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Aus: Ausgabe vom 07.09.2013, Seite 16 / Aktion

Lesen und gewinnen

Von Aktionsbüro
An nahezu jedem jW-Aktionsstand findet unser Motto »Sie lügen wie gedruckt, wir drucken wie sie lügen« spontanen Beifall. Selbst Passanten, die offensichtlich an einer linken Tageszeitung zunächst nicht interessiert sind, bekunden Zustimmung und fotografieren unsere Plakate. Der Spruch trifft den Nerv, beschreibt bittere Alltagserfahrung, der immer häufiger und meist sehr konkret begegnet wird. Wut paart sich dabei oft mit Ohnmachtsgefühlen. Regt besagter Spruch jedoch zur Lektüre dieser Zeitung an, verwandelt sich nicht selten Wut in Mut, Lähmung in den Willen zu handeln. Werden z.B. faustdicke Lügen, die einen Überfall auf Syrien legitimieren sollen, schlüssig entlarvt, müssen andere Medien vorsichtiger agieren, und es gibt Nachschub an Argumenten für die aktive jW-Leserschaft. Ein Problem bleibt: Die Gemeinschaft der Leserinnen und Leser ist noch lange nicht groß genug. Wenn es gelingt, das zu ändern, kann sich vieles ändern. Hilfreich dafür ist schon, wenn man über das »Erlesene« mit anderen spricht, auch wenn angesichts verbreiteter Desinformiertheit nicht gleich Beifallsstürme zu erwarten sind. Entscheidend wird aber sein, wie viele derer, die jW für sich selbst als (Über-)Lebensmittel entdeckt haben, einer möglichst großen Zahl potentiell Interessierter zu dieser Entdeckung verhelfen. Das geht einzeln, besser noch im Kollektiv, und der Möglichkeiten sind viele.

In der vergangenen Woche gab es etliche gute Beispiele dafür. So half Detlef aus Schöneiche, den jW-Stand auf dem Friedensfest in Strausberg zu organisieren und über 500 Zeitungen zu verteilen. Mehr noch: Mit seiner Hilfe konnten sieben Probeabolisten gefüllt werden. Marion, Peter und Susanne aus Berlin unterstützten unser Aktionsteam beim DKP-Sommerfest sowie bei Verteilaktionen am Weltfriedenstag. Letztere fanden übrigens im gesamten Bundesgebiet statt. Besonders aktiv waren dabei die jW-Unterstützer in Oberlungwitz, Kassel, Jena, Regensburg, Bornhöved und Torgau. In Wien wiederum half uns Simon, jW mit einem speziell für Österreich entwickelten Kombi-Probebao bekannter zu machen. Und Günter aus Cottbus bereitet gerade eine größere Briefkasten-Steckaktion in der heißen Wahlkampfphase vor. Allen genannten und ungenannten Helfern ein herzliches Dankeschön! Besonders erfreulich war, daß uns aus den genannten Orten nicht wenige Bestellungen für unser aktuelles Aktionabo erreichten. Gerade dieses Angebot, welches drei Monate lang süchtig machenden Lesestoff garantiert, ist besonders geeignet, nicht nur die Zeitung schlechthin zu stärken, sondern auch neue Mitwirkende an einem Netzwerk der Gegeninformation zu gewinnen. Wir bitten deshalb Sie, liebe Leserinnen und Leser, in den nächsten zwei Wochen zu prüfen, wer aus ihren Bekanntenkreis für das Aktionsabo interessiert werden kann oder wem Sie es schenken möchten.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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