Leserbrief zum Artikel Die Linke: Politik der Vereinfachung
vom 08.04.2019:
Anbiederung bei Rechten
Endlich einmal ein vernünftiger Beitrag zum Thema Wagenknecht. Die Diskussion sollte eigentlich noch viel tiefgehender geführt werden: Wenn ich unter den gegebenen kapitalistischen Verhältnissen eine politische Partei aktiv unterstütze mit dem Ziel, dass diese die mächtigste und damit bestimmende innerhalb des bürgerlichen Systems wird, darf ich mich doch nicht wundern! Ich mache mich abhängig von Wählern. Wähler und Wahlen werden aber durch Wahlversprechen und Wahlgeschenke gewonnen und nicht durch das vorgegebene politische Ziel der jeweiligen Partei. Gewählt wird, was persönliche Vorteile verspricht. Zu Wende- und Treuhandzeiten versprach die PDS dies und wurde gewählt, jetzt tut das genau die AfD.
Ich möchte nicht wissen, wie viele der heute die Deutschlandfahne schwingenden »Absaufen, absaufen!«-Gröler früher die PDS und Die Linke gewählt haben. Ehrlich gesagt, hätte ich ein Problem damit, feststellen zu müssen, einmal von solchen Figuren gewählt worden zu sein. Da ist nichts mit »Zurückholen«!
Wagenknecht versucht es wie die CDU oder SPD durch Anbiederung bei den Rechten. Dass dies nicht funktioniert, sieht man: Das »Volk« wählt schon lieber das Original! So wird nichts Kommunistisches draus!
Wenn es darum geht, rechtes Bewusstsein nach links zu rücken, geht dies nicht über parlamentarisches Stellvertretertum im Parlament, sondern durch die Entfaltung des gemeinsamen Klassenkampfs der Arbeiter in den Betrieben. Ich kann mich noch an die Streiks Anfang der siebziger Jahre erinnern, gerade die der Türken in der Autoindustrie, besonders bei Ford in Köln.
Die Masse der türkischen Kollegen dachte streng konservativ, streikte aber gemeinsam mit den Linken für gemeinsame Interessen – und kamen mit einem anderen Denken aus dem Kampf wieder heraus als dem, das sie vorher hatten. Das kann kein Parlamentarismus bewirken. Ich habe lange die PDS/Linke gewählt.
Das tue ich nun nicht mehr: Die Illusionen in diese Partei werde ich nicht mehren. Meine Partei heißt jetzt Die PARTEI! Die sind einfach lustiger, veräppeln erfolgreich das System, und als Kölner lache ich von Natur aus gerne!
Ich möchte nicht wissen, wie viele der heute die Deutschlandfahne schwingenden »Absaufen, absaufen!«-Gröler früher die PDS und Die Linke gewählt haben. Ehrlich gesagt, hätte ich ein Problem damit, feststellen zu müssen, einmal von solchen Figuren gewählt worden zu sein. Da ist nichts mit »Zurückholen«!
Wagenknecht versucht es wie die CDU oder SPD durch Anbiederung bei den Rechten. Dass dies nicht funktioniert, sieht man: Das »Volk« wählt schon lieber das Original! So wird nichts Kommunistisches draus!
Wenn es darum geht, rechtes Bewusstsein nach links zu rücken, geht dies nicht über parlamentarisches Stellvertretertum im Parlament, sondern durch die Entfaltung des gemeinsamen Klassenkampfs der Arbeiter in den Betrieben. Ich kann mich noch an die Streiks Anfang der siebziger Jahre erinnern, gerade die der Türken in der Autoindustrie, besonders bei Ford in Köln.
Die Masse der türkischen Kollegen dachte streng konservativ, streikte aber gemeinsam mit den Linken für gemeinsame Interessen – und kamen mit einem anderen Denken aus dem Kampf wieder heraus als dem, das sie vorher hatten. Das kann kein Parlamentarismus bewirken. Ich habe lange die PDS/Linke gewählt.
Das tue ich nun nicht mehr: Die Illusionen in diese Partei werde ich nicht mehren. Meine Partei heißt jetzt Die PARTEI! Die sind einfach lustiger, veräppeln erfolgreich das System, und als Kölner lache ich von Natur aus gerne!
Veröffentlicht in der jungen Welt am 09.04.2019.