Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 22.08.2015, Seite 16 / Aktion

Gefährlicher Kampf gegen Korruption

Von Kristina Westphal
Bild

Kenia 2008: Ermittler Mollel, ein Massai, hat sich bei Nachforschungen mit mächtigen Männern in Politik und Justiz angelegt. Er wird aus der Hauptstadt Nairobi in die Provinz versetzt, in einen kleinen Ort nahe der Schlucht »Hell’s Gate«. Das Nest ist verschlafen, viele Hotels sind geschlossen. Seit den Unruhen nach den Wahlen im Vorjahr sind die Touristen noch nicht zurückgekommen. Neben dem Nationalpark sind vor allem Blumenfarmen eine Erwerbsquelle.

Seine neuen Kollegen vermuten, dass Mollel in ihren Reihen ermitteln soll. Dann wird eine Leiche gefunden. Die Blumenpflückerin Jemimah, die noch kurz zuvor von Mollel befragt worden war, ist tot. Sie wollte Ware verkaufen, die für den Export als mangelhaft aussortiert wurde. Musste sie aus einem so trivialen Grund sterben?

Bei seiner verdeckten Untersuchung gerät Mollel in ein Netz aus Korruption und Selbstjustiz und ist auf sich allein gestellt. Das Auftauchen einer Gesandten des Internationalen Gerichtshofes (IGH) zusammen mit einem seiner ehemaligen Kollegen macht seine Arbeit nicht einfacher. Der IGH befasst sich mit den Ausschreitungen in Kenia nach den Wahlen 2007 und der möglichen Beteiligung von Staatsorganen. Seine Kollegen versuchen derweil alles, um ihn, den vermeintlichen Spitzel, zu entlarven. Mit einer List gelingt es Mollel, ihr Vertrauen zurückzugewinnen, dennoch wird er zum meistgesuchten Mann der Provinz.

Um nicht aufzufallen, kleidet er sich in eine Shuka, das traditionelle Gewand der Massai. Er ist nun wieder einer von ihnen und erfährt, dass sein Stamm weiterhin nach den Idealen des Kriegsstammes handelt und sich auch anheuern lässt, um Menschen verschwinden zu lassen. Mollel ahnt die Verwicklung in kriminelle Machenschaften, vor allem, als er den Anführer der Krieger reden hört.

Der in Nairobi lebende Autor Richard Crompton schließt in diesem Roman, seinem zweiten, an sein Debüt an. Sein erstes Buch spielte 2007 zur Zeit der Wahlen in dem ostafrikanischen Land. Der Autor führt Mollel immer wieder an Orte seiner Kindheit und porträtiert das traditionelle Leben der Massai. Der Leser erfährt viel über ihre Riten, ihren Glauben an Zauber und Mythen. Auch das tägliche Leben spielt eine große Rolle. Cromptons Hauptthema bleibt aber der Kampf gegen die Korruption. Er wirft die Fragen auf, ob dafür jedes Mittel gerechtfertigt und ob Hilfe von außen nötig ist.

Richard Crompton: Hell\'s Gate – Mord in Kenia. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2015, 300 Seiten, 14,90 Euro

Jetzt das jW-Krimisommerabo bestellen: www.jungewelt.de/krimi

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

In der Serie jW-Krimisommer:

jW-Krimisommer

Die Serie zum Aktionsabo für die heiße Jahreszeit

Regio:

Mehr aus: Aktion