Aus: Ausgabe vom 26.03.2011, Seite 16 / Aktion
Kommunismusdebatte 2.0
Von Denis Gabriel
Im Verlag liegen so viele Bestellungen vor wie nie zuvor, auf der
Buchmesse in Leipzig haben Freund wie Feind danach gefragt, und
seit Freitag ist sie endlich im Einzelhandel erhältlich: die
offizielle Broschüre zur Rosa-Luxemburg-Konferenz 2011. Deren
Inhalt wird dafür sorgen, daß die Kommunismusdebatte auf
hohem Niveau fortgeführt werden kann. Neben den Referaten und
Diskussionsbeiträgen auf der Konferenz finden sich in dem
68seitigen Magazin eine Reihe von ergänzenden Beiträgen,
unter anderem von Wiglaf Droste
(»Schäferköterknurren«). Aufschlußreich
auch die Auswahl der vielfältigen Medienreaktionen sowie 43
Fotos. In der Einleitung zur Broschüre schreibt
jW-Chefredakteur Arnold Schölzel: »Die XVI.
Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz war Gegenstand eines
Medienkrawalls. Ihre Beiträge befaßten sich mit dem, was
auch zu den Umstürzen in Nordafrika führte«. Bestes
Bildungsmaterial also. Meistens findet man dieses am Kiosk oder im
Bahnhofsbuchhandel bei den monatlich erscheinenden Politik- und
Wirtschaftsmagazinen. Manchmal wird die Broschüre aber auch
direkt neben der aktuellen Ausgabe der jungen Welt präsentiert
und fällt da besonders gut auf. Allein der Gedanke, daß
an Hunderten von Kiosken die Titelzeichnung unseres Grafikers
Thomas J. Richter mit den Parolen »Lernen, wie wir
kämpfen müssen! (Rosa Luxemburg)« und
»Generalstreik – learning bei doing« zu sehen
sind, erfüllt uns mit klammheimlicher Freude. Trotzdem darf
man sie einfach wegkaufen – und zum Kauf weiterempfehlen.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
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Leipzig beeindruckt
vom 26.03.2011