonnement zu beteiligen. Falls Sie also noch kein Abo haben: Wir freuen uns über Ihre Einsicht in die Notwendigkeit und Ihr Print- oder Onlineabo! Und falls Sie schon eins haben: Prüfen Sie bitte, ob Sie nicht zu Ihrem Print- oder Onlineabo ein preisgünstiges Zusatzabo nutzen wollen. Und empfehlen Sie uns weiter. Auch wenn das nicht einfach ist: Jedes Abo zählt! In den letzten zwei Wochen der Aktion liegt der Schwerpunkt darauf, Onlineabonnenten zu gewinnen.

    Gleichzeitig wollen wir aber mit der Kampagne die Situation in Verlag und Genossenschaft neu sortieren und stabilisieren. Deshalb bitten wir um den Kauf von Genossenschaftsanteilen und um Spenden. Damit wollen wir uns nicht nur auf schwierige Zeiten und Rechtstrend einstellen, sondern gerade deswegen den Handlungsspielraum dafür, neue Leserinnen und Leser zu gewinnen, deutlich erweitern. Zudem hat uns die außerordentliche Vollversammlung der Genossenschaft LPG junge Welt eG im November beauftragt, das Verhältnis von Genossenschaft und Verlag auf eine neue Grundlage zu stellen. Wie weit wir hier mit der Umsetzung gekommen sind, wird sich in der Bilanz für das Geschäftsjahr 2016 zeigen, die zur Zeit erstellt wird.

    Wie Sie wissen, bleibt unser Hauptanliegen, die Tageszeitung junge Welt herauszugeben. Auch wenn es daneben weitere Aufgaben gibt: So bauen wir zur Zeit unsere Musikzeitschrift Melodie & Rhythmus zu einer linken Kulturzeitschrift um, das Ergebnis wird Ende März im Abo oder am Kiosk zu bestaunen sein. Wir haben außerdem im Auftrag der kubanischen Genossinnen und Genossen Druck, Vertrieb und Werbung für die monatlich erscheinende deutsche Ausgabe der Granma Internacional übernommen. Und nach der erfolgreichen XXII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz im Januar feierten wir im Februar im Berliner Kino International den 70. Geburtstag der jungen Welt mit 580 Gästen. Dieses Fest gefiel manchen Leserinnen und Lesern so gut, dass sie vorschlugen, dort doch regelmäßig solche Veranstaltungen durchzuführen. Da müssen wir leider passen – so viel Kraft, Geld und Zeit stehen uns dann doch nicht zur Verfügung. Wenn wir aber unsere Aktion erfolgreich abschließen, können wir spätestens unseren 75. Jahrestag wieder gebührend feiern.

    Verlag, Redaktion, Genossenschaft

    www.jungewelt.de/kampagne

    Jetzt Mitglied der Genossenschaft LPG junge Welt eG werden: www.jungewelt.de/genossenschaft

  • Dem Morgenrot entgegen

    Die Zeitung von morgen bereits am Vorabend lesen: Mit einem Abo bleibt das möglich. Aufruf zur revolutionären Ungeduld
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    Nicht zurückbleiben: Abonnenten sind die Avantgarde unter den Leserinnen und Lesern von junge Welt

    Die Zeiten ändern sich. Das geschieht per Tastenklick. Mit einem stillen Lächeln, das sich unter dem Hipsterbart nur erahnen lässt, die Augen hinter der stylischen Brille aus echtem Barriqueholz konzentriert auf das Display des angejahrten MacBooks gerichtet, werden der Onlineausgabe von junge Welt in unserem Auftrag vom Fachmann ein paar Zeilen Programmcode hinzugefügt. In der Folge sind ab der Ausgabe von diesem Wochenende nicht nur einige Verbesserungen bei der Gestaltung der Seiten sichtbar, es ändern sich auch Regeln für deren Nutzer.

    Onlineabonnenten sind nun stets als erste am Ball, nur sie können weiterhin bereits am Vorabend vollständig auf neue Ausgaben zugreifen, sich diese auch als PDF- oder ePub-Datei herunterladen. Ohne Abo hingegen sind nur die Meldungen aus der Zeitung von morgen ohne Login aufrufbar. Für mehr muss man sich in revolutionärer Geduld üben und bis zum zwölften Schlag warten. Am Erscheinungstag der Printausgabe ist alles wie gewohnt, sind die meisten Artikel auch ohne Abo aufrufbar.

