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Aus: Ausgabe vom 08.02.2014, Seite 16 / Aktion

»Fuck the EU«

Ein Tag, ein Artikel – wahre Freunde teilen. Die digitale Aktion
Von Peter Steiniger
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Danke fürs Stichwort, Mrs. Nuland! Der von interessierter Seite geleakte kleine Fauxpax der Europaberaterin von US-Präsident Barack Obama paßt uns gut ins Konzept. In einer privaten Unterhaltung mit dem US-Botschafter in der Ukraine, Geoffrey Pyatt, machte die Diplomatin jüngst kurz und treffend deutlich, wer die größten Boxhandschuhe hat (siehe Seite 8). Das ist eigentlich nichts, wofür man sich bei den »europäischen Freunden« entschuldigen müßte! Imperialistische Konkurrenz ist eben nichts für allzu Zartbesaitete. Die gleiche Freundlichkeit ließe sich in dem Zusammenhang allerdings auch über Uncle Sam selbst sagen. Denn diesem eifert die EU unter deutscher Führung nach, wenn sie weltpolitisch in Aktion tritt. Die Ukraine wird dabei zum geopolitischen Zankapfel. Und egal, was Biermann vom »ewigen Freiheitskampf« schwafelt und was Klitschko für Phrasen über Demokratie trommelt, im Kern geht es wie stets um Interessen: Einflußsphären, Ressourcen, Märkte. Kurz gesagt: Macht und Geld. Deshalb wird von der EU bei ihrem östlichen Nachbarn Unfrieden gestiftet, dafür wird die berechtigte Unzufriedenheit vieler Ukrainer mit ihren Lebensverhältnissen und den korrupten Eliten benutzt. Liebesgrüße senden wir an den Wettbewerber in Moskau: Auch wenn dem russischen Bären wegen Sotschi gerade die Hände gebunden sind – seine Wanzen brauchen sich hinter den Spitzenspitzeltechnologien westlicher Dienste wirklich nicht zu verstecken.

Die Europäische Union agiert keineswegs mit Samthandschuhen. Im Lissabon-Vertrag haben sich ihre Mitglieder zur Aufrüstung verpflichtet. Gegen Flüchtlinge praktiziert sie eine Politik der tödlichen Abschottung. Mehr Krieg nach außen, mehr Repression nach innen: Zentralismus schränkt die Demokratie und die Souveränität der EU-Länder immer weiter ein. Ihre neoliberalen Dogmen sind marktkonform statt menschengerecht. Um linke EU-Kritik und soziale, friedliche und demokratische Alternativen zu diesem Europa geht es auf dem Linken-Parteitag im Congress Center Hamburg am 15. und 16. Februar. Die Linke wird ihr Programm zur Europawahl verabschieden. Mit hoffentlich klaren Aussagen zum Wesen der EU als globaler Macht. Manche wollen ja in ihr mehr den Gärtner als den Bock sehen.

Pünktlich zum Parteikongreß erscheint junge Welt nicht nur mit weiteren EU-kritischen Analysen und -Berichten, sondern auch mit einer besonderen Titelstory. Unsere Leserinnen und Leser im Internet bitten wir um das Einfache, das leicht zu machen ist: diesen Artikel zu teilen. Auf Face­book – vor allem hier möchten wir eine möglichst hohe Zahl erreichen –, auf Twitter und per Mail. Ein digitaler Flashmob, der das »Gefahrengebiet EU« im Internet verbreitet und dazu beiträgt, auf konsequent linke Sichten und natürlich die Zeitung aufmerksam zu machen, die diese stets vertritt. Teilen Sie mit vielen anderen ihr Nein zu einem Europa der Bankster, Lobbyisten und Konzerne, des Abbaus der Demokratie, der Rüstung, des Krieges und der Abschottung! Mit nur ein, zwei Klicks können Sie sich als wahre Freundin, als wahrer Freund von junge Welt zeigen. Damit leisten Sie auch einen Beitrag zu unserer Kampagne, mit der wir 10000 Probeabos unters Volk bringen wollen. Ein wichtiger Schritt dahin, bekannter zu werden, wieder bekannt zu werden und neue dauerhafte Leserinnen und Leser zu gewinnen. Nur wenn uns das gemeinsam gelingt, können wir die ökonomische Basis von Verlag und Redaktion stärken. Nur so sind die großen Investitionen zu schultern, die notwendig sind, um die in diesem Jahr anstehende Modernisierung der technischen Basis, die Einführung einer neuen Software und den Relaunch des Internetauftritts von junge Welt zu verwirklichen. Etwas aufgeräumt und optisch geliftet haben wir die Onlineausgabe von junge Welt jetzt schon mal.

Mit der digitalen Aktion erkunden wir auch die Kampagnenfähigkeit im Internet. Fuck the EU? Am nächsten Sonnabend zählen wir dabei auch auf Sie. Seid bereit!




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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Leserbriefe zu diesem Artikel:

  • Ralph Petroff: Finde ich selbstverständlich Selbstverständlich werde ich an dieser Aktion teilnehmen. Ohnehin nutze ich meinen Account bei Facebook nicht zuletzt, um politisch wichtige Fakten zu verbreiten und damit im Kleinen eine Art Gegenöff...

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