Papa Wemba gestorben
Der Sänger Papa Wemba, einer der populärsten Musiker Afrikas, ist am frühen Sonntag morgen in Abidjan (Côte d’Ivoir) auf der Bühne zusammengebrochen und später im Krankenhaus verstorben. Der 1949 im damaligen Belgisch-Kongo geborene »König des kongolesischen New-Wave-Rumba« wurde berühmt durch Pophits wie »L’Esclave«, »Le Voyageur«, »Maria Valencia« oder »Yolele«. Seine Bühnenshows mit imposanten Orchestern füllten jahrzehntelang die Stadien auf dem Kontinent. Ende der 80er spielte er einige Rumba-Rock-Fusion-Alben mit Peter Gabriel ein, die ihn im Westen bekanntmachten. 2004 verurteilte ihn ein Gericht in Frankreich wegen Beihilfe zur illegalen Einreise zu 15 Monaten Haft, von denen er drei verbüßen musste. Hintergrund war eine unter Kongos Superstars seinerzeit nicht eben unübliche Praxis des Zuverdienstes: Sie nahmen junge Frauen und Männer als Bandmitglieder in dem Wissen mit auf Europa-Tournee, dass diese dort abtauchen würden. Bekannt war der Musiker auch für absurde Protzerei und Allüren. Er war der berühmteste Repräsentant der »Sapeurs«, einer sozialen Bewegung, die der Armut in Afrika dandyhafte Outfits von Armani oder Gaultier, Borsalino-Hüte und Seidenschals entgegenstellte. (dpa/jW)
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