    Das Reglement bleibt also großzügig, denn wir wollen, dass die Inhalte von junge Welt auch Menschen erreichen, die mit der Zeitung noch nicht vertraut sind oder die für ein journalistisches Produkt nicht zahlen können. Gleichzeitig erhalten Leserinnen und Leser, die das tun und so die Erstellung und Entwicklung auch der digitalen Zeitung überhaupt erst möglich machen, einen weiteren Bonus: Denn ein Onlineabo bietet als Schlüssel zum 20 Jahre zurückreichenden Archiv, zu allen Beilagen, Serien und Dossiers, bereits erhebliche Vorteile.

    Die größte Stärke von junge Welt sind – auch online – ihre Inhalte. Hintergründe und Analysen, klare Positionen und Informationen, die in der Nachrichtenflut der großen Medien nicht auftauchen. Als unabhängige, konsequent linke Stimme findet sie keine großen Sponsoren, kann und will nicht von Reklame leben. Und ihre Macher, bei aller Liebe zur guten Sache, nicht nur von Idealismus. Damit die junge Welt einen wachsenden Beitrag zur Meinungsvielfalt in diesem Land leisten kann, muss die Kasse stimmen. Auch Laien können, bewaffnet nur mit Maus und Tastatur, eine revolutionäre Tat vollbringen. Wer um den Wert ihrer Informationen und ihre Bedeutung für die Linke weiß, sollte den eigenen Beitrag zur Stärkung dieser Zeitung nicht länger auf morgen schieben.

    Ressort Online & Entwicklung

  • Lust auf Veränderung

    Wie wir Aufgaben und Organisation von Verlag und Redaktion der jungen Welt neuen Entwicklungen anpassen
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    Neue Spielräume nutzen: Bessere Bedienbarkeit der Website, mehr Infos für Leser

    Medien und ihre Nutzung verändern sich. Die Bedeutung des digitalen Neulands wurde in der jungen Welt früh begriffen. Den Internetpionier – die junge Welt war eine der ersten deutschsprachigen Tageszeitungen im Netz – sieht man ihr heute jedoch kaum mehr an. Zum einen, weil wir den neuesten Moden nie nachgelaufen sind. Zum anderen, weil wir in den letzten Jahren den Schwerpunkt auf die Entwicklung eines eigenen, auf die Arbeitsabläufe vor Ort zugeschnittenen Redaktionssystems gelegt haben. Stets galt die Prämisse, in erster Linie auf die Inhalte der Zeitung und deren Präsentation in übersichtlicher Form zu achten. Für die Recherche im bereits 20 Jahre zurückreichenden Archiv wurden für unsere Leser Werkzeuge geschaffen und Tausende Artikel nach redaktionellen Kriterien zusammengestellt. Ein Angebot, das sich bewährt hat, weshalb es gerne genutzt wird. Und immer mehr erkennen, dass diese Arbeit auch von denen bezahlt werden muss, die es nutzen. Dadurch hat sich unsere Onlineausgabe zu einem unverzichtbaren ökonomischen Standbein und Werbeinstrument entwickelt. Zudem ist der jW-Webauftritt auch Kern unserer Präsenz in diversen s­ozialen Netzwerken. Über sie können wir die Zeitung selbst bzw. ihr journalistisches Angebot bekannt machen – und so nicht nur weitere Nutzer, sondern auch immer mehr Abonnenten gewinnen.

    Vor uns stehen allerdings neue Aufgaben. Wir wollen den Onlinebereich voranbringen. Noch ist unsere Kampagne »Dein Abonnement zur rechten Zeit« nicht abgeschlossen, aber schon die bisher erreichten guten Ergebnisse eröffnen uns neue Spielräume, die wir umgehend nutzen wollen. Damit wir unseren Auftritt im Internet entsprechend den neuen Möglichkeiten weiterentwickeln, damit wir den Zeitraum von der Idee über den Plan bis hin zur praktischen Umsetzung deutlich verkürzen können, brauchen wir mehr Köpfe als bisher, die sich damit täglich beschäftigen. Deshalb bauen wir momentan unser neues Kollektiv »Online und Entwicklung« auf. Gestaltung und Bedienbarkeit unserer Website sollen verbessert, wichtige Inhalte (etwa unsere thematischen Beilagen) attraktiver als bisher präsentiert und Teile des Internet­auftritts modernisiert werden. Und wir arbeiten an technischen und organisatorischen Voraussetzungen in der Redak­tion, damit die junge Welt online aktueller sein kann. Auf politische Ereignisse, die für unsere Leser von besonderem Interesse sind, wollen wir künftig schneller reagieren – ohne wie andere dabei ins Uferlose abzugleiten: Wir setzen auf präzise, auf den Punkt gebrachte, übersichtliche Information und Analyse.

