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Aus: Ausgabe vom 06.06.2009, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Cuban Five

Antonio Guerrero, Fernando González, Gerardo Hernández, Ramón Labañino und René González – bekannt auch als »Cuban Five«, »The Miami 5« oder »Los Cinco Heroes« – sind in den USA inhaftiert, weil sie ihr Land Kuba vor weiteren terroristischen Anschlägen bewahren wollten. Hatten sie doch eine Verbindung der Terroristen zum FBI in den USA bereits aufgedeckt.

Die fünf unterwanderten seit Anfang der 90er Jahre exilkubanische terroristische Gruppen in Südflorida und informierten die Behörden Havannas über deren geplante Angriffe auf Kuba. So konnten über 170 Angriffe verhindert werden. (1999 hatte Kuba vor der UNO 3478 Tote und 2099 Invaliden aufgrund von Miami aus geplanten und ausgeführten Terroranschlägen beklagt.)

Mitte Juni 1998 hatte nach einer diskreten Vermittlung durch Gabriel García Márquez im Weißen Haus die kubanische Regierung einer Delegation des FBI in Havanna umfangreiches Aktenmaterial über die terroristischen Aktivitäten in Südflorida übergeben, ohne ihre Informanten zu nennen.

Statt gegen die antikubanischen Terrorgruppen vorzugehen, gerät die kubanische Terrorabwehr ins Fadenkreuz der US-Behörden: Unter Leitung des damaligen FBI-Chefs in Miami, Héctor Pesquera, verhaftete das FBI am 12. September 1998 zehn Mitglieder des »Wasp Network«, des kubanischen Agentennetzwerks. Fünf von ihnen »kooperierten« und erhielten im Gegenzug niedrige Strafen für illegale Agententätigkeit. Die anderen fünf verschwinden für 17 Monate in Isolationshaft und werden in 26 Anklagepunkten der Verschwörung zur Spionage und im Fall von Gerardo Hernández auch für Verschwörung zum Mord angeklagt.

Nach einem über sechsmonatigen Prozeß werden die fünf im Juni 2001 von einer eingeschüchterten Jury in Miami-Dade trotz fehlender Beweise und gegenteiliger Zeugenaussagen hoher Militärs in allen Punkten der Anklage für schuldig gesprochen und im Dezember 2001 zu bis zu zweimal lebenslänglichen Strafen verurteilt. Danach werden sie auf fünf verschiedene, weit über die USA verstreute Hochsicherheitsgefängnisse verteilt.

Mittlerweile setzt sich eine weltweite Solidaritätsbewegung für die Freilassung von Antonio Guerrero, Fernando González, Gerardo Hernández, Ramón Labañino und René González ein.

  • Weitere Informationen: www.miami5.de
  • Veranstaltungstip: Am 12.Juni findet ab 19.30 Uhr im DGB-Haus in Frankfurt am Main (Leuschner-Straße 69–77) eine Kultur- und Solidaritätsveranstaltung für die »Cuban Five« mit dem »Duo Ad Libitum« aus Havanna statt. Am 15. Juni spielen Maria de las Nieves und Leonel Pérez Pérez in der jW-Ladengalerie (Torstraße 6 in Berlin-Mitte) auf.

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