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Aus: Ausgabe vom 13.02.2008, Seite 12 / Feuilleton

Floppy myriapoda

Berliner Underground und kein Ende. Das heißt immer auch Bert Papenfuß. Neben dem Magazin Gegner ist er nun auch an Floppy myriapoda beteiligt. In diesem Heft wird auf 26 Seiten geschrieben, daß es nur so knirscht. In neuem Layout brezeln Dock Pole, Velimir (ha, ha, ha) Kaminer, Papenfuß selbst und andere ihr Wortgedöns zusammen. So berichtet Florian Günther davon, wie es ist, sich selbst zu fressen, und Stefanie Golisch liefert eine Hommage an ihre verstorbene Großmutter (»Als das Wünschen noch geholfen hat«). Muß man das verstehen? Eher nicht. Hermeneutik ist ohnehin nicht mehr aktuell. Doch diese Autoren schreiben nicht für Germanistik-Studenten, sondern für Leser, die noch Spaß verstehen.

Kaminer? Hat der was mit diesem Wladimir zu tun? Vielleicht. Vielleicht nicht. Ist doch auch egal, oder? Das »Jahr ohne Namen«, ein Vorschlag des französischen Philosophen Michel Foucault, ist ohnehin überfällig: In einem solchen Jahr sollten alle Texte ohne Autornamen veröffentlicht werden. Dann könnte der Text ohne nominelle Vorklassifizierung endlich einmal für sich sprechen.


Selbst nachdenken und urteilen – hört sich gefährlich an? Bei Floppy myriapoda ist noch der Leser gefordert. Dafür ist der Einsatz moderat. Zwei Euro kostet das Heft, Bestellungen sind an subkommando@pappelschnee.de zu richten. Das kann man sich geben. Sollte man sogar. (at)

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