    Schon demnächst erhalten Online­abonnenten einen Aktualitätsvorsprung: Ab dem 11. März haben nur sie schon am Vorabend Zugang zur gesamten Ausgabe des folgenden Tages. Ein weiteres gutes Argument für ein jW-Onlineabo. Wir setzen aber vor allem auf Ihre Einsicht, dass eine vom Industrie- und Finanzkapital, von Parteien und Kirchen unabhängige Zeitung mit klarem Standpunkt nur existieren kann, wenn jene, die sie nutzen, sich auch an den Kosten beteiligen. Print- und Onlineabos sind die wichtigste Finanzierungsquelle dieser einzigartigen Zeitung, nur mit vielen zahlenden Lesern ist der notwendige Aufwand zu ihrer Weiterentwicklung zu leisten. Also, bleiben Sie nicht zurück!

    Redaktion und Verlag

  • Wer, wenn nicht wir

    Vom 29. April bis zum 1. Mai 2017 werden in Deutschland, der Schweiz und in Österreich viele 1.-Mai-Ausgaben der jW verteilt. Unterstützer gesucht
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    Das wird keine leichte Aufgabe, aber gemeinsam können wir sie schaffen: Von der diesjährigen 1.-Mai-Ausgabe der jungen Welt, die am Freitag, den 28. April, hergestellt und ab Samstag, den 29. April, zur Verfügung stehen wird, sollen möglichst viele bis zum Montag, den 1. Mai, an möglichst viele Menschen verteilt werden. Als Tatort eignen sich dafür vor allem Infostände in den Fußgängerzonen, auf 1.-Mai-Veranstaltungen oder bei den Kundgebungen der Gewerkschaften. Das gilt um so mehr, da es uns in diesem Jahr stärker als in den Vorjahren darum geht, möglichst viele der kostenlosen jW-Probeabos einzuwerben. Ziel ist es, in einem linken Umfeld die junge Welt bekannt zu machen. Dank der Verteilaktionen werden nämlich an diesem Wochenende nicht nur direkt 150.000 Ausgaben unserer Zeitung interessierte Leserinnen und Leser erreichen – durch die Infostände werden uns zudem weit mehr als eine halbe Million Menschen bewusst wahrnehmen. Und nur wer weiß, dass es die junge Welt gibt, kann sie auch für sich entdecken.

    Wie aber soll das zu schaffen sein? Ganz klar: Nur wenn uns möglichst viele Leserinnen und Leser vor Ort dabei unterstützen. Nur Sie wissen, wo in der Region Veranstaltungen stattfinden, wo die Gewerkschaft ihre Kundgebung macht, wo ein idealer Ort für einen Infostand in der Fußgängerzone ist. Aber wie kommen Sie an die Zeitungen? Ganz einfach: Nutzen Sie den nebenstehenden Coupon und bestellen Sie die von Ihnen gewünschte Menge! Wir liefern Ihnen zudem ein Werbepaket mit Plakaten, Aufklebern und Probeabo­listen. Und wir werden in den nächsten Wochen an dieser Stelle einige Tips vermitteln, wie Sie solch einen Infostand, die Verteilung und das Probeabogewinnen am besten organisieren. Zudem berät Sie auch unser Aktionsbüro.

    Unsere Verteilaktion hat einen ganz besonderen Charme: Für viele ist die junge Welt eine echte Überraschung, weil sie gar nicht wussten, dass es dieses Angebot auf dem Pressemarkt gibt. Und für Sie kommt hinzu, dass Sie zwar »nur« vielleicht 300 Zeitungen an 300 Menschen verteilt haben – Sie sind damit aber Teil einer großen Aktion, mit der an einem einzigen Wochenende viele, sehr viele Menschen erreicht werden. Und zwar mit einer vernünftigen Zeitung. Sie kennen das Wort von Bertolt Brecht: »Es setzt sich nur soviel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein.« Wir zählen auf Sie!

