Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 07.09.2013, Seite 16 / Aktion

Kontinuitäten

Kampf gegen Faschismus muß den Machern, Leserinnen und Lesern der jungen Welt nicht veordnet werden
Von Verlag und Redaktion
Der Mär vom verordneten Antifaschismus gehen leider nicht nur politisch Unbedarfte auf den Leim. Dieser Zeitung jedenfalls und der großen Mehrzahl ihrer Leserinnen und Leser brauchte man den Kampf gegen alte und neue Nazis nie verordnen. Bei allen Änderungen, die seit der jW-Gründung 1947 erfolgten, blieb doch der an die Wurzeln gehende Kampf gegen Faschismus eine verlegerische Kostante. Gut erkennen läßt sich das am Umgang mit historischen Ereignissen. Als am zweiten Septembersonntag vor sechzig Jahren zum neunten Mal deutschlandweit der Opfer des Faschismus gedacht wurde, verbot die berüchtigte Abteilung K 5 der Westberliner Polizei die Gedenkveranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes in Berlin-Wedding. Am gleichen Tag rühmte der damalige BRD-Innenminister Robert Lehr auf einem Treffen ehemaliger Angehöriger des Afrika-Korps der Nazi-Wehrmacht »Tapferkeit und Zähigkeit« dieser Söldnerbande, staatlich verordneter Neofaschismus eben. Beides wurde von den Frontstadtmedien bejubelt. Die Junge Welt würdigte diesen Tag seinerzeit auf andere Weise: Sie berichtete ausführlich über das Wirken der Widerstandsgruppe Herbert Baum und über die Gedenkstätte Buchenwald. Zwanzig Jahre später dann eine neuer Bezug: Zahlreiche Veranstaltungen zum antifaschistischen Gedenken, von denen Junge Welt berichtete, drückten an jenem 9. September 1973 die Hoffnung aus, daß das chilenische Volk der aufkommenden faschistischen Gefahr trotzen werde. Als die Hoffnung drei Tage später durch den Putsch des Militärs zerschlagen wurde, entwickelte sich ein breites journalistisches Engagement, das viele Leserinnen und Leser zu Solidaritätsaktionen inspirierte. Es reicht bis zur jW-Chile-Beilage des vergangenen Wochenendes und wird kontinuierlich weitergeführt: An den jW-Infoständen auf dem diesjährigen Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg, auf unserer heute in der jW-Ladengalerie von 10 bis 17 Uhr stattfindenden Chile-Konferenz, mit dem am 11. September in der Berliner Wabe stattfindenden jW-Konzert »Das vereinte Volk ist unbesiegbar«, durch diese Zeitung und andere Publikationen des Verlages. Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein, unverordnet, versteht sich!

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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