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26.07.2024, 19:30:04 / jW stärken!
Veranstaltungen im September

Wessen Freiheit? Wovon?

jW-Maigalerie erinnert an die Ermordung Erich Mühsams. Außerdem: Sowjetischer Stummfilmklassiker mit Jazz unterlegt
Von jW-Maigalerie
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Susanne Miseré, Peter Bäß und Isabel Neuenfeldt erinnern mit einer musikalischen Lesung an Erich Mühsam

Erinnern Sie sich noch an die Überschwemmung mit Wahlplakaten vor einigen Wochen? Die Flut von nichtssagenden Slogans versprach sie – oder meinte, sie verteidigen zu müssen: die Freiheit. Doch wessen Freiheit gilt es zu verteidigen? Ganz offensichtlich nicht die der Meinungsäußerung oder Presse, wie im Urteil des Verfahrens jW gegen BRD in der vergangenen Woche zu erleben war. Und zumindest ein kritischer Blick unter dem Aspekt der Religionsfreiheit ist angebracht bei der Schließung der Imam-Ali-Moschee vor drei Tagen. Rundumschlag in alle Richtungen und gegen alles, was nicht in die Räson passt?

Es gilt, wachsam zu sein und aufzupassen. Sich dem Druck der Mächtigen nicht zu ergeben und mutig vor diesen Tendenzen zu warnen. Einer, der dies furchtlos und unbeugsam tat, war Erich Mühsam. Zum 90. Jahrestag seiner Ermordung im KZ Oranienburg gedenken wir des Autors, Anarchisten, Kriegsgegners und Antifaschisten am 15. August in der Maigalerie mit einem literarisch-musikalischen Abend mit Filmvorführung. Ralf »Trotter« Schmidt setzt dem Freiheitskämpfer mit seiner Filmcollage »Der Mahner« ein Denkmal; die von Susanne Misere und Peter Bäß rezitierten Texte ihres Mühsam-Programms »Sich fügen, heißt lügen« zeigen, wie hochaktuell sein Werk immer noch – und schon wieder – ist. Musikalisch begleitet werden sie von Isabel Neuenfeldt. Zwischen beiden Veranstaltungsteilen laden wir Sie an das von Susanne Misere gesponserte Buffet. Die Einnahmen gehen als Spende an den Prozesskostenfonds der jungen Welt. Der Eintritt kostet 15 Euro (ermäßigt: 10 Euro). Beginn der Veranstaltung ist bereits um 17 Uhr, Einlass ist um 16.30 Uhr.

Filmisch setzen wir am Dienstag, dem 6. August, auch unsere »jW geht Jazz«-Reihe fort. Es gibt also dieses Mal nicht nur was zu hören, sondern auch was zu sehen: den Stummfilmklassiker »Fettklößchen« des sowjetischen Regisseurs Michail Romm aus dem Jahr 1934. Live und in freier Improvisation werden Jürgen Kupke und Hannes Zerbe mit Klarinette und Piano die Filmmusik erschaffen – nicht nur für Jazzliebhaber ein Erlebnis. Der Filmvorhang öffnet sich um 19.30 Uhr, die besten Plätze in unserem »Kinosaal«, der jW-Maigalerie, sichern Sie sich ab 18.30 Uhr.

Für beide Veranstaltungen bitten wir um Anmeldung: 0 30/53 63 55-54 oder maigalerie@jungewelt.de.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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