    Aktionsbüro

  • Meine, deine, unsere Zeitung

    junge Welt kostet monatlich über 400.000 Euro. Schwerpunkt im Endspurt der jW-Kampagne: Onlineabos
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    Je mehr Menschen diese Zeitung bestellen, desto besser – gern auch im Onlineabo

    Unsere Aktion »Dein Abo zur rechten Zeit« tritt in die Schlussphase. Noch bis zur Buchmesse in Leipzig sammeln wir verstärkt Print- und Onlineabonnements, um die junge Welt auf eine stabile ökonomische Grundlage zu stellen. Und wir kurbeln weiter den Kioskverkauf an. Der aufdringlichen Rechtsentwicklung überall setzen wir so eine gestärkte junge Welt entgegen. Was zu kleinen, aber mutmachenden Erlebnissen führen kann, wie sie uns jW-Leser Hans G. Hilbert aus Berlin-Marzahn schildert: »Ich sitze vorhin im Landsberger Alleecenter auf der Bank und lese Eure Zeitung. Nach einer kurzen Weile setzt sich ein älterer Herr neben mich und liest in seiner Zeitung. Ich blicke kurz rüber und entdecke das Foto von Yilderim mit dem Nazigruss – der Mann liest Eure Zeitung! Wir kommen ins Gespräch und er meint, dass man nur noch belogen werde. Die Junge Welt sei die einzige Zeitung, die man noch lesen könne. Bei aller berechtigten Kritik: Recht hat er.«

    In der letzten Etappe unserer Kampagne legen wir den Schwerpunkt auf die Onlineabos. Immer mehr Leser unserer Onlineausgabe oder Twitter- und Facebook-Nutzer verstehen, dass die junge Welt ihre Arbeit nur machen und entwickeln kann, wenn diejenigen, die sie nutzen, dafür auch ein Abonnement schalten. Denn die regulären Kosten von weit über 400.000 Euro monatlich werden weitgehend durch Aboeinnahmen gedeckt. Die Zahl der Abonnements drückt nicht nur aus, welchen Einfluss eine Zeitung hat – sie definiert im Fall der jungen Welt eben auch, ob und wie sie sich finanzieren und entwickeln kann. Und wie überzeugt unsere Leserinnen und Leser von der Notwendigkeit der jungen Welt sind, also mit welchem Bewusstsein sie diese Zeitung lesen.

    Im Printbereich sprechen wir deshalb vor allem Mitleser und Kioskleser mit der Bitte an, über ein Abonnement zur ökonomischen Absicherung der jungen Welt beizutragen. Im Onlinebereich kann man die junge Welt in großen Teilen kostenlos lesen, trotzdem haben viele Nutzer ein Abonnement abgeschlossen. Wir wollen nun ab dem 11. März die Vorteile eines Onlineabos erhöhen. Dabei bleiben wie bisher die meisten aktuellen jW-Beiträge online frei aufrufbar, bei den Artikeln der kommenden Printausgabe muss man sich dann bis 24 Uhr gedulden. Onlineabonnenten können weiterhin bereits am Vorabend ab etwa 19 Uhr auf die Ausgabe des nächsten Tages zugreifen oder sich diese herunterladen. Ausschließlich Onlineabonnenten haben dann also den Vorteil, bereits gut eine Stunde nach Redaktionsschluss über die neueste Ausgabe der jungen Welt auf dem Display zu verfügen. Neben den vielen Möglichkeiten, die das Archiv bietet, in dem alle Ausgaben der jungen Welt der letzten 20 Jahre verfügbar sind, ein weiteres gutes Argument für ein Onlineabo.

    Die digitale Ausgabe hat noch weitere Vorteile. Man kann sie weltweit nutzen, also auch auf Dienstreisen oder im Urlaub. Hinzu kommt der Preis: junge Welt kann sie günstiger anbieten, weil Druck- und Versandkosten entfallen. Immer mehr Leserinnen und Leser der jungen Welt setzen auf ein Kombi-Abo: Neben dem Printabo können sie für nur fünf Euro im Monat zusätzlich alle Vorteile der Onlineversion nutzen – ohne auf die des Printabos verzichten zu müssen (Verfügbarkeit ohne technische Voraussetzung, eindeutig gesetztes Anfang und Ende, klare Seitenstruktur, die das Lesen, Sortieren und Auswählen deutlich erleichtert, um nur einige zu nennen). Für Print- wie für das Onlineabo gilt letztlich aber das, was uns Leser Ralph Schmidt schreibt. Er bezahlt den Onlineabo-Solipreis und möchte ein weiteres Onlineabo verschenken. Bei der Gelegenheit teilt er uns mit: »Ansonsten bleibt mir nur, mich bei Ihnen und all Ihren Kollegen zu bedanken für Ihre beharrliche Arbeit, unsere Welt jeden Morgen neu und ein bisschen besser auszuleuchten, damit wir, Ihre Leser, die Zusammenhänge und Interessen hinter den Vorgängen, denen wir täglich gegenüberstehen, besser erkennen, bewerten und einordnen können. Vielen Dank!« Auch wir bedanken uns herzlich!

    Aboservice