Zeitung und Lobbyisten
Der Verein Lobbycontrol hat die Konferenz »Agenda 2015« kritisiert, die der Tagesspiegel am Donnerstag in Berlin veranstaltet hat. Wirtschaftsverbände konnten für 36.000 Euro plus Mehrwertsteuer etwa das »Paket Fachforum« erwerben - Diskussionsforum plus halbe Anzeigenseite. Man könne »die eigenen Themen bei den Politikentscheidern auf Bundesebene früh verankern«, warb die Zeitung um Lobbyisten. Als »Politikentscheider« wurden Kanzleramtschef Peter Altmaier sowie zahlreiche Staatssekretäre, Abgeordnete und Ministerialbeamte aufgeboten. Genutzt wurde die Möglichkeit von dem Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft, dem Verband der Chemischen Industrie, dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie und dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. »Der Tagesspiegel erscheint hier geradezu als Lobbydienstleister«, erklärte Timo Lange von Lobbycontrol. »Wenn eine Zeitung Lobbyisten eine Mischung aus Veranstaltung und Anzeigen anbietet, um die eigenen Themen auf die politische Agenda zu setzen und ihre Kontakte zu politischen Entscheidern zu pflegen, gerät sie unweigerlich in einen Interessenkonflikt mit ihrer journalistischen Arbeit.« (jW)
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