Leserbrief zum Artikel CSU macht Dampf für Zwei-Prozent-Ziel
vom 04.01.2020:
Frieden erkämpfen
Wie ist die Neujahrsbotschaft des NATO-Chefs für 2020 ernstzunehmen? Ist die Welt dank NATO in den vergangenen Jahren tatsächlich um vieles friedlicher geworden?
Ist es vielleicht nur gefühlt kriegerischer in dieser Welt geworden? Die NATO und der Westen haben sich seit Jahren für 70 Jahre Frieden selbst gefeiert, als wäre es allein nur ihr Verdienst. Fast ist es eine Ironie der Geschichte, welche Rolle Deutschland heute anstrebt.
Den Älteren dürfte gerade an der Trennlinie einstiger militärischer Machtblöcke in Erinnerung geblieben sein, wie oft Krieg und Frieden auf der Kippe standen und dennoch immer wieder ein Stück entspannend wirkende Vernunft einzog bzw. eine gewisse Realitätswahrnehmung bestand und trotz Feindbildes nicht Kriegshysterie um sich griff. Der Brandherd der Kriege weitet sich seit Jahren mehr und mehr aus. Kaum dass 2020 eingeläutet wurde, setzen USA und NATO-Partner neue militante Rauchzeichen, fordern andere zu Gegenmaßnahmen heraus – und wünschen uns Frieden und Glück. Wie werden Kriege gemacht, was sind ihre Quellen und Triebkräfte, die jedes menschlichen Verstandes fern sind? Können wir diese Frage noch immer nicht beantworten anhand reichlich kriegerischer Geschichte samt ihrer Schuldigen und deren Interessen? Wer anders als der Tod will und kann den nächsten großen Krieg gewinnen? Wo sind unsere Menschenrechtsparteien und -helden, die nach 30 Jahren den Frieden endlich wirklich erkämpfen? Nur das und das als erstes würde das »Wir sind das Volk« noch heute annähernd rechtfertigen und nicht der Zynismus eines NATO-Befehlshabers.
Ist es vielleicht nur gefühlt kriegerischer in dieser Welt geworden? Die NATO und der Westen haben sich seit Jahren für 70 Jahre Frieden selbst gefeiert, als wäre es allein nur ihr Verdienst. Fast ist es eine Ironie der Geschichte, welche Rolle Deutschland heute anstrebt.
Den Älteren dürfte gerade an der Trennlinie einstiger militärischer Machtblöcke in Erinnerung geblieben sein, wie oft Krieg und Frieden auf der Kippe standen und dennoch immer wieder ein Stück entspannend wirkende Vernunft einzog bzw. eine gewisse Realitätswahrnehmung bestand und trotz Feindbildes nicht Kriegshysterie um sich griff. Der Brandherd der Kriege weitet sich seit Jahren mehr und mehr aus. Kaum dass 2020 eingeläutet wurde, setzen USA und NATO-Partner neue militante Rauchzeichen, fordern andere zu Gegenmaßnahmen heraus – und wünschen uns Frieden und Glück. Wie werden Kriege gemacht, was sind ihre Quellen und Triebkräfte, die jedes menschlichen Verstandes fern sind? Können wir diese Frage noch immer nicht beantworten anhand reichlich kriegerischer Geschichte samt ihrer Schuldigen und deren Interessen? Wer anders als der Tod will und kann den nächsten großen Krieg gewinnen? Wo sind unsere Menschenrechtsparteien und -helden, die nach 30 Jahren den Frieden endlich wirklich erkämpfen? Nur das und das als erstes würde das »Wir sind das Volk« noch heute annähernd rechtfertigen und nicht der Zynismus eines NATO-Befehlshabers.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 06.01.2020.