Videomitschnitt bringt Zschäpe in Bedrängnis
München. Videomitschnitte von Fernsehberichten über den NSU-Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße im Jahr 2004 könnten Beate Zschäpe weiter in Bedrängnis bringen. Teile davon waren im Propagandavideo des »Nationalsozialistischen Untergrunds« verwendet worden. Eine Ermittlerin der »Einsatzgruppe Trio« des Bundeskriminalamtes hat die Videoaufnahmen ausgewertet und soll darüber am kommenden Donnerstag im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München aussagen. Die BKA-Ermittlerin schrieb in einem Vermerk, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, es sei »faktisch unmöglich«, dass Zschäpes Freunde »Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt diese Mitschnitte bei sich zu Hause« aufgenommen haben könnten. Die erste der Sendungen sei bereits um 18 Uhr ausgestrahlt worden, zwei Stunden nach dem Anschlag. So schnell hätten die beiden Rechtsterroristen, die auf einem Überwachungsvideo aus der Umgebung der Keupstraße zu sehen sind, nicht von Köln nach Zwickau fahren können. Zschäpe hatte in ihrer späten Aussage vor Gericht erklärt, sie selbst habe immer erst im Nachhinein von den Anschlägen ihrer beiden Mitbewohner erfahren – und diese Taten missbilligt. Als möglicher Produzent des NSU-Videoclips stand zeitweise auch der Mitangeklagte André Eminger unter Verdacht.(dpa/jW)
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