Leserbrief zum Artikel Linke-Vorstand gegen »Querfrontstrategien«
vom 05.12.2017:
Doppelte Standards
(…) Wo war Lederer, als am 26. November dieses Jahres in der angesagten Location »Italienische Höfe« (Zitadelle Berlin) der Gerhard-Löwenthal-Preis des rechten Blatts Junge Freiheit verliehen wurde? Übrigens im Beisein von Beatrix von Storch und Martin Hohmann: »Wenn die Deutschen ein Tätervolk seien, dann könne man nach derselben Logik auch ›die Juden‹ als ›Tätervolk‹ bezeichnen.« Auf Twitter? Bei Facebook? Fehlanzeige! »Wer erhebliche öffentliche Mittel erhält, trägt eine besondere Verantwortung dafür, was in seinen Räumen stattfindet und wer dort eine Plattform erhält.« Sagt wer? Na, der Lederer! Jetzt muss jW nur noch recherchieren, ob und wie der Berliner Senat den Veranstaltungsort Zitadelle finanziert. Und falls öffentliche Mittel dorthin fließen (gewöhnlich gut informierte Quellen bejahen das), ist Lederer als Kultursenator nicht mehr haltbar, sondern nur noch als unhaltbarer Zensursenator. Für einen Rücktritt hat er nicht das Kahnsche Format, wetten? (…)
Veröffentlicht in der jungen Welt am 06.12.2017.